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Berolzheimerianums nicht ausgebucht. Viel Pflichtbesuch dominierte. Erstmals nach dem zweiten Weltkrieg beging man den 1. Mai unter dem Zeichen einer SPD-Mehrheitsregierung in Bonn. Ein lebendiges Gemeinwesen sollte auch die Toten nicht vergessen. Recht kritisch sah man damals die noch vorhandenen Belegungsflächen für Särge und Urnen am Friedhof an der Erlanger Straße. Rund 20.000 Gräber existierten dort. Bei entsprechender Gestaltung ließen sich maximal noch 5000 Gräber anlegen. Dann stieße die Stadt jedoch an ihre Grenzen. Als Ergänzung fasste die Stadt Fürth einen weiteren Friedhof am Rande des Stadtwaldes westlich von Oberfürberg ins Auge. Dort standen zwölf Hektar zur Verfügung. Das Problem erledigte sich jedoch im Zeitverlauf über die Verkürzung der Benutzungsrechte an Gräbern (damals 30 Jahre). Aufgrund der schnelleren Fluktuation von Ruhefristen stellt sich auch bei einem Anstieg der Bevölkerung die Frage nach einem neuen Friedhof nicht mehr. Beim 1. FC Nürnberg erschien ab sofort ein klangvoller Name nicht mehr in der Bei der SpVgg Fürth gab es Kündigungsschreiben: Die Spieler Ebenhöh, Rauh und Tauchmann wollten ihre ausgelaufenen Verträge nicht mehr verlängern. Montag, 4. Mai 1970 Für Wanderer und Ausflügler wurde in den letzten Monaten das Fürther Naturfreundehaus oberhalb von Veilbronn in der Fränkischen Schweiz neu hergerichtet. Die Stadt Fürth leistete hierzu einen Zuschuss von 30.000 DM. Kein Wunder, dass Bürgermeister und Stadträte Fürths das renovierte Haus als erste Gäste bestaunten. Mit einer Verkaufsausstellung aus lauter selbstgebastelten Geschenken erinnerte die katholische Jugend von „Unserer Lieben Frau“ und „Christkönig“ wieder an die Fürther Missions-Filiale Ayopaya im südamerikanischen Hochland. Dort arbeitete der frühere Fürther Kaplan Rauh inmitten der Indios. Die SpVgg verlor einen ihrer Größten: „Resi“ Franz starb im Alter von 73 Jahren an einer Embolie nach einer Lungenentzündung. Der zehnfache deutsche Nationalspieler brachte es im Ronhof auf über 600 Spiele. 1926 und 1929 holte er mit seiner Mannschaft die Deutsche Meisterschaft. „Resi“ war einer von fünf Brüdern aus der Gustavstraße. Gefürchtet waren insbesondere seine Freistöße. Mit „Loni“ Seiderer bildete er ein sich traumwandlerisch ergänzendes Gespann, das deutschlandweit nur noch mit den Schalkern Szepan-Kuzorra verglichen wurde. Die SpVgg verlor ihr Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach mit 1:2. Das Tor für Fürth erzielte Perras. Damit belegte man Platz acht der Tabelle. Dienstag, 5. Mai 1970 Fürth verlor ein großes Unternehmen: Der größte deutsche Verlag für Kinder- und Malbücher, der Pestalozzi-Verlag, verlegte seinen Sitz nach Eltersdorf. Bisher arbeiteten rund 300 Mitarbeiter sehr beengt in den Räumen an der Otto-Seeling-Promenade. 1969 hatte der in Fürth gegründete Verlag sein 125-jähriges Jubiläum gefeiert. In Eltersdorf standen jetzt 85.000 qm für die weitere Expansion zur Verfügung. Beim Aero-Club in Seckendorf wurde eine brandneue Erwerbung getestet. Der neue Kunststoffsegler ASW-15 D-0516 wurde montiert. Große Begeisterung nach den ersten Starts. Der Kunststoffsegler gab ein Fünftel mehr Leistung ab als die bisherigen Sperrholzkonstruktionen. Die dringend notwendige Volksschule auf der Schwand kam ihrer Verwirklichung wieder einen Schritt näher. Ein 13-köpfiges Preisgericht entschied sich in zwölfstündiger Arbeit aus 22 eingereichten Entwürfen für das Modell des Architekten Schulz aus Margetshöchheim. Im Wochenprogramm des Fürther Stadttheaters: Als Wiederholung die Oper „La Traviata“ von Verdi in der bisherigen Besetzung sowie die Komödie „Der eingebildete Kranke“ von Moliere, u.a. mit Astrid Jacob, Inge Pedersen, Ulla Willick, Jürgen Ciesla, Fridolin Eppe, Lebrecht Hönig und Kurt Mejstrik. Mittwoch, 6. Mai 1970

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