Ambesser, Richard Romanowski, Margot Hielscher und Willy Forst in den Hauptrollen. 19. Oktober 1946 Angesichts des sehr schlechten Wetters beantragte das ambulante Gewerbe eine Verlängerung der Fürther Kirchweih um eine ganze Woche. Der Fürther Stadtrat stimmte nach langer Debatte schließlich einer Verlängerung um drei Tage zu. Im September wurden von der Fürther Wohnungsfürsorge 1648 Gesuche bearbeitet. Davon wurden 253 abgelehnt und 766 zugewiesen, der Rest war in Bearbeitung oder vorgemerkt. Von den Amerikanern wurden im September 20 Häuser mit 58 Wohnungen und 284 Räumen beschlagnahmt. Wie sehr die Fürther angesichts der vielen Flüchtlinge zusammenrücken mussten, zeigt sich an der Baugenossenschaft „Eigenes Heim“, Hier war der Prozentsatz der Untermieter auf 70% der Hauptmieter gestiegen. Schlecht belohnte Menschenfreundlichkeit: Am 7. September hatte die Stadt Fürth die Inhaber von Verkaufsstellen aufgefordert, körperbehinderte, kranke oder alte Leute bevorzugt zu bedienen. Ihnen sollte stundenlanges Schlange stehen erspart bleiben. Jetzt hagelte es täglich Beschwerden. Die Bevorzugung wurde skrupellos ausgenutzt. Die körperbehinderten, alten oder kranken Leute kauften drei und viermal ein, aber nicht für sich, sondern für andere Leute und gestalteten dadurch die Verkaufsabwicklungen noch schwieriger. Jetzt nahm die Stadtverwaltung die Aufforderung an die Geschäftswelt offiziell wieder zurück. Vor der Fürther Spruchkammer gab es das Pogrom-Nachspiel vom 9. November 1938. Als die jüdische Synagoge brannte, erschien die Fürther Berufsfeuerwehr in voller Kriegsbemalung, schloss die Schläuche an die Hydranten an, legte Löschleitungen, aber es kam kein Wasser. Der damalige OB Jakob hatte den Befehl gegeben, das Wasser zu sperren. Die Bevölkerung der Altstadt stand herum, niemand machte Anstalten zum Löschen. Im Gegenteil: Man warf noch Bänke und dergleichen ins Feuer. Zwei städtische Angestellte hatten auf Befehl der Stadtverwaltung vorher ein Deckenbündel in den Betsaal gebracht, angeblich ohne zu wissen, dass darin ein Benzinkanister als späterer Brandsatz eingewickelt war. Gegen die „kleinen Schergen“ gab es so milde Urteile, dass der Ankläger Berufung einlegte. 23. Oktober 1946 Siegelsdorf erhielt einen neuen Sportplatz. Alle dazu notwendigen Instanzen hatten schnell gearbeitet und die Sportler selbst mit Hand angelegt. Nach den obligatorischen Festreden kam es zum EröffnungsFußballspiel zwischen Post Fürth und dem ASV Veitsbronn-Siegelsdorf. Eine Landwirtsfrau aus Höfles wurde wegen unzulässiger Gemüseabgabe an Privatpersonen mit einer Geldbuße von 300 RM belegt. Das Ernährungsamt teilte hierzu mit, dass bei weiteren Verstößen auch der Name der Bestraften veröffentlicht wird. Der Evangelische Arbeiterverein in der Pfisterstraße hatte zu einem Familienabend eingeladen. Pfarrer Putz referierte vor zahlreichen Besuchern über das deutsche Gemüt, Familienleben und Musik. Ein gemischter Chor bereicherte den Abend, der mit dem „Abendfrieden“ von Loschky stilvoll abschloss. Das „Fränkische Landesorchester“ machte die Fürther mit weniger bekannten italienischen Meistern vertraut. Auf der Alhambra-Bühne erklangen am Sonntagvormittag Werke von Scassola, Franchetti, Catalani, Gomez und Mascagni. 26. Oktober 1946 Letzte Frist für Wohnraum-Marder: Die Amerikaner hatten städtische Wohnanlagen an der Wehlauer Straße schon vor Monaten verlassen. Bis zu einer Neuverwendung hatten Zivilpersonen Gegenstände wie Herde, Waschkessel, Abgussvorrichtungen usw. widerrechtlich entfernt. Jetzt wollte man den Einbrechern eine letzte Chance geben und rief dazu auf, die entwendeten Gegenstände beim Städtischen Grundstücksamt im Amtshaus Kohlenmarkt 3, Zimmer 20, anzumelden, um eine Strafanzeige zu vermeiden. Ein entsprechender Meldungseingang darf bezweifelt werden. Um ein weiteres Absinken der Moral von Jugendlichen zu vermeiden, rief man über die Presse die Eltern dazu auf, für Kinder ab 10 Jahren einen eigenen Schlafraum zu schaffen Ab dem 12. Lebensjahr waren Kinder nach Geschlecht zu trennen. Pulver zur Herstellung von Suppen und Soßen durfte nur in Herstellerpackungen abgegeben und nicht, wie häufig geschehen, offen in den Verkehr gebracht werden. Infolge der Verschlechterung der Stromversorgungslage mussten ab sofort sämtliche Abnehmer 24
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