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vielfältigen Programm für fröhliche Stunden. Von der Hundedressur bis zu Hochtrapezflügen wurde das musikalisch illustrierte Unterhaltungsprogramm von den Fürther Besuchern eifrig beklatscht. Tausende von Fürthern hatten sich vor der Stadtsparkasse in langen Reihen angestellt, um sich ihre Rest-Kopfquote in Höhe von 20 DM auszahlen zu lassen. Ein dummes Gerücht hatte die Runde gemacht, dass Barauszahlungen nur bis 11. September möglich seien. Obwohl die Stadtsparkasse dementierte, blieben die Leute stehen und nahmen so lange Wartezeiten in Kauf, bis sie an das Bargeld kamen. Mittwoch, 15. September 1948 In der letzten geheimen Stadtratssitzung wurde dem Baugesuch des Katholischen Stadtpfarramtes St. Heinrich zur Errichtung einer katholischen Kirche (später St. Nikolaus) mit Pfarrhaus am Ende des Reichsbodenwegs zugestimmt. Auf dem Fürther Wohnungsmarkt wurde die Lage immer trostloser. Die Zahl der Gesuche um Wohnungszuweisung (253 neu im August) war weiterhin im Steigen begriffen, jetzt lagen schon 1567 anerkannte Gesuche vor. Auf der Angebotsseite gab es nur 43 Einzelzimmer und keine einzige vollständige Wohnung. Die Bautätigkeit war wegen Materialmangels fast zum Erliegen gekommen. Auch die Zahl der Zuzugsgenehmigungen war weiter im Steigen begriffen. Ende August lagen 1247 Gesuche vor. Im Rahmen einer Morgenfeier im Fürther Stadttheater, das allerdings nur zur Hälfte besetzt war, begingen die Fürther Verfolgten und Hinterbliebenen in Gegenwart von Vertretern der Militärregierung, der Behörden und des Stadtrats den „Tag der Opfer des Faschismus“. Die Gedächtnisansprache hielt OB Dr. Bornkessel. Das Fränkische Landesorchester umrahmte die würdige Feier. Erstmals wurde in Fürth Vollbier in den Läden angeboten. Der halbe Liter kostete 78 Pfennige. Das Fürther Ernährungsamt wies auf eine Entschließung des Ernährungsministeriums hin, dass die ernste Lage der Fleischbewirtschaftung und die Notwendigkeit der Einhaltung der Bewirtschaftungsbestimmungen betonte. In der Praxis wurde viel zu viel Fleisch angeboten. Nur der kleinere Teil davon war bewirtschaftet. Wegen Verstößen gegen die Bewirtschaftung hatte das Ernährungsamt in der letzten Zeit schon 21 Metzgereien rigoros geschlossen. Wenn auch das Fleisch nicht weggeht, das Amt muss doch bleiben! Die SpVgg gewann ihr Heimspiel im Ronhof vor 5000 Zuschauern gegen den FC Röthenbach mit 6:0. Tore für Fürth durch Schade (3), Brenzke (2) und Hofmann. Fürth trat erstmals mit Goth im Tor an. Central-Lichtspiele: „Tragödie einer Liebe“, ein Spielfilm mit Ruth Hellberg, Camilla Horn und Benjamino Giglis in den Hauptrollen. Samstag, 18. September 1948 Die in den Jahren 1897 bis 1900 nach den Plänen des Münchner Architekten Karl Lemmes erbaute St.Pauls-Kirche in der Fürther Südstadt wurde seit Mai 1948 renoviert. Insbesondere die unruhigen Bemalungen wurden verändert. Die Kirche wirkte jetzt nach Abschluss der Arbeiten durch den Elfenbeinton leerer und nüchterner. Die Säulenkapitele und Randleisten leuchteten in kräftigem Rotbraun. Die bunten Figuren an den Wänden gestaltete der Fürther Kunstmaler Hertlein. Die Malerarbeiten hatten die Paulskirche innen stark verändert. Nur Pfarrer und Kirchenrat Ferdinand Krauß versah noch unverwüstlich seinen Dienst wie vorher... Die Freimaurerloge „Zur Wahrheit und Freundschaft“ veranstaltete zu Beginn ihres neuen Arbeitsjahres einen Abend unter dem Motto „Goethe in Dichtung und Vertonung“. Dr. Eva von Plänckner und Herbert Schönwasser rezitierten Gedichte und Balladen, Leonhard Stirnweiß begleitete die eine oder andere Passage dabei am Klavier. Die SpVgg hielt im Geismannsaal einen Ehrenabend ab. Nach neunjähriger Pause ehrte man nahezu einhundert Mitglieder, die dem Verein über 40 und 25 Jahre die Treue hielten. Der Verein selbst feierte seinen 45. Geburtstag. Gar mancher Anwesende konnte sich noch erinnern, wie in der Anfangszeit die Aktiven die Torstangen von der Gaststätte Balzer (heute „Altes Rentamt“) von der Gustavstraße zum Schießanger trugen. In der Non-Stop-Schau lief der Schwank „Der Meisterboxer“, u.a. mit Ludwig Schmitz, Else Scholten, Siegfried Siegert und Gerda Tesch in den Hauptrollen. Central-Lichtspiele: „Viel Vergnügen“, ein unbeschwertes Lustspiel mit Flora Robson, Dennis Price, Jack Warner und Hazel Court.

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