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Die erste Nachricht über die "Spiegelmacherei in Fürth" dürfte wohl folgendes Gedicht von Jacob Fäßlein, Meistersänger von Dinkelsbühl, aus dem Jahre [[1604]] sein: | Die erste Nachricht über die "Spiegelmacherei in Fürth" dürfte wohl folgendes Gedicht von Jacob Fäßlein, Meistersänger von Dinkelsbühl, aus dem Jahre [[1604]] sein: | ||
''"Auch hat´s der Spiegelmacher zween, Dieselben kann ich nicht umgehen, Die seyn fleißig in ihren Sachen, Und thun schon Fewerspiegel machen."''<ref>Aus: Bruno Schönlank: Die Fürther Quecksilber-Spiegelbelegen und ihre Arbeiter. Wirtschaftsgeschichtliche Untersuchungen. 1887. S. 154 | ''"Auch hat´s der Spiegelmacher zween, Dieselben kann ich nicht umgehen, Die seyn fleißig in ihren Sachen, Und thun schon Fewerspiegel machen."''<ref>Aus: Bruno Schönlank: Die Fürther Quecksilber-Spiegelbelegen und ihre Arbeiter. Wirtschaftsgeschichtliche Untersuchungen. 1887. S. 154 - [http://library.fes.de/cgi-bin/nz_mktiff.pl?year=1887&pdfs=1887_0145x1887_0146x1887_0147x1887_0148x1887_0149x1887_0150x1887_0151x1887_0152x1887_0153x1887_0154x1887_0155x1887_0156x1887_0157x1887_0158x1887_0159x1887_0160x1887_0161x1887_0162x1887_0163x1887_0164 online-Digitalisat]</ref> | ||
Der Anfang der eigentlichen Spiegelmanufaktur liegt aber im 18. Jahrhundert. | Der Anfang der eigentlichen Spiegelmanufaktur liegt aber im 18. Jahrhundert. | ||
Eine recht frühe Beschreibung einer Spiegelfabrik in Fürth stammt von Leopold Krug aus dem Jahr 1796 und bezieht sich auf das Jahr 1791: Hier wird z. B. beschrieben, dass die "Waaren dieser Spiegelfabrik kursiren alle unter Nürnbergscher Firma, obgleich in Nürnberg gar keine dergleichen Fabrik ist" und dass ein "Spiegel muß durch 12 Werkstätte gehn, ehe er fertig wird..."<ref>Leopold Krug: ''"Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch der sämmtlichen preußischen Staaten oder Beschreibung aller Provinzen, Kreise, Distrikte, Städte, Aemter, Flecken, Dörfer, Vorwerke, Flüsse, Seen, Berge ... in den preußischen Staaten"'' Halle, 1796, S. 250 | Eine recht frühe Beschreibung einer Spiegelfabrik in Fürth stammt von Leopold Krug aus dem Jahr 1796 und bezieht sich auf das Jahr 1791: Hier wird z. B. beschrieben, dass die "Waaren dieser Spiegelfabrik kursiren alle unter Nürnbergscher Firma, obgleich in Nürnberg gar keine dergleichen Fabrik ist" und dass ein "Spiegel muß durch 12 Werkstätte gehn, ehe er fertig wird..."<ref name="Krug">Leopold Krug: ''"Topographisch-Statistisch-Geographisches Wörterbuch der sämmtlichen preußischen Staaten oder Beschreibung aller Provinzen, Kreise, Distrikte, Städte, Aemter, Flecken, Dörfer, Vorwerke, Flüsse, Seen, Berge ... in den preußischen Staaten"'' Halle, 1796, S. 250 - [http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN82553206X/256/ online-Digitalisat der Universität Greifswald]</ref><ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 18 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref> | ||
Im frühen Zeitalter der '''Spiegelindustrie''' waren also zahlreiche Gewerbe an der '''Spiegelherstellung''' oder '''Spiegelmanufaktur''' beteiligt: | Im frühen Zeitalter der '''Spiegelindustrie''' waren also zahlreiche Gewerbe an der '''Spiegelherstellung''' oder '''Spiegelmanufaktur''' beteiligt: | ||
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Dazu 5 Werkstätten, welche Spiegel mit Metallfassung liefern, circa 40 – 50 Familien, welche sich mit dem Überziehen der Schubladen- und Feldspiegel befassen, sowie zahlreiche Versandhandlungen. | Dazu 5 Werkstätten, welche Spiegel mit Metallfassung liefern, circa 40 – 50 Familien, welche sich mit dem Überziehen der Schubladen- und Feldspiegel befassen, sowie zahlreiche Versandhandlungen. | ||
