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einzelnen Probleme hin, doch der Ministerpräsident meinte diplomatisch, „Schwierigkeiten seien das Beglückende der Selbstverwaltung“. Mittwoch, 18. Februar 1970 Die Fürther Ski-Stadtmeisterschaften im Fichtelgebirge waren ein voller Erfolg. Erstmals setzte man beim Torlauf am Posthang eine elektronische Zeitmessung ein. Allein bei den „Alpinen“ starteten über einhundert Teilnehmer. Im Torlauf siegte bei den Damen Lieselotte Wilomitzer, bei den Herren Christian Lex. Im Langlauf auf dem Rundkurs in Neubau stand bei den Herren Jens Jechow ganz oben auf dem Podest, bei den Damen beherrschte Erika Wunder die Konkurrenz. Alle Langläufer hatten mit einem eiskalten, schneidenden Wind zu kämpfen. In der Unterfürberger Gaststätte Heid feierte dicht gedrängt die CSU-FDP-Wählerschaft ihren OB-Kandidaten Kurt Scherzer. Die leidenschaftliche Rede Scherzers wurde zu einem beifallsträchtigen Scherzer-Bekenntnis. Kein Wunder, OB Scherzer wohnte ja keine einhundert Meter von der Gaststätte entfernt am Reichsbodenweg 33. Aufgrund der neuen Tarifvereinbarungen musste die Stadt Fürth ihren rund 2500 Angestellten und Beamten 1970 mehr als 4,1 Mio DM mehr in die Lohn- und Gehaltstüten stecken als 1969. BM Stranka hatte 1969 vorsorglich schon 3,9 Mio DM im Haushalt dafür berücksichtigt, so dass jetzt „nur“ noch 200.000 DM nachzufinanzieren waren. Zwei junge Fürtherinnen waren noch von Verletzungen und Schock gezeichnet, als sie aus dem Innsbrucker Krankenhaus entlassen wurden. Die 19- und 26-jährigen Geschwister (Töchter des Fürther Oberstudienrats Lotter vom Helene-Lange-Gymnasium) wurden in einer Hütte im Wettersteingebirge von einer Lawine verschüttet. Mit Hilfe der Bergwacht konnten sie und andere Verschüttete gerettet werden. Im Alter von 71 Jahren verstarb der Fürther Geiger und Musikpädagoge Richard Portner. Der Verstorbene leitete zusammen mit seiner Frau Anita Lauer-Portner mehrere Jahrzehnte eine Musikschule. Ferner hatte er großen Anteil an der Entstehung und Entwicklung des in der Region sehr populären Kammerorchesters Lauer-Portner. Barbara Kraus, die älteste Fürtherin, feierte im Altenheim Gustav-Adolf in Zirndorf ihren 99. Geburtstag. Ihr Ehemann gründete viele Jahre zuvor die Schutzbrillenfabrik Kraus in der Theaterstraße. Donnerstag, 19. Februar 1970 Die Fürther Aussteller waren auch in diesem Jahr auf der Internationalen Spielwarenmesse Nürnberg stark vertreten. OB Scherzer besuchte die 24 Fürther Aussteller bei seinem Messerundgang. Zwar spürte man als exportorientierte Branche die DM-Aufwertung, war aber mit dem Geschäftsverlauf durchaus zufrieden. Bekannte Fürther Firmen waren damals Neuhierl (Carrera), Götz, Prestofix, Kleefeld, Pestalozzi, Stelco, Gama und die Eckart-Werke. Der langjährige Fürther Kreishandwerksmeister und Stadtrat, Matthäus Höchammer, starb im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Gehirnschlages. Höchammer gehörte dem Verein „Treu Fürth“ seit 1919 an. Von 1945 bis 1952 war er Kreishandwerksmeister, dem Stadtrat gehörte er von 1948 bis 1960 an. Freitag, 20. Februar 1970 Beim Reitclub Fürth in Burgfarrnbach wurde der Reitmeister Fritz Haubold in Anerkennung seiner Verdienste um den Reitsport mit dem Reiterkreuz in Bronze ausgezeichnet. Der Geehrte begann seine Laufbahn beim Leibsattelmeister des deutschen Kronprinzen in Potsdam. Lange Zeit wirkte er an der Universitätsreitschule in Berlin als Reitlehrer. Erst 1967 verschlug es ihn zum Reitclub Fürth nach Burgfarrnbach. Der ehemalige BRK-Kolonnenführer Karl Strattner feierte in voller Rüstigkeit seinen 75. Geburtstag. Unter den vielen Gratulanten, die sich in der Neumannstraße 18 die Klinke in die Hand gaben, waren auch OB Kurt Scherzer und Chefarzt Dr. Oskar Lex. Stadtschulrat Senator Karl Hauptmannl ließ sich für zwei Wochen vom Dienst befreien, um Wahlkampf für seine Oberbürgermeisterkandidatur betreiben zu können. Von Stadträten der Opposition war vorher mehrfach die häufige Abwesenheit des Stadtschulrats gerügt worden.

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