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Haselohweg warb in Anzeigen für sein „Hundebad“. Die Oberrealschule veranstaltete ein vielbeachtetes Weihnachtskonzert unter der Leitung von StR Vitzthum. Der Schülerchor und das Schulorchester unterstützten die mitwirkenden Gäste Selma Hegendörfer und StR Böhland. Vom Niveau höher lag das Gastspiel der Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Fritz Knappertsbusch. Die große Fürther Musikgemeinde füllte dazu den Geismannsaal bis auf den letzten Platz. Es verstand sich fast von selbst, dass man Dirigent und Orchester am Ende der Vorstellung begeistert feierte. Auch an Fürths Kinder dachte man: Mit „Schneewittchen“ in der Inszenierung von Hanswalter Gossmann begeisterte man die Kleinsten im Fürther Stadttheater. Zu sehen waren die Schauspieler Inge von Kreß, Günter Zießler, Walter Klock, Richard Beek, Heinrich Neckamm und Hans Birnstiel. Die SpVgg besiegte bei ihrem Heimspiel im Ronhof vor 6000 Zuschauern den MTV Ingolstadt mit 3:0. Tore für Fürth durch Appis, Schade und Vorläufer. Mit 25:7 Punkte lagen die Kleeblättler weiterhin auf dem dritten Tabellenplatz. Samstag, 18. Dezember 1948 Dr. Ludwig Erhard, Direktor der Verwaltung für Wirtschaft, bezeichnete in einer im Überseeclub in Hamburg gehaltenen Rede die Befürchtungen, dass die DM einer Inflation entgegentreibe, als unbegründet. Die durch die überhöhten Preise in der letzten Zeit entstandenen sozialen Spannungen seien nicht durch ein Sinken der Kaufkraft, sondern durch den Unterschied in der Lebensführung zwischen den Kleinverdienern und den in einer vorteilhafteren Lage befindlichen Warenbesitzern verursacht worden. Die Preisberuhigung würde sich in Bälde von selbst einstellen. Solche Worte waren in den FN zu lesen, die ihrerseits ihren Lesern mitteilte, den monatlichen Bezugspreis ab Januar 1949 von 2,-- DM auf 2,20 DM (einschließlich Zustellgebühr) zu erhöhen. In Fürth registrierte man einen Winter, der eigentlich kein Winter war. Bis einschließlich 17. Dezember hatte es nicht einmal geschneit. Auch die Temperaturen bewegten sich bis in die Vorweihnachtszeit kaum unter Null Grad. Der Fürther Stadtrat beschloss eine Änderung der Straßenpolizeiordnung, wonach man jetzt das „Ausrufen“ von Zeitungen erlaubte, solange dadurch keine erhebliche Belästigung der Bevölkerung hervorgerufen werde. In der Praxis geschah das Ausrufen zu den Hauptverkehrszeiten vornehmlich an den Straßenbahn-Haltepunkten Fürther Freiheit und Mathildenstraße. In Fürth konstituierte sich wieder der „Stadtausschuss für Leibesübungen“. Hauptzweck des Ausschusses war die Vertretung der sportlichen Interessen im Stadtbereich. Der Stadtausschuss für Leibesübungen wurde schon 1921 gegründet. Zwangsläufig mussten die Fürther Ärzte wegen der Stromsperre ihre Sprechstunden umstellen: So praktizierte z.B. Zahnarzt Dr. Köppe in der Hornschuchpromenade 1 am Montag, Dienstag und Mittwoch von 17 bis 21 Uhr, Donnerstag, Freitag und Samstag ganztägig. Stadttheater Fürth: „Liebe in der Lerchengasse“, ein Singspiel, u.a. mit Karl Mikorey, Anny Coty, Helene Petrich, Hannes Lampmann, Inge Rüdinger und Fritz Bernet. Central-Lichtspiele: „Zwei glückliche Menschen“, ein leichter Unterhaltungsfilm mit Magda Schneider, Wolf Albach-Retty, Oskar Sima und Hans Thimig in den Hauptrollen. Dienstag, 21. Dezember 1948 Im Fürther Parkhotel hatte sich eine Jury eingefunden, um aus Nürnberg und Fürth je eine hübsche Vertreterin auszusuchen. Sie durften dann nach München zu einer Vorausscheidung einer zu wählenden bayerischen „Miss Fremdenverkehr“ fahren. Die in München gewählte Siegerin sollte dann die Interessen des bayerischen Fremdenverkehrs in New York vertreten. Die Beherrschung der englischen Sprache war dabei natürlich eine wichtige Voraussetzung. Die Einwohner von Dambach hatten damals noch keine Kirche. Das mitten durch Dambach fließende kleine Gewässer bildete eine Grenze: Die Bewohner links vom Bach gehörten kirchlich nach Fürth, die rechts davon nach Zirndorf. Mit dem fortschreitenden Zuzug wuchs die Bevölkerung, so dass das Bestreben nach einer eigenen Kirche laut wurde. Deshalb wurde jetzt ein „evangelischer Kirchenbauverein Fürth-Dambach“ gegründet. Landwirt Höfler überließ dem Verein schenkungsweise einen 2 Tagwerk großen Bauplatz an der Zirndorfer und Hasenstraße. Es sollte jedoch noch bis in die Sechziger Jahre dauern, bis an dieser Stelle eine neue Kirche entstand. Rot- und Weißweine sowie Sekt gab es jetzt in den Läden wieder zu kaufen. In Anzeigen warben z.B.

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