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==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Die erste Nachricht über die "Spiegelmacherei in Fürth" dürfte wohl folgendes Gedicht von Jacob Fäßlein, Meistersänger von Dinkelsbühl, aus dem Jahre 1604 sein: | |||
"Auch hat´s der Spiegelmacher zween, Dieselben kann ich nicht umgehen, Die seyn fleißig in ihren Sachen, Und thun schon Fewerspiegel machen."<ref>Aus: Bruno Schönlank: Die Fürther Quecksilber-Spiegelbelegen und ihre Arbeiter. Wirtschaftsgeschichtliche Untersuchungen. 1887. S. 154. - [http://library.fes.de/cgi-bin/nz_mktiff.pl?year=1887&pdfs=1887_0145x1887_0146x1887_0147x1887_0148x1887_0149x1887_0150x1887_0151x1887_0152x1887_0153x1887_0154x1887_0155x1887_0156x1887_0157x1887_0158x1887_0159x1887_0160x1887_0161x1887_0162x1887_0163x1887_0164 online-Digitalisat]</ref> | |||
Der Anfang der eigentlichen Spiegelmanufaktur liegt aber im 18. Jahrhundert. | |||
Im frühen Zeitalter der '''Spiegelindustrie''' waren zahlreiche Gewerbe an der '''Spiegelherstellung''' oder '''Spiegelmanufaktur''' beteiligt: | |||
Vor allem natürlich [[Spiegelglasfabriken]], [[Spiegelfabriken]] und [[Spiegelschreiner]]; aber, wie folgende Aufstellung aus dem Jahre [[1857]]<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 15 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> zeigt, auch noch viele andere: | |||
Spiegelglasfabriken (7), Spiegelbeleg- und Facettierfabrik (1), Spiegelbeleger und Facettierer (35), Schreinerwerkstätten, wovon jedoch nur ein Teil auf Spiegeleinfassung arbeitet (212), Vergolder (14), Feld- und Taschenspiegelfabrikanten (2), Feld- und Taschenspiegelmacher (27), Papierfärber (18), Goldpapiermacher (18), Lahnbortenmacher (13), Spiegelroller (13), Spiegelglas-Großhandlungen (12), Spiegelglashandlungen (20). | |||
Dazu 5 Werkstätten, welche Spiegel mit Metallfassung liefern, circa 40 – 50 Familien, welche sich mit dem Überziehen der Schubladen- und Feldspiegel befassen, sowie zahlreiche Versandhandlungen. | |||
Alleine mit dem Belegen und Einfassen/Rahmen der Spiegel waren im Jahre 1857 über 1400 Personen beschäftigt. Dazu kamen noch Händler, auswärtig Beschäftigte (z.B. in den Schleifwerken) usw.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 20 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | |||
"Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- sowie Spiegelglashandels und Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position."<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12. - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei]</ref> | "Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- sowie Spiegelglashandels und Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position."<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12. - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei]</ref> | ||