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Fürth

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Ein Blick h in ter d ie Kulissen d e r Fürther Nachkriegs-Schülerbühnen

E ine S chülerbühne b eleb t das Schul­ leben, w ie eine S pielstunde den T u rn ­ u n terrich t. In F ü rth ist m an au f dem G ebiet des S ch u ltheaters ziem lich aktiv. A n allen d rei h öheren Schulen b estehen Spiel­ gruppen. D ie S chülerbühne des H u m an isti­ schen G ym nasium s w u rd e 1950 ge­ g rü n d et. U n ter d er L eitung von StR. K lein ert b efaßte m an sich au ß e r m it den P roben fü r eine A ufführung, noch m it allgem einen T heaterfragen, w ie e t­ w a m it d er A nfertigung von B ü h n en ­ bildern, m it P roblem en d er Inszenie­ ru n g un d ähnlichem . M an trie b auch system atische Spracherziehung, ja so­ g ar H örspiele w u rd en v e rfa ß t u nd auf T onband gesprochen. Doch w u rd e diese A rb e it auf die D auer zu zeitraubend, nach einem J a h r m u ß te sie auf gegeben w erden. Seit dieser Z eit h a t m an sich b esch rän k t a u f die A u ffü h ru n g von T h eaterstücken im R ahm en d er Schule, denn,’ w ie StR. K lein ert sagt, ist „das Schulspiel n icht berechnet fü r die Ö ffentlichkeit, sondern n u r im R ahm en d er Schule fü r S chulfeiern u n d dam it fü r die E lte rn und die S chüler.“ Bei diesen besonderen A nlässen stu d ie rt die B ühne d an n in zw ei- bis d re i­ w öchentlicher P ro b e n a rb e it kleinere L aienspiele ein. E ine ganz an d ere A rt von S chüler­ b ü h n e e n tsta n d nach dem K rieg an der O berrealschule. 1947 von dem jetzigen W unsiedeler OStD. Dr. D eim l g eg rü n ­ d et w a r sie von v o rn h erein d a ra u f a n ­ gelegt, sich n u r m it d e r A u fführung „richtiger“ T h eaterstücke zu beschäfti­ gen. B ereits m it ih re r ersten A u ffü h ­ ru n g — es w a r nichts an d eres als L essings „M inna von B a rn h e lm “ — h a tte sie vollen E rfolg. Auch in den folgenden Ja h re n zeigte es sich im m er w ieder, daß es keine verlo ren e Zeit w ar, w enn m an zwei oder d rei M onate lang an einem Stück probte, b rachte es d e r T ruppe am A u ffü h ru n g stag J a h r fü r J a h r m e h r Z uschauer und Erfolg. S p äte r ü b ern a h m StR. Dr. N eum ann die L eitung d er Bühne. Seine A rt u nd die A ufgaben, die m an sich stellte, ließen die M itglieder zu ein er G em einschaft zusam m enw achsen, die nicht so leicht zu sprengen w ar, und n u r diese T a t­ sache m acht es verständlich, daß eh e­ m alige Schüler noch fü n f (!) J a h re nach ih rem A b itu r oder A bgang von der Schule in der B ühne m itspielten. Im J a h re 1954 k o nnte die B ühne übrigens m it F riedrich F ö rsters „Robinson soll nicht ste rb e n “ erfolgreich beim Melanch th on-G ym nasium gastieren. D ann w u rd e StR. Dr. N eum ann aus F ü rth ab b eru fen und die B ühne löste sich auf.

Im vergangenen J a h r gelang es dem D rängen d er Schüler die ih re alte B ühne nicht vergessen h atten , sie in v e rjü n g te r Form , a b e r durchaus an ih re V orgänger an knüpfend, w ied e rau fer­ stehen zu lassen. D er „R evisor“ von Gogol w a r so gestaltet, daß e r d er ach t­ jä h rig en T rad itio n der O b errealschul­ bühne gerecht w urde. H um anistisches G ym nasium und O berrealschule hab en es leicht, ih re R ollen m it den en tsprechenden S pie­ le rn zu besetzen, sie hab en die nötigen m ännlichen u n d in besch rän k tem Maße auch die w eiblichen K rä fte d afür. Das M ädchenrealgym nasium h a t es dagegen ungleich schw erer. U n ter StP. G ersten dörfers L eitung sp ielt zum g rö ß ten Teil jew eils n u r eine K lasse und die F rag e d er m ännlichen Rollen b ereitete a n ­ fangs m anches K opfzerbrechen. A ber die M ädchen um gingen diese Klippe, indem sie Kom ödien, vorzüglich die des englischen, französischen und ita lie ­ nischen S tils — die b erü h m te Comedis d ell’a rte — fü r ih re A u ffü h ru n g en au s.w ählen. D a können d an n ru h ig M äd­ chen in den M än n erk leid ern d e r alten Z eit au ftreten , m an m e rk t es ja nicht, und w enn m an es m erk en sollte, e r ­ h öht das höchstens d ie Kom ik. So stehen au f den P ro g ram m en d e r M äd­ chenbühne N am en aus dem F ran k reich M olieres, es ste h t d a ra u f d e r N am e S hakespeare u n d d an n ste h t d a ra u f der N am e C arlo Goldoni, dessen „D iener zw eier H e rre n “, 1955 als letzte V or­ stellung gegeben, ein ganz g ro ß er E r­ folg w ar. A uch die M ädchen bem ühen sich, ih re B ühne w ied er au f die Beine zu bringen, allerd in g s w ollten sie uns nicht v errate n , w as sie zu r Z eit ein ­ studieren. dd/'Lca

Bilder: Meidel Eine Szene aus Gogols „Revisor“, den die S chülerbühne d er O berrealschule letztes Ja h r m it großem E rfolg a u ffü h rte. D er verm ein t­ liche Revisor (links, D ieter D eindörfer) im G espräch m it dem P olizisten (rechts), ge­ spielt von G ünter Stahl, der Regie fü h rte und das Stück inszenierte.

V erw irrung stiftete d er falsche Revisor nicht n u r bei der m ännlichen Prom inenz, sondern auch in den H erzen der Damen.

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