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Der Pegelstand an der Maxbrücke zeigte 1,50 m Höhe an. Seit Tagen hatte das Wasser beständig an Höhe verloren. Die Besucher der Flussbäder freuten sich darüber, konnten sie doch endlich wieder in den Fluten der Rednitz schwimmen. Zu Ehren des mehrfachen Olympiasiegers Alfred Schwarzmann ordnete OB Jakob an, das unmittelbar an die Umzäunung des Dambacher Sportplatzes (TV Fürth 1860) gelegene Straßenstück, das nach dem Wirtschaftsgebäude abzweigt, als „Schwarzmannstraße“ zu benennen. Samstag, 22. August 1936 Seit Generationen schon betrieb die Fürther Firma Wiedenmann das Gewerbe der Hanf- und Drahtseilerei. Der Betrieb hatte einstmals seinen Sitz hinter dem „langen Haus“ in der Gustavstraße, die zum Gewerbe benötigte Seilbahn zog sich bis zur unteren Fischergasse hin. 1885 zog die Firma an den Espan um. Auf 42 Spindeln wurden Stricke und Drahtseile bis zu einer Stärke von 4,5 cm gedreht. Größter Auftraggeber war jedes Jahr die Landwirtschaft, die Unmengen von Garbenbändern bestellte, womit die Bauern das Getreide bündelten. Lu-Li: „Drei Mäderl um Schubert“ mit Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Montag, 24. August 1936 Am Wochenende strömten die Mitglieder des TV Fürth 1860 ins Parkhotel, um Turnbruder Alfred Schwarzmann und seinen Vater zu ehren. Beide wurden zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt. Mit großem Beifall wurden die Vorführungen des Olympiasiegers Schwarzmann aufgenommen, der mit seiner alten Riege turnte. Die SpVgg hatte zum Auftakt der neuen Spielzeit 1936/37 ein letztes Freundschaftsspiel vereinbart. Gegner war mit Fortuna Düsseldorf der letzte Endspielteilnehmer um die Deutsche Meisterschaft. Die Fürther gewannen das Spiel im Ronhof vor 7000 Zuschauern mit 4:1. Tore für Fürth durch Becher (3) und Frank. Das Kleeblatt trat in der neuen Saison an mit Wenz; Wolf, Leupold I, Krauß II, Emmert, Hecht; Frank, Kölbl, Becher, Pitzer und Janda. Alhambra: „Krach im Hinterhaus“ mit Henny Porten und Reinhold Bernt. Dienstag, 25. August 1936 Der „Reichstheaterzug“ der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ machte am Samstag im Fürther Geismannsaal Station. Dort war vor viel Publikum leichte Unterhaltung angesagt wie Auftritte eines Bauchredners oder Bandoneon-Virtuosen auf der Bühne. Für die anstehende Weinwerbewoche wurde bereits im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt. Der Fürther Patenwein kam 1936 aus dem pfälzischen Weindorf Hochstätten. Die dortigen Winzer hegten große Hoffnungen auf einen guten Absatz ihres Weines in Fürth. Im Rahmen eines kleinen Ehrenabends für ihren Olympiasieger feierten die Mitglieder des KSV 1897 Fürth den Gewinn der Silbermedaille ihres Mitgliedes Ludwig Schweickert in ihrem Vereinslokal. Man ehrte den siegreichen Ringer mit der goldenen Vereinsnadel, einem Ring mit dem Vereinsmonogramm und erklärte ihn zum Ehrenmitglied. Beim Reichssender Nürnberg kamen am Sonntagnachmittag um 16 Uhr unter der Rubrik „Uns gehört der Sonntag“ die Fürther Künstler Magda Felden, Heinrich Neckam und Walter Klock zu Wort. Mittwoch, 26. August 1936 Wie die Fürther Stadtverwaltung mitteilte, waren die 1935 neu angepflanzten Jung-Alleen auf dem Fürther Friedhof an der Erlanger Straße prächtig herangewachsen. Ein Ulmensterben hatte einige Jahre vorher für große Lücken im Baumbestand gesorgt. Man hatte insbesondere laubhelle Silberpappeln nachgepflanzt. Fürths OB Jakob gab bekannt: Für die Nummerierung der Häuser in Fürth sind weiße Zahlen auf dunkelblauem Untergrund zu verwenden. Die Ziffernhöhe soll zehn Zentimeter betragen. Es sind arabische Ziffern zu wählen. Im Fürther Vorort Unterfarrnbach begannen die Arbeiten zur Aufstockung des Schulhauses. Die Arbeiten der unterschiedlichen Gewerke wurden an Fürther Firmen vergeben. Die Zimmermannsarbeiten erledigte die ortsansässige Firma Karl Schmauß Donnerstag, 27. August 1936 45