Fürther Nachrichten: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg ==
== Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg ==
[[Datei:Fritz Wienroeder 1970.jpg|miniatur|rechts|Erster Chefredakteur, Fritz Wienroeder]]
[[Datei:Fritz Wienroeder 1970.jpg|miniatur|rechts|Erster Chefredakteur, Fritz Wienroeder]]
Die Nürnberger Nachrichten (NN) erschienen erstmals am [[11. Oktober]] [[1945]]. Ihr Gründer, der Verleger Dr. [http://franken-wiki.de/index.php/Joseph_E._Drexel Joseph E. Drexel] hatte von der amerikanischen Militärregierung in Bayern die Lizenz Nr. 3 für einen Zeitungsverlag erhalten. Ab Januar [[1946]] erschienen in den Nürnberger Nachrichten einige kleine Artikel auf weniger als einer halben Seite mit der Überschrift "Fürther Nachrichten" oder "Fürth - Stadt und Land". Die Auflage war gering und das Erscheinen der Zeitung war zunächst relativ unregelmäßig. Anfänglich erschienen [[1946]] monatlich ca. neun Ausgaben der Nürnberger Nachrichten.<ref>Gert Kuntermann: Fürth 1946 / 1947 - Jahre der Not. Fürther Geschichtswerkstatt e. V., städtebilder fotoarchiv & verlag, Fürth 2010, S. 6</ref>  
Die Nürnberger Nachrichten (NN) erschienen erstmals am [[11. Oktober]] [[1945]]. Ihr Gründer, der Verleger Dr. [http://franken-wiki.de/index.php/Joseph_E._Drexel Joseph E. Drexel] hatte von der amerikanischen Militärregierung in Bayern die Lizenz Nr. 3 für einen Zeitungsverlag erhalten. Ab Januar [[1946]] erschienen in den Nürnberger Nachrichten einige kleine Artikel auf weniger als einer halben Seite mit der Überschrift "Fürther Nachrichten" oder "Fürth - Stadt und Land". Die Auflage war gering und das Erscheinen der Zeitung war zunächst relativ unregelmäßig. Anfänglich erschienen [[1946]] monatlich ca. neun Ausgaben der Nürnberger Nachrichten.<ref name="Kuntermann">Gert Kuntermann: Fürth 1946/1947 - Jahre der Not. Fürther Geschichtswerkstatt e. V., städtebilder fotoarchiv & verlag, Fürth 2010, S. 6</ref>  


Die „Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe“ erschien unter der Regie von Lokalchef [[Fritz Wienroeder]] erstmals am [[6. März]] [[1946]]. Der redaktionelle Fürther Teil wurde dabei von ursprünglich einer halben Seite auf eine ganze Seite ausgedehnt. Die Zeitung wurde ergänzt mit Texten und Abbildungen der US-Militärregierung. Unter der Überschrift "Mitteilungen der amerikanischen Militärregierung Fürth" wurden entsprechende Hinweise an die Bevölkerung gegeben - ergänzend zum späteren "Mitteilungsblatt der Stadt Fürth und des Landrates Fürth".<ref>Gert Kuntermann: Fürth 1946 / 1947 - Jahre der Not. Fürther Geschichtswerkstatt e. V., städtebilder fotoarchiv & verlag, Fürth 2010, S. 6</ref>  
Die „Nürnberger Nachrichten, Fürther Ausgabe“ erschien unter der Regie von Lokalchef [[Fritz Wienroeder]] erstmals am [[6. März]] [[1946]]. Der redaktionelle Fürther Teil wurde dabei von ursprünglich einer halben Seite auf eine ganze Seite ausgedehnt. Die Zeitung wurde ergänzt mit Texten und Abbildungen der US-Militärregierung. Unter der Überschrift "Mitteilungen der amerikanischen Militärregierung Fürth" wurden entsprechende Hinweise an die Bevölkerung gegeben - ergänzend zum späteren "Mitteilungsblatt der Stadt Fürth und des Landrates Fürth".<ref name="Kuntermann"/>