Alleine mit dem Belegen und Einfassen/Rahmen der Spiegel waren im Jahre 1857 über 1400 Personen beschäftigt. Dazu kamen noch Händler, auswärtig Beschäftigte (z.B. in den Schleifwerken) usw.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 20 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> <br> | Alleine mit dem Belegen und Einfassen/Rahmen der Spiegel waren im Jahre 1857 über 1400 Personen beschäftigt. Dazu kamen noch Händler, auswärtig Beschäftigte (z. B. in den Schleifwerken) usw.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 20 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> <br> | ||
Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- sowie Spiegelglashandels und Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position.<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12 | Während im 18. Jahrhundert noch Nürnberg Mittelpunkt des Tafel- sowie Spiegelglashandels und Spiegelgeschäftes war, übernahmen an der Wende zum 19. Jahrhundert Fürther Kaufleute diese Position.<ref>Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'', S. 12 - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei]</ref> | ||
Die Spiegelherstellung im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfolgte zunächst meist nicht in Fabriken im herkömmlichen Sinn, sondern in Heimarbeit, die folgendermaßen organisiert war: Der "Spiegelfabrikant" war ein Unternehmer, der die rohen Gläser bei z.B. böhmischen Glashütten kaufte, sie von den Schleifmühlen in der Umgebung schleifen und polieren ließ und sie dann zu den Arbeitern nach Hause lieferte. Dort wurden die Gläser von der ganzen Familie mit dem Quecksilber und der Zinnfolie belegt.<ref>''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. | Die Spiegelherstellung im 18. und frühen 19. Jahrhundert erfolgte zunächst meist nicht in Fabriken im herkömmlichen Sinn, sondern in Heimarbeit, die folgendermaßen organisiert war: Der "Spiegelfabrikant" war ein Unternehmer, der die rohen Gläser bei z. B. böhmischen Glashütten kaufte, sie von den Schleifmühlen in der Umgebung schleifen und polieren ließ und sie dann zu den Arbeitern nach Hause lieferte. Dort wurden die Gläser von der ganzen Familie mit dem Quecksilber und der Zinnfolie belegt.<ref name="Journal">''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. 205 – 212) - [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj157/ar157050 zum online-Digitalisat]</ref> | ||
Die nötigen Zinnfolien wurden u.a. von der Fürther Firma [[Morgenstern]] geliefert und für das anschließende Rahmen "gab es in Fürth | Die nötigen Zinnfolien wurden u. a. von der Fürther Firma [[Morgenstern]] geliefert und für das anschließende Rahmen "gab es in Fürth | ||
das eigenständige Berufsbild des [[Spiegelschreiner]]s".<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S.5 | das eigenständige Berufsbild des [[Spiegelschreiner]]s".<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 5 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> | ||
Erst nach und nach haben die Glasfabrikanten eigene Belegen und damit Spiegelfabriken i.e.S. etabliert. 1886 gab es dann bereits 26 fabrikmäßig organisierte Belegen.<ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 31 | Erst nach und nach haben die Glasfabrikanten eigene Belegen und damit Spiegelfabriken i. e. S. etabliert. 1886 gab es dann bereits 26 fabrikmäßig organisierte Belegen.<ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 31 [https://ia601307.us.archive.org/5/items/diebayerischespi00berl/diebayerischespi00berl.pdf zum online-Digitalisat]</ref> | ||
