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==Zeitzeugenberichte== | ==Zeitzeugenberichte== | ||
Erinnerungen eines ehemaligen Hausangestellten im Gespräch mit FürthWiki im November 2012, aus dem Gedächtnis nacherzählt, Anmerkungen in Klammern:<br> | Erinnerungen eines ehemaligen Hausangestellten im Gespräch mit FürthWiki im November 2012, aus dem Gedächtnis nacherzählt, Anmerkungen in Klammern:<br> | ||
[[Datei:Grundig-Villa (53).jpg|thumb|left|Betriebsgebäude / Unterkunft für die Gärtner]] | [[Datei:Grundig-Villa (53).jpg|thumb|left|Betriebsgebäude/Unterkunft für die Gärtner]] | ||
''Ich habe lange für Grundig gearbeitet, alles habe ich auf dem Grundstück gemacht, von der Haustechnik über die Grünanlagen bis hin zum Autowaschen. Vorn in der Pforte, die Wachmänner, das waren alte Polizisten in Rente, die hat der Grundig weiterbeschäftigt und ihnen sogar mehr bezahlt als sie vorher hatten - denen ging es nicht schlecht. Einmal hat er zu mir gesagt: Da stehen viel zu viele Bäume auf dem Grundstück, ich will hier doch einen Park haben und keinen Wald - und dann gings rund mit der Säge. Im Eingangsbereich, wo es die Treppe zum Tagungsraum hochging, stand in einer Wandnische eine große Standuhr an der der Chef wohl einen Narren gefressen hatte weil sie so exakt lief. Bei einer Feier der Hausangestellten, Grundigs waren mal wieder verreist, hat einer die Uhr umgeschmissen und sie ist die Treppe heruntergefallen und das Gehäuse total zerbrochen. Wir haben die Uhr zwar schnell repariert, aber sie hat nie mehr so richtig funktioniert. Überhaupt ging es immer recht lustig zu wenn der Chef nicht da war, die Gärtner hatten ganz hinten im Eck wo es zur Bahnlinie ging, eine eigene Hütte, da ist auch hin und wieder mal gebechert worden, zusammen mit den "Kocherli", also den Küchenmädchen. Und in der anderen Ecke stand ein Ufo aus Holz, so eine Art Baumhaus, aber das gibt es schon länger nicht mehr. Grundig mochte sehr gern Travertin (ital. Kalkstein), das war damals gerade modern, also wurden die ganzen Wege damit belegt, aber das Zeug ist immer so schnell schwarz geworden da war man dauernd am saubermachen''. | ''Ich habe lange für Grundig gearbeitet, alles habe ich auf dem Grundstück gemacht, von der Haustechnik über die Grünanlagen bis hin zum Autowaschen. Vorn in der Pforte, die Wachmänner, das waren alte Polizisten in Rente, die hat der Grundig weiterbeschäftigt und ihnen sogar mehr bezahlt als sie vorher hatten - denen ging es nicht schlecht. Einmal hat er zu mir gesagt: Da stehen viel zu viele Bäume auf dem Grundstück, ich will hier doch einen Park haben und keinen Wald - und dann gings rund mit der Säge. Im Eingangsbereich, wo es die Treppe zum Tagungsraum hochging, stand in einer Wandnische eine große Standuhr an der der Chef wohl einen Narren gefressen hatte weil sie so exakt lief. Bei einer Feier der Hausangestellten, Grundigs waren mal wieder verreist, hat einer die Uhr umgeschmissen und sie ist die Treppe heruntergefallen und das Gehäuse total zerbrochen. Wir haben die Uhr zwar schnell repariert, aber sie hat nie mehr so richtig funktioniert. Überhaupt ging es immer recht lustig zu wenn der Chef nicht da war, die Gärtner hatten ganz hinten im Eck wo es zur Bahnlinie ging, eine eigene Hütte, da ist auch hin und wieder mal gebechert worden, zusammen mit den "Kocherli", also den Küchenmädchen. Und in der anderen Ecke stand ein Ufo aus Holz, so eine Art Baumhaus, aber das gibt es schon länger nicht mehr. Grundig mochte sehr gern Travertin (ital. Kalkstein), das war damals gerade modern, also wurden die ganzen Wege damit belegt, aber das Zeug ist immer so schnell schwarz geworden da war man dauernd am saubermachen''. | ||
[[Datei:Grundig-Villa (23).jpg|thumb|right|Das "tückische" Mosaik]] | [[Datei:Grundig-Villa (23).jpg|thumb|right|Das "tückische" Mosaik]] |