Die erste Redaktion befand sich in der Privatwohnung des Journalisten [[Fritz Wienroeder]] in der [[Jakobinenstraße 10]]. Wienroeder war der "Geburtshelfer" der Fürther Nachrichten und anfänglich auch alleine mit dieser Aufgabe betraut. In seiner Privatwohnung schrieb er die ersten Texte am Küchentisch, für weitere Räume reichte anfänglich weder das Geld noch das Heizmaterial, um diese zu beheizen. Im Mai [[1947]] zog [[Fritz Wienroeder]] erstmals in eigene Redaktionsräume. Die erste Redaktion der Fürther Nachrichten war in der [[Königswarterstraße 26]]. Telefon- oder Fernschreibgeräte gab es zu dieser Zeit noch nicht, Wienroeder musste sich die Informationen allesamt noch "persönlich" beschaffen. Die Redaktionsräume wurden u. a. durch Hocker der [[Spielvereinigung]] ausgestattet, da diese zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt wurden.
Die erste Redaktion befand sich in der Privatwohnung des Journalisten [[Fritz Wienroeder]] in der [[Jakobinenstraße 10]]. Wienroeder war der "Geburtshelfer" der Fürther Nachrichten und anfänglich auch alleine mit dieser Aufgabe betraut. In seiner Privatwohnung schrieb er die ersten Texte am Küchentisch, für weitere Räume reichte anfänglich weder das Geld noch das Heizmaterial, um diese zu beheizen. Im Mai [[1947]] zog [[Fritz Wienroeder]] erstmals in eigene Redaktionsräume. Die erste Redaktion der Fürther Nachrichten war in der [[Königswarterstraße 26]]. Telefon- oder Fernschreibgeräte gab es zu dieser Zeit noch nicht, Wienroeder musste sich die Informationen allesamt noch "persönlich" beschaffen. Die Redaktionsräume wurden u. a. durch Hocker der [[Spielvereinigung]] ausgestattet, da diese zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt wurden.


Die erste Ausgabe vom [[6. März]] [[1946]] mit dem Kopf "Fürth - Stadt und Land" wurde von [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] mit einem Kleeblatt verziert, in dem stand: "''Färth bleibt Färth...''". Dies war eine Anspielung auf seinen ersten Leitartikel, in der er die Einführung eines eigenen Lokalteils begründete. Das Erscheinen eines eigenen Fürth-Teils begründete [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] auch mit einem historischen und denkwürdigen Datum, nämlich dem [[22. Januar]] [[1922]]. An diesem Tag entschieden sich die Fürther in einem Volksentscheid gegen den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss der Städte Nürnberg und Fürth]]. Für [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] wäre ein eigener Teil in den Nürnberger Nachrichten demzufolge auch Grund genug, "''auch Fürth endlich mehr Platz in der Zeitung einzuräumen''".<ref>Martina Hildebrand: ''Infos vom Küchentisch.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr </ref>  
Die erste Ausgabe vom [[6. März]] [[1946]] mit dem Kopf "Fürth - Stadt und Land" wurde von [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] mit einem Kleeblatt verziert, in dem stand: "''Färth bleibt Färth...''". Dies war eine Anspielung auf seinen ersten Leitartikel, in der er die Einführung eines eigenen Lokalteils begründete. Das Erscheinen eines eigenen Fürth-Teils begründete [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] auch mit einem historischen und denkwürdigen Datum, nämlich dem [[22. Januar]] [[1922]]. An diesem Tag entschieden sich die Fürther in einem Volksentscheid gegen den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss der Städte Nürnberg und Fürth]]. Für [[Fritz Wienroeder|Wienroeder]] wäre ein eigener Teil in den Nürnberger Nachrichten demzufolge auch Grund genug, "''auch Fürth endlich mehr Platz in der Zeitung einzuräumen''".<ref name="Hildebrand">Martina Hildebrand: ''Infos vom Küchentisch.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr </ref>  


Weiterhin war die erste Seite von "Glückwünschen der Stadt Fürth" geprägt, die hier ihre Freude über einen eigenen Teil in den Nürnberger Nachrichten mitteilte. Die Glückwünsche waren gepaart mit der Hoffnung und Bitte, dass er ([[Fritz Wienroeder]]) "''doch den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Belangen unserer Stadt sorgsamste Beachtung schenken''" möge. Gleichzeitig erhoffte sich die Stadt mit einem regelmäßigen Erscheinen der Fürther Nachrichten, einen direkten Dialog mit der Bevölkerung aufnehmen zu können. So schrieb die Stadt Fürth in der Ausgabe vom [[6. März]] [[1946]], dass man mit einem regelmäßigen Erscheinen sich als Verwaltung erhofft, über "''die Presse mit der Öffentlichkeit wieder in Verbindung''" zu kommen.<ref>Martina Hildebrand: ''Infos vom Küchentisch.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr </ref>
Weiterhin war die erste Seite von "Glückwünschen der Stadt Fürth" geprägt, die hier ihre Freude über einen eigenen Teil in den Nürnberger Nachrichten mitteilte. Die Glückwünsche waren gepaart mit der Hoffnung und Bitte, dass er ([[Fritz Wienroeder]]) "''doch den politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Belangen unserer Stadt sorgsamste Beachtung schenken''" möge. Gleichzeitig erhoffte sich die Stadt mit einem regelmäßigen Erscheinen der Fürther Nachrichten, einen direkten Dialog mit der Bevölkerung aufnehmen zu können. So schrieb die Stadt Fürth in der Ausgabe vom [[6. März]] [[1946]], dass man mit einem regelmäßigen Erscheinen sich als Verwaltung erhofft, über "''die Presse mit der Öffentlichkeit wieder in Verbindung''" zu kommen.<ref name="Hildebrand"/>