Während zu Beginn der Spiegelindustrie jeder Beleger also noch selbstständig war und seine Spiegel stückweise selbst abrechnete (was zu einem einigermaßen guten Verdienst führte), kam es nach und nach zu einem Konzentrationsprozess: In Großbetrieben arbeitete der Belegmeister nicht mehr selbst als Beleger, sondern als Aufseher mit recht gutem Verdienst. Der einfache Beleger erhielt - trotz der Gesundheitsgefahren - nur noch einen schlechten Wochenlohn. <ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 111 | Während zu Beginn der Spiegelindustrie jeder Beleger also noch selbstständig war und seine Spiegel stückweise selbst abrechnete (was zu einem einigermaßen guten Verdienst führte), kam es nach und nach zu einem Konzentrationsprozess: In Großbetrieben arbeitete der Belegmeister nicht mehr selbst als Beleger, sondern als Aufseher mit recht gutem Verdienst. Der einfache Beleger erhielt - trotz der Gesundheitsgefahren - nur noch einen schlechten Wochenlohn.<ref>Philipp Berlin: ''Die Bayerische Spiegelglasindustrie.'', 1909, S. 111 [https://ia601307.us.archive.org/5/items/diebayerischespi00berl/diebayerischespi00berl.pdf zum online-Digitalisat]</ref> | ||
Die Blütezeit der Spiegelherstellung war im ausgehenden 19. Jahrhundert. Im Adressbuch von 1891 wurden ganze 78 Spiegel- oder Spiegelnebenprodukte herstellende Firmen gelistet. "Im Adressbuch von 1895 werden [...] außerdem etwa 40 Rahmenhersteller sowie zehn Firmen, die sich mit dem Belegen der Gläser befasst haben [...]" genannt.<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S.3 | Die Blütezeit der Spiegelherstellung war im ausgehenden 19. Jahrhundert. Im Adressbuch von 1891 wurden ganze 78 Spiegel- oder Spiegelnebenprodukte herstellende Firmen gelistet. "Im Adressbuch von 1895 werden [...] außerdem etwa 40 Rahmenhersteller sowie zehn Firmen, die sich mit dem Belegen der Gläser befasst haben [...]", genannt.<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 3 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> | ||
Etliche Firmen expandierten: Im Jahre [[1872]] erbaute z.B. der Glasunternehmer [[Winkler & Sohn|Winkler]] in Windischeschenbach eine eigene Glashütte. "[[1893]] verlegte die Firma auch ihre Silberspiegelfabrik dorthin, beließ aber den Firmensitz in Fürth. 1882 errichteten [[Krailsheimer und Miederer]] aus Fürth eine Glasfabrik in Mitterteich."<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S.8 | Etliche Firmen expandierten: Im Jahre [[1872]] erbaute z. B. der Glasunternehmer [[Winkler & Sohn|Winkler]] in Windischeschenbach eine eigene Glashütte. "[[1893]] verlegte die Firma auch ihre Silberspiegelfabrik dorthin, beließ aber den Firmensitz in Fürth. 1882 errichteten [[Krailsheimer und Miederer]] aus Fürth eine Glasfabrik in Mitterteich."<ref>Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth.'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006, S. 8 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei]</ref> 1887 errichtete die Firma [[Seligman Bendit & Söhne]] eine Glashütte in Marktredwitz. | ||
"Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aufkommende technisch-innovatorische, wettbewerbliche und politische Veränderungen brachten dann Verwerfungen | "Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts aufkommende technisch-innovatorische, wettbewerbliche und politische Veränderungen brachten dann Verwerfungen | ||
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==Herstellung der Spiegel== | ==Herstellung der Spiegel== | ||
