Fähnlein und Jungzüge aufgeteilt. Im Schulhof an der Fürther Michaelskirche wurden Schachtarbeiten durchgeführt. Dabei wurden Knochenreste und komplette Skelette vorgefunden. Sie stammten aus der Zeit, als man die Toten noch neben der Michaelskirche beerdigte. Die Gebeine wurden auf den Friedhof an der Erlanger Straße überführt und wieder der Erde übergeben. Freitag, 9. April 1937 Die "Kreishandwerkerschaft Fürth" hatte das Anwesen Adolf-Hitler-Straße 6 erworben. Es sollte demnächst zum "Haus des Handwerks" umgebaut werden. Wie der "Verein für Heimatforschung Alt-Fürth" unter der Leitung von Stadtarchivar Dr. Schwammberger bekanntgab, hatte sich die Zahl der Vereinsangehörigen in den letzten beiden Monaten um 80 erhöht und sei dadurch auf 255 gestiegen. Kristall-Palast: "Liebe geht seltsame Wege" mit Karin Hardt und Carl Ludwig Diehl. Lu-Li: "Cleopatra" mit Claudette Colbert und Warren William. Zentral-Lichtspiele: "Ritt in die Freiheit" mit Hansi Knoteck und Willy Birgel. Samstag, 10. April 1937 Der Fürther Steffen Thomas war einer der bekanntesten Bildhauer in den USA. Er wohnte in Atlanta. Bekannt war er durch die Herstellung einer Büste Roosevelts geworden. Gelernt hatte der Fürther seine Kunstfertigkeiten an der Nürnberger Kunstschule. Die "Deutsche Arbeitsfront" (DAF) hatte dem Gau Franken einen Tonfilmwagen zur Verfügung gestellt. In Fürth wurde er erstmals in Funktion gesetzt. Die Bevölkerung hatte an drei Abenden Gelegenheit mittels aufklärender Filmstreifen Einblicke in die Arbeit der DAF zu bekommen. Weltspiegel: "Zwei Menschen" mit Charlotte Susa und Gustav Fröhlich. Stadttheater Fürth: "Lottchens Geburtstag", Lustspiel von Ludwig Thoma sowie "Der Leierkastenmann", Ballett von Kool. Montag, 12. April 1937 Der Druck zum Eintragen in die Ehrenlisten für eine Spende erhöhte sich dadurch, dass Belegschaften Fürther Betriebe am Arbeitsbeginn vielfach gemeinsam zu dem nächstgelegenen Eintragungsort marschierten. Gauleiter Streicher umriss den Sinn des Dankopfers mit dem Satz: "Seien wir froh, dass wir dem Führer danken können." Bis spätestens 20. April konnten sich Fürther Schachspieler beim Schachklub Fürth, Friedrichstraße 7 (Humbserbräu-Gaststätte) zur Teilnahme an den "Stadtmeisterschaften 1937 im Schach" eintragen. Dabei spielte es keine Rolle, ob man Mitglied eines Schachklubs war oder nicht. Die am Garnisonstag (dort am Pfingstmontag) geplanten Wehrmachtsvorführungen mussten ausfallen, da sie im Stadtbereich von der Fürther Stadtverwaltung aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt wurden. Dienstag, 13. April 1937 Die Fürther "Lohndiener" feierten ihr 50-jähriges Bestehen. 1887 waren die Zeremonienmeister für Hochzeiten ("Herolde des Amors") und Beerdigungen erstmals in Fürth aktiv. Bei Beerdigungen z.B. trugen sechs Lohndiener den Sarg des Verstorbenen. Sie waren in blauer Livree gekleidet, trugen einen Schiffhut, Schärpe und weiße Handschuhe. Um die Jahrhundertwende waren die Lohndiener auch als Helfer bei Schlussfeiern oder Tanzkursen beschäftigt. Doch in den letzten Jahre wurden ihre Dienste bei der Fürther Bevölkerung immer weniger nachgefragt. Am Sonntagabend herrschte im Fürther Kabarett "Platzl" in der Blumenstraße (beim KristallPalast) Abschiedsstimmung. Nach der Vorstellung schlossen sich die Türen für ein halbes Jahr, ehe man mit einem neuen Programm in die Herbst/Winter-Saison startete. "Stars" der
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