Nach dem Umzug im Mai [[1946]] in die ersten Redaktionsräume der Fürther Nachrichten dauerte es trotzdem noch ein Jahr, bis [[Fritz Wienroeder]] zusätzliches Personal beschäftigen konnte. So wurde erst im Juni [[1947]] die Redaktion um eine Sekretärin und einem Volontär aufgestockt.
Nach dem Umzug im Mai [[1946]] in die ersten Redaktionsräume der Fürther Nachrichten dauerte es trotzdem noch ein Jahr, bis [[Fritz Wienroeder]] zusätzliches Personal beschäftigen konnte. So wurde erst im Juni [[1947]] die Redaktion um eine Sekretärin und einem Volontär aufgestockt.
   
   
Der heutige Name wird seit dem [[1. Dezember]] [[1948]] geführt. Die ersten Jahre war die Seite der Fürther Nachrichten geprägt von Veranstaltungshinweisen und Vereinsberichterstattungen. Es wurden sozusagen alle heutigen Ressorts (außer Sport) auf dieser einen Seite zusammengefasst. Hinzu kamen Filmbesprechungen und Polizeiberichte. So war einer der ersten längeren Artikel ein Bericht über "Verkehrsunfälle auf dem Schulweg". Ergänzt wurde die Seite noch um eine kleine Spalte "''Aus der Nachbarstadt''", in der Mitteilungen aus der Stadt Nürnberg veröffentlicht wurden. Die Ausgaben waren meist sehr textlastig, eines der ersten Fotos in den Fürther Nachrichten war ein Bild vom ersten frei gewählten [[Oberbürgermeister]] [[Hans Bornkessel]].<ref>Martina Hildebrand: ''Infos vom Küchentisch.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr </ref>
Der heutige Name wird seit dem [[1. Dezember]] [[1948]] geführt. Die ersten Jahre war die Seite der Fürther Nachrichten geprägt von Veranstaltungshinweisen und Vereinsberichterstattungen. Es wurden sozusagen alle heutigen Ressorts (außer Sport) auf dieser einen Seite zusammengefasst. Hinzu kamen Filmbesprechungen und Polizeiberichte. So war einer der ersten längeren Artikel ein Bericht über "Verkehrsunfälle auf dem Schulweg". Ergänzt wurde die Seite noch um eine kleine Spalte "''Aus der Nachbarstadt''", in der Mitteilungen aus der Stadt Nürnberg veröffentlicht wurden. Die Ausgaben waren meist sehr textlastig, eines der ersten Fotos in den Fürther Nachrichten war ein Bild vom ersten frei gewählten [[Oberbürgermeister]] [[Hans Bornkessel]].<ref name="Hildebrand"/>


Bereits nach der ersten Ausgabe wurden die ersten Leserbriefe in den Fürther Nachrichten abgedruckt. [[Fritz Wienroeder]] schrieb dazu: "''Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil! Der Mann von der Zeitung lernt die Stimmung in der Bevölkerung kennen...'' ".<ref>Martina Hildebrand: ''Infos vom Küchentisch.'' In: [[Fürther Nachrichten]] vom 22. April 2006, online abgerufen am 15. Januar 2016 | 13.44 Uhr </ref>
Bereits nach der ersten Ausgabe wurden die ersten Leserbriefe in den Fürther Nachrichten abgedruckt. [[Fritz Wienroeder]] schrieb dazu: "''Dagegen ist nichts einzuwenden. Im Gegenteil! Der Mann von der Zeitung lernt die Stimmung in der Bevölkerung kennen...'' ".<ref name="Hildebrand"/>


Anfang [[1946]] erschienen die Fürther Nachrichten zunächst an zwei Tagen in der Woche: mittwochs und samstags. Bereits kurze Zeit später wurde der Montag mit hinzugenommen, damit die Sportleser auch bedient werden konnten. Erst [[1949]] erschien die Zeitung vier Mal die Woche und ab [[1952]] erschien die Zeitung an sechs Tagen in der Woche.  
Anfang [[1946]] erschienen die Fürther Nachrichten zunächst an zwei Tagen in der Woche: mittwochs und samstags. Bereits kurze Zeit später wurde der Montag mit hinzugenommen, damit die Sportleser auch bedient werden konnten. Erst [[1949]] erschien die Zeitung vier Mal die Woche und ab [[1952]] erschien die Zeitung an sechs Tagen in der Woche.  
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