* Ursprünglich wurden "Quecksilberspiegel" hergestellt: Dafür übergoss man eine auf dem Belegtisch ausgebreitete dünne Zinnfolie mit [[Quecksilber]], verstreicht dieses vorsichtig "zuerst mit einem Hasenfuß, dann mit einer Rolle von Flanell"<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57 | * Ursprünglich wurden "Quecksilberspiegel" hergestellt: Dafür übergoss man eine auf dem Belegtisch ausgebreitete dünne Zinnfolie mit [[Quecksilber]], verstreicht dieses vorsichtig "zuerst mit einem Hasenfuß, dann mit einer Rolle von Flanell"<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 zum online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> und legte darauf die Glasplatte. Aus den beiden Metallen entstand eine stabile und fest haftende Quecksilberlegierung, ein Amalgam. Überschüssiges Quecksilber floss nach den Seiten hin über Rinnen ab, wurde aufgefangen und wiederverwendet. Allerdings ist Quecksilber hochgiftig und führte bei den Arbeitern und Arbeiterinnen zu häufigen Erkrankungen und einer hohen Sterblichkeit. So schrieb das Polytechnische Journal bereits [[1860]]: ''"Wenn man die bejammernswürdigen Gestalten der zahlreichen Arbeiter und ihrer Familien in Fürth und der Umgegend von Nürnberg gesehen hat, die ihre Gesundheit durch das gewöhnliche Belegverfahren der Spiegelgläser mit Quecksilber eingebüßt haben und die einem frühen Tode oder hülflosen Alter entgegensiechen, so wird man von Mitleiden ergriffen."''<ref name="Journal"></ref> Daher kam es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu immer mehr Einschränkungen und schließlich zur völligen Aufgabe der Quecksilber-Methode. | ||
* In der Zwischenzeit hatte der deutsche Chemiker Justus von Liebig eine neue Methode der Spiegelherstellung entdeckt: Er fand heraus, dass sich beim Vermischen von Aldehyd und Silbernitrat eine Silberschicht an der Glaswand abscheidet. So konnten in der Folgezeit "Silberspiegel" hergestellt werden. | * In der Zwischenzeit hatte der deutsche Chemiker Justus von Liebig eine neue Methode der Spiegelherstellung entdeckt: Er fand heraus, dass sich beim Vermischen von Aldehyd und Silbernitrat eine Silberschicht an der Glaswand abscheidet. So konnten in der Folgezeit "Silberspiegel" hergestellt werden. | ||
==Belegen== | ==Belegen== | ||
Im Jahre [[1791]] gab es 22 Glasbeleger.<ref | Im Jahre [[1791]] gab es 22 Glasbeleger.<ref name="Krug"></ref><ref>Johann Michael Füssel: ''"Unser Tagbuch: oder, Erfahrungen und Bemerkungen eines Hofmeisters und seiner Zöglinge auf einer Reise durch einen grossen Theil des Fränkischen Kreises nach Carlsbad und durch Bayern und Passau nach Linz"'', Band 3, Palm, 1791, S. 16 - [https://books.google.de/books?hl=de&id=JnI2AAAAMAAJ&q=Fürth#v=snippet&q=F%C3%BCrth&f=false online-Digitalisat]</ref> | ||
[[1857]] gab es in Fürth 38 Belegen, also Firmen, die das Quecksilberamalgam auf die Glasplatten aufbrachten. In diesen Firmen gab es insgesamt ca. 110 Belegtische und 220 Arbeiter.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 18 | [[1857]] gab es in Fürth 38 Belegen, also Firmen, die das Quecksilberamalgam auf die Glasplatten aufbrachten. In diesen Firmen gab es insgesamt ca. 110 Belegtische und 220 Arbeiter.<ref>J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57, S. 18 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]</ref> | ||
12 dieser Belegen gehörten Fürther Glasfabrikanten und zwar: | 12 dieser Belegen gehörten Fürther Glasfabrikanten und zwar: | ||
* J. Bach | * J. Bach | ||
* Bendit und Söhne | * Bendit und Söhne | ||
* Berlin und Ehrmann | * Berlin und Ehrmann | ||
* M.J. Büchenbacher | * M. J. Büchenbacher | ||
* Fleischmann | * Fleischmann | ||
* A. Frankenthal | * A. Frankenthal | ||
* L.H. Gostorffers Erben | * L. H. Gostorffers Erben | ||
* L. Heilbronn | * L. Heilbronn | ||
* J. Offenbacher | * J. Offenbacher | ||
* J. Lehmann | * J. Lehmann | ||
