bei 16,6; in Regensburg 17,9 und im bayerischen Durchschnitt bei 16,5. Zentral-Lichtspiele: "Die Unbekannte" mit Sybille Schmitz und Jean Galland. Kristall-Palast: "Die Farm am Mississippi" mit Margaret Sullavan und Randolph Scott. Weltspiegel: "Condottieri" mit Caral Sveva und Luis Trenker. Donnerstag, 29. April 1937 Fürth - die Stadt der Arbeit! 1937 zählte Fürth 24.925 männliche und 14.825 weibliche Erwerbspersonen. 5681 Personen gehörten der Gruppe der Selbständigen an. Im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 1. Mai appellierte man in der Presse an die Volksgenossen, durch ihre Teilnahme am Tag der Nationalen Arbeit den Dienst am Volk aktiv zu bekunden. Der "böse Onkel Doktor": Rund 1850 Fürther Kinder im Alter von einem Jahr wurden im Kolonnenhaus des Roten Kreuzes an der Nordstraße geimpft. Vor dem Gebäude standen tagsüber stets etwa 50 Kinderwagen. Im Gang hieß es dann "warten". Aus dem Arztzimmer drang stetes Weinen. Der Impfstich traf die meisten Mütter stärker als ihre Kinder. In den ersten Klassen der Volksschule kam es dann für alle zur Zweitimpfung. Bisher zeigten sich Justiz-Offizianten im Dienst ausschließlich in Zivilkleidung. Ab jetzt war jedoch eine "Dienstuniform" einschließlich Dienstmütze Pflicht. Stolz zeigte sich der Fürther Justiz-Oberwachtmeister in seiner neuen Uniform dem NZ-Pressefotografen. Freitag, 30. April 1937 Eine große Reichsausstellung (30. April bis 20. Juni 1937) mit dem Titel "Gebt mir vier Jahre Zeit" in Berlin zeigte in Bildern den Werdegang des Dritten Reiches während der letzten vier Jahre. Über 60.000 Fotos waren dazu eingesandt worden. 800 davon wurden schließlich in die Ausstellung integriert. Darunter waren auch zwei Fotos des NZ-Fotografen Ferdinand Vitzethum. Das Textilgeschäft Fritz Hofmockel in der Turnstraße 7 in Fürth warb in Anzeigen zum Kauf von "Leder-Boxen", sämisch (= fettgegerbt) oder Hirsch. Dazu gab es passende Hemden und Trachtenjanker in allen Größen. Stadttheater Fürth: "Chor- und Orchesterkonzert Lehrergesangverein Fürth" (Stenz). Montag, 3. Mai 1937 Im Gegensatz zum Vorjahr, wo sämtliche Aktivitäten wegen Dauerregens ausfallen mussten, lachte in Fürth dieses Jahr die Sonne am blauen Himmel. Alle Hauseingänge, Fenster und Schaufenster waren mit lebendigem Birkengrün geschmückt und von den Dächern und Balkonen wehten die roten Hakenkreuzfahnen. Unzählige Bürger hatten sich an dem gemeinsamen Marsch von der Fürther Südstadt zum Platz der SpVgg beteiligt. Unter dem Dach der Tribüne hing ein Banner mit der Aufschrift: "Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit!" Nach mehreren Reden und der Übertragung der Führerrede aus Berlin kam es in sämtlichen Fürther Sälen und Lokalen zu diversen Betriebsfeiern. Dienstag, 4. Mai 1937 Die "Siedlungsgenossenschaft Kriegerheimstätte" hielt ihre Jahreshauptversammlung ab. Sowohl die Zahl der Mitglieder als auch die neu erstellten Wohnungen hatten 1936 um etwa 20% zugenommen. Der Genossenschaft gehörten jetzt 322 Mitglieder an. Schwerpunkte der Bautätigkeit waren die Espanstraße sowie die Poppenreuther Straße. Die Genossenschaft verfügte über einen Bestand von etwa 300 neuzeitlichen Wohnungen verschiedener Größe. Viele Fürther zog es am Nachmittag des 1. Mai nach dem Ende der offiziellen Veranstaltungen nach Cadolzburg, um die dortige "Kirschblüte" zu bestaunen. Die Begutachtung schien recht schnell erfolgt zu sein, waren doch Gartenlokale und Gaststätten proppenvoll besetzt. Alhambra: "Die graue Dame" mit Trude Marlen und Hermann Speelmans.
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