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Donnerstag, 30. Juli 1970 In mehreren Leserbriefen beschwerte man sich über den neuen Standort des Sommerfestes auf der Hardhöhe. Der Lärm für die Anwohner sei unerträglich, ein Festzelt für 5500 Besucher direkt neben Wohnblocks aufzustellen eine Zumutung. Der LAC Quelle im TV Fürth 1860 veranstaltete ein Abendsportfest. Gastgeber Konsul Dr. h.c. Gustav Schickedanz ließ es sich nicht nehmen, die Wettbewerbe live zu verfolgen. Die Regionalligamannschaft der SpVgg wurde in einem Kirchweihspiel von einer Auswahl der beiden Burgfarrnbacher Sportvereine sensationell mit 1:0 besiegt. Das Tor schoss Jürgen Ammon, später selbst Vertragsspieler bei der SpVgg. Freitag, 31. Juli 1970 Eiwobau erstellte jetzt am Kirchenweg in Oberfürberg 38 Reihenhäuser. Käufer fanden sich schnell, hatten doch die Grundstückspreise in Nürnberg/Fürth in den letzten beiden Jahren um etwa 150% angezogen, Tendenz weiter steigend. Zum Leiter der neuen staatlichen Fachoberschule (FOS) in Fürth wurde StR Noering ernannt. Änderungen im Fürther Straßenverkehr: Die Hummelstraße in Burgfarrnbach war jetzt komplett ausgebaut, so dass die Seilersbahn für den Durchgangsverkehr geschlossen werden konnte. Die Dambacher Straße wurde auf ihrer ganzen Länge zur Vorfahrtsstraße erklärt. In einem Testspiel zur Saisonvorbereitung besiegte das Team der SpVgg im Ronhof die Mannschaft des TSV Berching mit 3:0. Tore für Fürth durch Pieper (2) und Zimmert. Samstag, 1. August 1970 „Sex-Läden“ schossen überall wie Pilze aus dem Boden. Jetzt öffnete in der Blumenstraße 2 in Fürth der „Sex-Basar“. Im Angebot: Bücher, Filme und Reizwäsche. Acht Jahre Abonnentenflucht hatte das Gastspiel-Angebot des selbständigen Fürther Stadttheaters nun aufgeholt: Über 800 Platzmieter hatten sich eingetragen. Diese Zahl wurde letztmals 1962/63 erreicht. Die Herzogenauracher Jugendkapelle mit ihren schmucken Uniformen war damals in Fürth sehr beliebt. Wenn sie auf der Freilichtbühne des Stadtparks spielten, füllten sich die Ränge ganz von selbst. Für schmissige Weisen strömten die Fürther in hellen Scharen. Montag, 3. August 1970 Der Fürther Sommerschlussverkauf zog mächtig an. Ursache war der lange Samstag sowie die Auszahlung der Gehälter. Renner in Fürth waren Miniröcke zu 10,-- DM. Dienstag, 4. August 1970 Im Pokalwettbewerb erhielt die SpVgg den Gegner ESV Ingolstadt zugelost, der das Heimrecht besaß. SpVgg-Trainer Hoffmann sprach von Lospech. Ahnte er schon, dass die Kleeblättler scheitern würden? Im Fürther Stadtkrankenhaus mangelte es empfindlich an Pflegepersonal. Es fehlten 44 Schwestern und Pfleger. Chefchirurg Prof. Dr. Gall sprach von einem Notstand. Allein durch die tariflich vereinbarte Arbeitszeitverkürzung entstand ein Mehrbedarf von 23 Kräften. Prof. Dr. Damerow, Leiter der Fürther Kinderklinik, wehrte sich gegen die Kritik an den Besucher-Balkonen. Die von Kritikern als „sadistische Technik“ bezeichnete Vorschrift von Trennscheibe und Sprechanlage auf den Balkonen sei gerechtfertigt. Nur so könnten Infektionsgefahr und Diätverstöße ausgeschlossen werden. Dass dies von den Eltern auch akzeptiert werde, zeige die schon seit Monaten bestehende Überbelegung. Mittwoch, 5. August 1970 Ein umgestürzter US-Sattelschlepper legte den Verkehr am Heiligenberg für viele Stunden

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