* K. Weinschenk | * K. Weinschenk | ||
* J.G.L. Winkler | * J. G. L. Winkler | ||
== Bekannte Fürther Spiegel- und Glas-Fabriken (Auswahl) == | == Bekannte Fürther Spiegel- und Glas-Fabriken (Auswahl) == | ||
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* [[Krailsheimer und Miederer]] | * [[Krailsheimer und Miederer]] | ||
* [[MEKRA-Lang]] | * [[MEKRA-Lang]] | ||
* [[Geo Eugen Schwarz & Co]] | * [[Geo Eugen Schwarz & Co.]] | ||
* [[Gebr. Steinhardt’s Söhne]] | * [[Gebr. Steinhardt’s Söhne]] | ||
* [[Uvex]] | * [[Uvex]] | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Kilian, Georg: ''Einiges über Glas und Tafelglas''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/4, S.167 - 176 | * Kilian, Georg: ''Einiges über Glas und Tafelglas''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1961/4, S. 167 - 176 | ||
* Müller, Bernhard: ''Aus der Geschichte der bayerischen Glasindustrie''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.177 - 182 | * Müller, Bernhard: ''Aus der Geschichte der bayerischen Glasindustrie''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S. 177 - 182 | ||
* ''„Ordnung und Articul denen Glaßer Meistern in dem Marckh-Flecken u. Ambt Fürth ertheilt den 3. Februar Anno 1727“''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S.183 - 187 | * ''„Ordnung und Articul denen Glaßer Meistern in dem Marckh-Flecken u. Ambt Fürth ertheilt den 3. Februar Anno 1727“''. In: Fürther Heimatblätter, 1961/4, S. 183 - 187 | ||
* ''Spiegel''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 342 | * ''Spiegel''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 342 | ||
* Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2006, S.2 - 25 | * Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2006, S. 2 - 25 | ||
* Michael Müller: ''Seligman Bendit & Söhne. Spiegelglas- und Fensterglas-Fabriken''. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2006, S.51 - 75 und 3/2006, S.91 - 112 | * Michael Müller: ''Seligman Bendit & Söhne. Spiegelglas- und Fensterglas-Fabriken''. In: Fürther Geschichtsblätter, 2/2006, S. 51 - 75 und 3/2006, S. 91 - 112 | ||
==Lokalberichterstattung== | ==Lokalberichterstattung== | ||
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==Weblinks== | ==Weblinks== | ||
* o.N.: ''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. | * o.N.: ''Ueber die Silberspiegelfabrication.'' In: Polytechnisches Journal 1860, Band 157, Nr. L. (S. 205 – 212) - [http://dingler.culture.hu-berlin.de/article/pj157/ar157050 zum online-Digitalisat] | ||
* Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth. Glashütten, Schleif- und Polierwerke im 18. und 19. Jahrhundert'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006 | * Gilbert Krapf: ''Spiegelglas für Fürth. Glashütten, Schleif- und Polierwerke im 18. und 19. Jahrhundert'' In: Fürther Geschichtsblätter, Nr. 1/2006 - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=30 zur pdf-Datei] | ||
* Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'' - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei] | * Michael Müller: ''Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne'' - [http://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf zur pdf-Datei] | ||
* J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57 | * J. K. Beeg: ''Die Fürther Spiegelmanufaktur.'' In: Jahresbericht der Königlichen Gewerb- und Handelsschule zu Fürth in Mittelfranken, 1856/57 - [http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10340265-2 zum online-Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek] (genaueste Beschreibung der Spiegelglas- und Spiegelherstellung) | ||
[[Kategorie:Unternehmen]] | [[Kategorie:Unternehmen]] |