Albert Rosenfelder (Kommerzienrat): Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben==
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Albert Rosenfelder wurde am [[9. September]] [[1864]] mit dem Namen Abraham Hirsch Rosenfelder als einziger Sohn des Fürther Kaufmanns Emanuel Rosenfelder ([[1827]] - [[1866]]) und Berta geb. Heim ([[1829]] - [[1916]]) in Fürth geboren. Kurze Zeit später zog die Familie nach [[Nürnberg]], wo er zuerst die Lateinschule besuchte und anschließend 3 (von 4) Kursen des Realgymnasiums Nürnberg. Danach arbeitete er bei der Nürnberger ''Kunst- und Margarinebutterfabrik Heinrich Lang und Söhne'', den späteren ''Vereinigten-Margarine-Werken Nürnberg'', als Disponent mit einem jährlichen Gehalt von 2400 Mark; er wohnte in der Fürther Straße 25 a in Nürnberg. Von [[1883]] bis [[1884]] leistete er seine Wehrpflicht beim 14. bayerischen Infanterieregiment als ''Einjährig Freiwilliger'' ab. [[1886]] wurde er auf Empfehlung seiner Vorgesetzten als einer der wenigen jüdischen Reserveoffiziere in Bayern zum Leutnant der Reserve, [[1890]] sogar zum Oberleutnant der Reserve befördert. Im Juli [[1888]] kam Albert Rosenfelder wieder nach Fürth, um dort als [[Beruf::Prokurist]] bei der jüdischen [[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]] in der [[Oststadt|Fürther Oststadt]] zu arbeiten, die [[1884]] von seinem Halbbruder [[Ludwig Kleefeld]] gegründet wurde, in dessen Haus in der [[Weinstraße|Weinstraße 26]] Albert Rosenfelder wohnte, bevor er [[1890]] in die [[Gustav-Schickedanz-Straße 1 / 3|Peterstraße 3]] zog. Am [[1. Januar]] [[1891]] stieg Albert Rosenfelder mit der für damalige Verhältnisse großen Summen von 100.000 Goldmark in die Firma der Brüder [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] und [[Theodor Löwensohn]], die [[1844]] in Fürth gegründete [[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn]], ein.
Albert Rosenfelder wurde am [[9. September]] [[1864]] mit dem Namen Abraham Hirsch Rosenfelder als einziger Sohn des Fürther Kaufmanns Emanuel Rosenfelder ([[1827]] - [[1866]]) und Berta geb. Heim ([[1829]] - [[1916]]) in Fürth geboren. Kurze Zeit später zog die Familie nach [[Nürnberg]], wo er zuerst die Lateinschule besuchte und anschließend 3 (von 4) Kursen des Realgymnasiums Nürnberg. Danach arbeitete er bei der Nürnberger ''Kunst- und Margarinebutterfabrik Heinrich Lang und Söhne'', den späteren ''Vereinigten-Margarine-Werken Nürnberg'', als Disponent mit einem jährlichen Gehalt von 2400 Mark; er wohnte in der Fürther Straße 25 a in Nürnberg. Von [[1883]] bis [[1884]] leistete er seine Wehrpflicht beim 14. bayerischen Infanterieregiment als ''Einjährig Freiwilliger'' ab. <ref>Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]]-[[1918]]; Band: 7267. Kriegsrangliste: Bd. 1</ref> [[1886]] wurde er auf Empfehlung seiner Vorgesetzten als einer der wenigen jüdischen Reserveoffiziere in Bayern zum Leutnant der Reserve, [[1890]] sogar zum Oberleutnant der Reserve befördert. Im Juli [[1888]] kam Albert Rosenfelder wieder nach Fürth, um dort als [[Beruf::Prokurist]] bei der jüdischen [[Spielefabrik L. Kleefeld & Co.]] in der [[Oststadt|Fürther Oststadt]] zu arbeiten, die [[1884]] von seinem Halbbruder [[Ludwig Kleefeld]] gegründet wurde, in dessen Haus in der [[Weinstraße|Weinstraße 26]] Albert Rosenfelder wohnte, bevor er [[1890]] in die [[Gustav-Schickedanz-Straße 1 / 3|Peterstraße 3]] zog. Am [[1. Januar]] [[1891]] stieg Albert Rosenfelder mit der für damalige Verhältnisse großen Summen von 100.000 Goldmark in die Firma der Brüder [[Bernhard Löwensohn|Bernhard]] und [[Theodor Löwensohn]], die [[1844]] in Fürth gegründete [[Bilderbücherfabrik Löwensohn|Lithographische Kunstanstalt G. Löwensohn]], ein.


[[Datei:Bildermappe 1909 (111).jpg|miniatur|"Evora-Haus" in der [[Königswarterstraße 52]] (1907)]]
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[[Datei:Grab v. Albert Rosenfelder am Neuen Jüd. Friedhof.JPG|miniatur|rechts|Grab von Albert Rosenfelder am [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof]] in Fürth]]
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Bei einer Rede zum Tod Albert Rosenfelders versprach der 1. Bürgermeister Fürths Dr. Wild, ''“dass die Erinnerung an den Verstorben in der Stadt Fürth nie erlöschen werde.”''<ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], [[Paul Rieß|Rieß-Chronik]] [[1916]], [[3. Juli]] [[1916]], Bl. 119</ref>Am [[1. Juli]] [[2016]] jährt sich der Tod Albert Rosenfelders zum 100-sten Mal. Doch heute, fast hundert Jahre später, erinnert - abgesehen von seinem Grab am [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof]] - nichts mehr an Albert Rosenfelder in Fürth. Und das obwohl sein Schicksal noch heute viele Fragen aufwirft und die Todesumstände nie vollständig geklärt wurden. So existieren zwei Versionen über diesen Vorfall:
Bei einer Rede zum Tod Albert Rosenfelders versprach der 1. Bürgermeister Fürths Dr. Wild, ''“dass die Erinnerung an den Verstorben in der Stadt Fürth nie erlöschen werde.”''<ref>Aus: [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], [[Paul Rieß|Rieß-Chronik]] [[1916]], [[3. Juli]] [[1916]], Bl. 119</ref>Am [[1. Juli]] [[2016]] jährte sich der Tod Albert Rosenfelders zum 100-sten Mal. Doch heute - hundert Jahre später - erinnert - abgesehen von seinem Grab am [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof]] - nichts mehr an Albert Rosenfelder in Fürth. Und das obwohl sein Schicksal noch heute viele Fragen aufwirft und die Todesumstände nie vollständig geklärt wurden. So existieren zwei Versionen über diesen Vorfall:


