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kirchweih 62

auch sie ging vorüber, die "kärwa", das Volksfest frankens. was bietet sie dem jugendlichen aus einer Oberrealschule,einem gymnasium? den volkstümlichen Charakter eines fränkischen jahr marktes, den sie bis heute wenigstens teilweise bewahrt hat? was bietet sie außer dem traditionellen hähnchen-, herings-, oder karpfenessen, den Vergnügungen in den Schaubuden und bei den fahrgeschäften? was findet denn überhaupt anklang? der nachmittags- oder abendstreifzug ließ nicht allzu viele pennäler erblicken} beliebter war der kurze kärwabummel nach schulschluß - in der mittagszeit. der festzug am bauernsonntag war das einzige, wofür mehr in teresse aufgebracht wurde. Da konnte man sogar eine atmosphä­ re verspüren, die vom lokalstolzen fürther oder franken aus­ strahlte, als "sein" festzug durch die straßen marschierte. es ist eigenartig: sitzt man zu hause und stellt sich vor, wie der kärwarummel nun pulsiert,tat man das gefühl,etwas zu versäumen, und läßt man sich dann durch die straßen schieben, oder sitzt man vor einem glas federweißen, so ist wieder nicht mit sich selbst und der weit zufrieden.

es ist vielleicht das beste, wenn man die gleiche miene auf­ setzt, wie jener kleine junge, dessen "herzenswunsch" ver­ ständlich ist - und den hat man ihm auch nur umgehängt...-gf-

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