27 am Schalter 1 um Verrechnungen für Strom, Gas und Wasser, am Schalter 2 um Auskunft über Tarife und am Schalter 4 um Stundung und das Mahnwesen. Alhambra: "Die Tochter des Samurai" mit Setsuko Hara und Ruth Eweler. Dienstag, 11. Mai 1937 Im Fürther Flussbad wurden wieder die Pontonbrücken installiert. Die Liegewiese leuchtete im satten Grün und die lichtumfluteten Erlenbäume rauschten leise im Wind. Am 12. Mai wollte man die Flussbäder (Zahl- und Freibad) wieder für die Öffentlichkeit freigeben. Auch der Waldmannsweiher mit seinem kleinen Sprungturm konnte zum Schwimmen genutzt werden. Beschäftigt wurden vier ständige Bademeister. In Anzeigen in der NZ warb man um den Besuch zur Einweihungsfeier mit Tanz im CaféRestaurant Kronprinz in der Nürnberger Straße 3 in Fürth. Gastwirt Kirsch bot Kuchen und Torten aus eigener Konditorei. Eine Tasse Kaffee einschließlich einem Stück Torte kostete am Tag der Einweihung 0,55 RM. Aufgrund eines erhöhten Bücherbestandes verzeichnete die städtische Volksbücherei im Volksbildungsheim im Monat April einen neuen Höchststand an Ausleihungen. Mittwoch, 12. Mai 1937 Große Plakate warben in der Fürther Innenstadt für einen Besuch der Ausstellung "Volk und Rasse" im Volksbildungsheim (heute Comödie). Dort ging es um die Art der Vererbung. So zeigte man die Bedeutung der Nachkommenschaft erbkranker Familien für ein Volk. Angeblich gingen alle großen Kulturen zugrunde, weil die ursprünglich schöpferische Rasse durch vergiftetes Blut ausstarb. Tafeln erläuterten die Nürnberger Gesetze, die eine intime Beziehung jüdischer und arischer Personen verboten (Rassenschande). Täglich fanden Führungen für Schulen durch Ärzte statt. Leitwort der Ausstellung: "Volk, halte Deine Rasse rein!" Kristall-Palast: "Frauenliebe - Frauenleid" mit Magda Schneider und Iwan Petrovich. Zentral-Lichtspiele: "Der Jäger von Fall" mit Georgia Holl und Paul Richter. Donnerstag, 13. Mai 1937 Das Pfingstfest warf seine Schatten voraus: Die NZ veröffentlichte die Besonderheiten für den Einzelhandel an den Festtagen. Danach hatten die Geschäfte grundsätzlich geschlossen. Ausnahmen gab es in Fürth für Bäcker- und Konditorwaren, frische Blumen und Zeitungen. Derartige Läden durften am Pfingstsonntag von 10.30 bis 12.30 Uhr öffnen. Das Fotografengewerbe konnte an diesem Tag von 9 bis 14 Uhr ausgeübt werden. Am Pfingstmontag war nur den Milchgeschäften eine Öffnung von 7 bis 10 Uhr gestattet. Im Fürther Volksbildungsheim (heute Comödie) sprach der Leiter des Paracelsusinstituts Nürnberg zu den Fürthern über die richtige Ernährung. Ergebnis: Er empfahl eine gesunde Mischkost, starke Einschränkung des Fleisches und tierischen Fettes (insbesondere Schweinefleisch!), deutsches Gemüse jeder Art sowie viel Obst. Bei Salaten plädierte er für eine Säuerung mit Zitrone statt mit Essig. Der Redner warnte vor einem sinnlosen Gebrauch von Rohkost, was immer er auch darunter verstand. Lu-Li: "Schatten der Vergangenheit" mit Luise Ulrich und Gustav Dießl. Freitag, 14. Mai 1937 Bei einem Kameradschaftsabend der 1. Abteilung des Flak-Regiments 8 im Saalbau Süd sprach BM Dr. Kempfler über den soldatischen Geist. Der Versailler Vertrag habe die heiße Sehnsucht aus den Kindertagen geraubt, mit den Waffen in der Hand dem Vaterland dienen zu dürfen. Deshalb müsse man Hitler besonders dankbar sein, weil er es ermöglicht hatte, dass man jetzt noch im vorgerückten Alter Soldat werden konnte. Entschlossenheit, Pflichterfüllung und Kameradschaft seien dabei unabdingbar. Schon in den Befreiungskriegen 1813/14 und 1870/71 konnte so fremdes Joch von Deutschland
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