* Die [[Zeitungen|Fürther Zeitung]] berichtet, Rosenfelder habe sich bereits von seiner Kompanie verabschiedet und sei auf dem Heimritt gewesen,
* Die [[Zeitungen|Fürther Zeitung]] berichtet, Rosenfelder habe sich bereits von seiner Kompanie verabschiedet und sei auf dem Heimritt gewesen,
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==Soziales Engagement==
==Soziales Engagement==


[[1914]] wurde [[Kommerzienrat]] Albert Rosenfelder im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet. <ref>In: Historische Kommission: Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]], Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref>  
[[1914]] wurde [[Kommerzienrat]] Albert Rosenfelder im ''Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre in Bayern'' als Millionär mit einem Vermögen von 1 bis 2 Millionen Goldmark, was heute etwa 8 bis 19 Millionen Euro entspricht, gelistet. <ref>Historische Kommission: ''Geschichte des Deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhunderts | Band 1: Das Kaiserreich [[1871]] - [[1918]]'', Frankfurt a. M. [[2001]], S. 230 - 231</ref>  


Einen großen Teil dieses Vermögens behielt er jedoch nicht für sich, sondern stiftete es gemäß seiner jüdischen Glaubenseinstellung bis zu seinem Tod [[1916]] für die verschiendensten Zwecke und Einrichtungen. Außerdem war Albert Rosenfelder in einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen aktiv tätig  und unterstützte diese vor allem auch finanziell. Er war:
Einen großen Teil dieses Vermögens behielt er jedoch nicht für sich, sondern stiftete es gemäß seiner jüdischen Glaubenseinstellung bis zu seinem Tod [[1916]] für die verschiendensten Zwecke und Einrichtungen. Außerdem war Albert Rosenfelder in einer Vielzahl von Vereinen und Organisationen aktiv tätig  und unterstützte diese vor allem auch finanziell. Er war:
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==Literatur==
==Literatur==


* [[Helmut Mahr]]: ''Oberasbach - Tausend Jahre und mehr'', 1. Auflage, S. 105-108  
* [[Helmut Mahr]]: ''Oberasbach - Tausend Jahre und mehr'', Oberasbach [[1995]], S. 105-108  
* [[Helmut Mahr]]: ''Der Mord an Hauptmann Albert Rosenfelder auf dem [[Truppenübungsplatz Hainberg|Hainberg]] [[1916]]''. In: Nachrichten des Jüdischen Bürgers Fürth, [[1992]], S. 34-36
* [[Helmut Mahr]]: ''Der Mord an Hauptmann Albert Rosenfelder auf dem [[Truppenübungsplatz Hainberg|Hainberg]] [[1916]]''. In: ''Nachrichten des Jüdischen Bürgers Fürth'', [[1992]], S. 34-36
* Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, [[1914]]-[[1918]]; Band: 7267. Kriegsrangliste: Bd. 1
* [[Benutzer:Simon1418|Simon Rötsch]]: ''Albert Rosenfelder''. In: ''Fiorda 14-18 | Jüdisches Leben in Fürth während des Ersten Weltkriegs'' - [https://fiorda1418.wordpress.com/albert-rosenfelder/ online abrufbar]
* Bayerisches Hauptstaatsarchiv; München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Offiziers Personalakten 47321
* Gérard Langlois: ''Histoire de la famille Löwensohn'', Paris [[2009]] - [http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn.pdf online abrufbar]
* [[Stadtarchiv|Stadtarchiv Fürth]], [[Paul Rieß|Rieß-Chronik]] [[1916]], [[1. Juli|1.]] bis [[5. Juli]] [[1916]], Bl. 116-120


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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* [[Albert Rosenfelder]] (Rechtsanwalt)
* [[Albert Rosenfelder]] (Rechtsanwalt)
* [[Truppenübungsplatz Hainberg]]
* [[Truppenübungsplatz Hainberg]]
==Weblinks==
* [https://fuerth1418.wordpress.com/hauptmann-albert-rosenfelder/ Albert Rosenfelder] auf [https://fuerth1418.wordpress.com/ Fürth 14-18]
* [https://albertrosenfelder.wordpress.com/ www.albertrosenfelder.wordpress.com] (Seite über Kommerzienrat Albert Rosenfelder)
* Jo Tisinger: ''[http://www.vintagepopupbooks.com/movable_book_history_s/1858.htm#axzz3WLn58P6u G. Löwensohn – Childrens Books – Fürth]'' auf [http://www.vintagepopupbooks.com www.vintagepopupbooks.com]
* Gérard Langlois: ''[http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/FR_FU_JU_loewensohn.pdf Histoire de la famille Löwensohn]'' auf [http://www.rijo.homepage.t-online.de www.rijo.homepage.t-online.de]


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Fiorda]]
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[[Kategorie:Söhne und Töchter der Stadt Fürth]]
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