verköstigt. Am Ende des Abends erhielten 188 Kriegshinterbliebene ein Geschenkkörbchen. Der Fürther Stadtrat beschloss die Schaffung einer neuen Grünanlage. Der an den Ostflügel des alten Krankenhauses an der Schwabacher Straße sich anschließende bisherige Garten sollte geöffnet und nach einer gärtnerischen Gestaltung zur Grünanlage für Passanten und Besucher des Heimatmuseums verwandelt werden. Freitag, 17. Dezember 1937 Appell des Fürther Stadtrates an die Bevölkerung: Deutschlands Gesamtverbrauch an Papier belief sich jährlich auf etwa drei Millionen Tonnen. Bisher wurden aber nur 18% des Altpapiers gesammelt und wiederverwertet. Ein Großteil der für Papier notwendigen Rohstoffe musste eingeführt werden. Um 100 Millionen Reichsmark Devisen zu sparen, müsste die Sammelquote für Altpapier auf 50% gesteigert werden. Für Fürth bedeutete dies, dass die Stadtbevölkerung jährlich 39.000 Zentner Altpapier sammeln muss (oder monatlich 3.250 Zentner). Bei 22.800 Fürther Haushalten könnte man für die deutsche Wirtschaft 114.300 RM jährlich einsparen. Der Fürther Stadtrat stimmte einer Änderung seiner Stadtgrenzen zu. Nach dieser erhielt Nürnberg ein Gelände in Schniegling, Fürth ein solches in Kronach. Alhambra: "Zigeunerprinzessin" mit Annabella und Henry Fonda. Samstag, 18. Dezember 1937 Der Fürther Stadtrat beschloss die Verwirklichung einer künstlichen Eisbahn: Ein Gesuchsteller wollte auf etwa 7000 qm Fläche auf dem Schießanger eine Spritzeisbahn schaffen. Für eine Lichtanlage mit sechs Masten und einem WC mit Wasseranschluss sollte die Stadt Fürth einen Zuschuss von 500 RM leisten. Dieser wurde genehmigt. Die Nutzungsgebühr für die Eisfläche nach Fertigstellung belief sich auf 20 Pfennige je Kind. Erwachsene sollten etwas mehr zahlen. An der Weihnachtsausstellung Fürther Künstler beteiligten sich u.a. die Kunstschaffenden Hemmerlein, Schopper, Dörfuß, Baum, Gebelein, Härdtlein, Rösermüller, Bina, Baum, Crasser, Schilling und Muggenhöfer. Kristall-Palast: "Die gelbe Flagge" mit Olga Tschechowa und Hans Albers. Stadttheater Fürth: "Fuhrmann Henschel", Schauspiel von Hauptmann. Montag, 20. Dezember 1937 Frankenführer und Gauleiter Julius Streicher sprach bei der Weihnachtsfeier der 11. Batterie des Flak-Regiments 8 in der Fürther Kaserne in der Südstadt zu den Soldaten. Er sagte u.a.: "Das Judenvolk, das organisierte Weltverbrechertum, das allen Völkern eine Auslese gab, ist in Deutschland ausgeschaltet worden. Durch eigene Kraft hat das deutsche Volk bewiesen, dass es mit einem der stärksten Gegner fertig wird." Am Sonntag von 11 bis 12 Uhr spielte der Musikzug des 21. Infanterie-Regiments in der Hindenburganlage (heute Adenauer-Anlage). Auszug aus dem Programm: "GermaniaMarsch" (Keil), "Schlittschuhläufer-Walzer" (Waldteufel), "Marionetten um Mitternacht" (Noack) und "Oberst-Zürn-Marsch" (Heinlein). Stadttheater Fürth: "Schneewittchen und die sieben Zwerge", Märchenspiel nach den Gebrüdern Grimm. Dienstag, 21. Dezember 1937 Eine Feierstunde besonderer Art fand am Samstagvormittag im Betrieb der Dynamit AG in Stadeln statt. In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und der gesamten Belegschaft samt Angehörigen erhielt der Betrieb das "Leistungsabzeichen" der Deutschen Arbeitsfront (DAF) verliehen. Es war der erste Betrieb im Gau Franken (Chemie), dem diese Ehrung für anerkannte Berufserziehung (fachliche Ausbildung auf dem neuesten Stand sowie sportliche und weltanschauliche Schulung) erhielt. Das Leistungsabzeichen in Form einer Bronzetafel
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