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Männer die Ehrenwache. Immer mehr Belegschaften trugen sich geschlossen in die Listen ein. Die NZ veröffentlichte die Namen der Firmen, die davon Gebrauch machten. Sogar die Klasse A 5 der Ottoschule marschierte mit ihrem Lehrer vollzählig zum Spendenlokal. Die NZ sprach von einem "vorbildlichen Opfersinn der Fürther Volksgenossen". Der stärkste Ansturm war am Sonntag, dem 18. April. Am Abend des 20. April lief die Spendenaktion aus. Weltspiegel: "Das schöne Fräulein Schragg" mit Hansi Knoteck und Paul Klinger. Alhambra: "Arzt aus Leidenschaft" mit Karin Hardt und Albrecht Schönhals. Lu-Li: "Die Kreuzersonate" mit Lil Dagover und Peter Petersen. Dienstag, 20. April 1937 Die NS-Frauenschaft des Kreises Fürth schickte Hitler zum Geburtstag eine Strumpfspende. Dabei wurden etwa 1700 Paar Wollsocken im Wert von 3500 RM von den Frauen in ihrer Freizeit gestrickt. Anlässlich des Geburtstages von Hitler verfügte OB Jakob im Namen der Stadt Fürth über eine einmalige Sonderspende in Form von Lebensmittelgutscheinen, die vom Wohlfahrtsamt für die betreuten Volksgenossen bereitgestellt wurden. Die Gutscheine konnten bei allen arischen Lebensmittelgeschäften als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Die Einzelhändler ihrerseits mussten die Gutscheine bis 3. Mai im städtischen Wohlfahrtsamt, Zimmer 11, wieder in Geld einlösen. Am vergangenen Samstag und Sonntag sammelte die Hitler-Jugend auch in den Straßen Fürths für den Bau von Heimen und Jugendherbergen. Mittwoch, 21. April 1937 Der Fürther Stadtrat beschloss den Abriss des verwahrlosten leerstehenden StadtparkRestaurants (heute befindet sich dort die Freilichtbühne). Man war sich einig, dass durch die Motorisierung immer mehr "auswärtige" Restaurationen aufgesucht wurden. Das StadtparkRestaurant war zu einer Zeit erbaut worden, wo noch Lokale in nächster Nähe besucht wurden. Das Restaurant stand schon lange leer. Kein Pächter hatte sich dort mehr halten können. Im Winter fehlten die Besucher, im Sommer störte die Schnakenplage, ausgelöst vom nahegelegenen Stadtparkweiher. Die Fürther Firma "Ehrhardt & Söhne" hatte für ihre Belegschaft ein neues Kameradschaftsheim geschaffen. Es konnte jetzt seiner Bestimmung übergeben werden. Da OB Jakob die Patenschaft übernommen hatte, trug der Bau den Namen "Franz-JakobKameradschaftsheim". Zentral-Lichtspiele: "Unter heißem Himmel" mit Lotte Lang und Hans Albers. Donnerstag, 22. April 1937 Schülerinnen und Lehrer der Fürther Berufsschule (weibliche Abteilung) versammelten sich am Morgen des 20. Aprils in der Jahnturnhalle, um in würdiger Weise den Geburtstag Hitlers zu feiern. Nach mehreren Liedern und Gedichten sagte eine Schülerin am Rednerpult u.a.: "Volk und Führer gehören zusammen. Aus dem Volk ist er gekommen, im Volk ist er geblieben. Schenken wir dem Führer, was jeder von uns geben kann: Unseren festen Willen, seiner Führung im gläubigen Vertrauen zu folgen, wohin sie auch immer weist... Für Euch schafft der Führer, für Euch baut er das Reich. Ihr müsst das Bild im Herzen tragen und Euer Leben danach formen. In seinem Geist nach seinem Vorbilde leben, das ist Eure Pflicht!" In Fürth gastierten Musikanten aus der Pfalz. An vielen Ecken der Innenstadt spielten sie der Fürther Bevölkerung ein Ständchen. Dafür erhielten sie ein gern gegebenes Scherflein. Von Fürth aus ging die Fahrt der Pfälzer Musikanten nach Augsburg. Freitag, 23. April 1937 Auf dem weitläufigen Gelände des Fliegerhorstes Fürth in Atzenhof marschierten mit klingendem Spiel die Angehörigen der Luftwaffe mit ihren neuen Fahnen auf, um auch in