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tzmlruisciiiiii wiüü folgendes Heldengedicht schrieb uns ein Schüler der 'dritten Klasse. Wir drucken diesen Leserbrief eb wegen der anmutigen Form und des deftigen Humors, mit dem die Beschwerde - wir fühlen uns durchaus betroffen daherkommt. F e n n a l e n k a m p f

"Pennalen gibt'sl" hört man von weitem Nun geht es los mit dem Streitern Beine fliegen, Köpfe rollen, Vom letzten Mal sind noch zwei verschollenj Und ein Bach von Blute rinnt, Weil es ein paar zu wenig sind. Einer denkt,jetzt hat er eins, Bin Schlag,und er hat keine. Petzen fliegen, Beine krachen, La gibt's für keinen was zu lachen. Stühle fliegen, die Lampe wackelt, Bann da wird nicht lang gefackelt. Alles rauft und haut und brüllt Und noch einer wird gekillt... Und mitten im schönsten Gerauf, Oh, da fliegt die Türe auf. Alle stürmen ihren Plätzen zu, Und es ist auf einmal große Ruhi Der Herr Professor stolziert herein Und sofort verstummt das Schrein. Jeder sitzt brav auf seinem Platz, ^ Und für manchen war es für die Katz? Und die Moral von der Geschieht» Um Pennalen rauft man nicht, Sondern geht zum Redakteur Vielleicht druckt er mal ein paar mehr.

Alle vo rs c h rifts m ä ß ig e n S ch u la rtike l in reiche r Ausw ahl bei . . .

F ü rth / B ayern N ü rn b e rg er S tra ß e 58

Ja, liebe Freunde,ein frischer Wind weht in den altehrwürdigen Mauern des H,G. Er hub an mit einem Donnerschlag- man denke nur an die "Akti on gegen die Pennalen" und begann dann frisch Und kräftig zu wehen: Von der " Aktion saubere Schulbank" bis; zum " Unternehmen glückliches Gymnasium" reichten die Vorhaben. Mühsam zog unser Schulsprecherpaar von Klasse zu Klasse nur unverbesserliche Spötter können dies als verkappte Wahlreise deklarieren- und versuchten,die Schüler zur akti ven Mitarbeit anzuregen: ii Nicht länger,so sprach der wortgewaltige Sprecher sei mehr Destruction allein Euer Hit ! Nein,mitzubauen und mitzuwirken das ist's ,was Götter-was wir von Euch fordern. Und so wurden sie denn von jeder Klasse mit Beifall empfangen und mit erfürchtigem Schweigen ( pfeifen ist in der Schule ja verboten) wieder verabschiedet. Und sogar die Lehrkräfte waren froh,als sich die Tür wider hinter ihnen schloß,konnten sie doch im unterreicht fortfahren. Und doch - kein Fleiß ohne Preis - doch waren ihre Wor te nicht ungehört verhallt: der eine feewahrte alle diese Worte und bewegte sie in seinem Herzen - was man ihm später’ als Entwicklings Störungen auslegte; der andere aber änderte sich und schritt zur Tat. Denn zwei Dinge sind es,das erkannte Kookie U06 mit humanistischem Scharfblick auf Anhieb,zwei Dinge sind es,an denen unsere Schule krankt: Die Schulraumnot und die längst überfällige Reform der Schul ad.1 Die Vorschläge zur Behebung der im wahrsten Sinne des Wortes drückenden - man denke nur an die viel zu engen Bänke - bchulraumnot gliedern sich in zwei Teile : Die 3oforthilfemaßnahmen und die Maßnahmen auf lange Sicht. So schlägt denn Kookie u06 als Soforthilfe folgendes vor: I. 'Da die Uberfüllung der jeweils unteren Klassen deutlich spürbar ist, - sind doch oft mehr als 4o Schüler in eihem Raume zu finden­ sollte man die überzähligen Unterklässler einfach in die weniger bevölkerten uberklassen eingliedern,um so gleiche Verhältnisse zu schaffen. Der jeweilige Tafelordner hätte dabei den U n t e m c h t d e r kleinen zu übernehmen.Damit könnte gleichzeitig dem Lehrermangel wirksam abgeholfen werden. ,+ II. Dem Streben, durch Licht Luft und sonne des ochulers_uesundheit zu fördern,die durch den in erschreckendem Maße um sich greifenden Nikotingenuß mehr und mehr angegriffen erscheint.wurde auch eine Verlegung des Unterrichts der Unterklassen aui das llachdach des SchulBavillons entgegenkommen. Durch diese Anhebung des Niveaus wäre auch gleichzeitig der Entwicklung von Minderwertigkeitskom­ plexen-,die bei den Kleinen durch Unterbringung in überfüllten Räumen auftreten könnten,Einhalt geboten. Bei Regenwetter sei allerdings das Mitnehmen von Regenschirmen und Gummimänteln em pfohlenl III. Nicht unbedingt abwegig erschiene auch die Unterbringung der überzähligen Schüler in gemieteten Raumen geeigneter Laststatten und Hotels,sind doch die aufzubringenden Kosten wesentlich gerin ger als die der Erstellung einer Schulbaracke. Lleichzeitig traTe bei-der Versorgung der Schüler mit rausenmahlzeiten keinerlei Schwierigkeit SufTda das ansässige personal dazu benutzt werden IV Billige Schulpavillons könnten erstellt werden,wenn man die Autos der Lehrkräfte wie abgebildet aneinanderstellt,die Turen(2) ent-