Dreißigjähriger Krieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Dreißigjährige Krieg''' ("''teutsche Krieg''"; [[1618]] bis [[1648]]) stürzte auch Fürth in Angst und bitterste Not mit völliger Zerstörung und Verwüstung. Da Fürth an einer wichtigen [[Reichsstraßen|Fernstraße]] liegt, zog ständig viel Kriegsvolk durch Fürth, die Folge waren Einquartierungen, Plünderungen, Leid und Krankheiten.
Der '''Dreißigjährige Krieg''' ("''teutsche Krieg''"; [[1618]] bis [[1648]]) stürzte auch Fürth in Angst und bitterste Not mit völliger Zerstörung und Verwüstung. Da Fürth an einer wichtigen [[Reichsstraßen|Fernstraße]] liegt, zog ständig viel Kriegsvolk durch Fürth, die Folge waren Einquartierungen, Plünderungen, Leid und Krankheiten.


'''Zu allgemeiner Thematik rund um den [http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg ''Dreißigjähriger Krieg''] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''
'''Zur allgemeinen Thematik rund um den [http://de.wikipedia.org/wiki/Drei%C3%9Figj%C3%A4hriger_Krieg ''Dreißigjährigen Krieg''] sei auf den entsprechenden Artikel auf wikipedia.de verwiesen.'''


== Kriegsereignisse in Fürth ==  
== Kriegsereignisse in Fürth ==  
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====Vorgeschichte====
====Vorgeschichte====
Als die Protestantischen Heere, König Christian IV. von Dänemark und Norwegen zusammen mit Ernst von Mansfeld 1626 vernichtende Niederlagen erlitten, schien die protestantische Sache verloren.  
Als die protestantischen Heere, König Christian IV. von Dänemark und Norwegen zusammen mit Ernst von Mansfeld 1626 vernichtende Niederlagen erlitten, schien die protestantische Sache verloren.  


Gustav II. Adolf von Schweden sah jedoch nach dem Ausscheiden Dänemarks die Chance gekommen, seine hegemonialen Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen, der „Löwe aus Mitternacht“ landete mit einer relativ kleinen Armee von 13.000 Mann am 4. Juli 1630 auf Usedum, zog von Sieg zu Sieg und schlug vor allem am 17. September 1631 Tilly in der Schlacht von Breitenfeld (nördlich von Leipzig): „Glaubensfreiheit für die Welt, rettete bei Breitenfeld – Gustav Adolf, Christ und Held.“
Gustav II. Adolf von Schweden sah jedoch nach dem Ausscheiden Dänemarks die Chance gekommen, seine hegemonialen Ansprüche in Nordosteuropa durchzusetzen, der „Löwe aus Mitternacht“ landete mit einer relativ kleinen Armee von 13.000 Mann am 4. Juli 1630 auf Usedom, zog von Sieg zu Sieg und schlug vor allem am 17. September 1631 Tilly in der Schlacht von Breitenfeld (nördlich von Leipzig): „Glaubensfreiheit für die Welt, rettete bei Breitenfeld – Gustav Adolf, Christ und Held.“


Gustav Adolf drang in der Folgezeit immer weiter in den Süden des Heiligen Römischen Reiches vor. Tilly, noch am 27. März 1632 in Erlangen, wich zunächst aus.
Gustav Adolf drang in der Folgezeit immer weiter in den Süden des Heiligen Römischen Reiches vor. Tilly, noch am 27. März 1632 in Erlangen, wich zunächst aus.
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Wallenstein erkannte, dass es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit nicht ratsam war, Gustav Adolf in seinen „fortificationen“ um Nürnberg anzugreifen. Es gelang ihm jedoch einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen, so dass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet, der bisher unbesiegte König war für sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt.
Wallenstein erkannte, dass es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit nicht ratsam war, Gustav Adolf in seinen „fortificationen“ um Nürnberg anzugreifen. Es gelang ihm jedoch einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen, so dass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet, der bisher unbesiegte König war für sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt.


Erste Hilfsheere für den zahlenmäßig unterlegenen Schwedenkönig stießen am 21. August gegen Fürth vor, wo derweilen eine kleinere Abteilung kaiserliche Soldaten lag. Nach einem zweistündigen Vorpostengefecht in der Gegend zwischen Vach und Fürth zogen sich die Kaiserlichen in Wallensteins Lager zurück, die Hilfsarmee marschierte durch Fürth zum Lager von Gustav Adolf. Vor allem gelang der schwedischen Entsatzarmee von Reichskanzler Oxenstirna am 27. August mit 24.000 Mann ein Durchbruch und stieß über (Erlangen-) Bruck zum schwedischen König. Dabei berichtete Oxenstirna von „''einem kleinen Flecken namens Fürtt... mit einer kleinen Befestigung''“, was insofern interessant ist, als von Befestigungen Fürths ansonsten nichts bekannt ist.
Erste Hilfsheere für den zahlenmäßig unterlegenen Schwedenkönig stießen am 21. August gegen Fürth vor, wo derweilen eine kleinere Abteilung kaiserlicher Soldaten lag. Nach einem zweistündigen Vorpostengefecht in der Gegend zwischen Vach und Fürth zogen sich die Kaiserlichen in Wallensteins Lager zurück, die Hilfsarmee marschierte durch Fürth zum Lager von Gustav Adolf. Vor allem gelang der schwedischen Entsatzarmee von Reichskanzler Oxenstirna am 27. August mit 24.000 Mann ein Durchbruch und stieß über (Erlangen-) Bruck zum schwedischen König. Dabei berichtete Oxenstirna von „''einem kleinen Flecken namens Fürtt... mit einer kleinen Befestigung''“, was insofern interessant ist, als von Befestigungen Fürths ansonsten nichts bekannt ist.


====Beginn der Schlacht====
====Beginn der Schlacht====
König Gustav Adolf bot Wallenstein nach dem Eintreffen der Entsatzheere am 31. August 1632 die große Feldschlacht auf dem Gelände links und rechts der heutigen Rothenburger Straße an, Wallenstein ließ sich darauf nicht ein. Ein schwedischer Infanterieangriff um 17 Uhr an der Fernabrücke (vom Busknotenpunkt „Fürth-Süd“ aus) gelang nicht, Gustav Adolf brach ihn ab, marschierte ab 22 Uhr entlang der heutigen Schwabacher Straße nach Fürth, baute wohl eine oder mehrere Behelfsbrücken, setzte bei Nacht über die Rednitz und errichtete am 2. September ein befestigtes Feldlager auf der Fürther Hardhöhe, das auch nach der Schlacht bis zum Abzug am 18. September kontinuierlich ausgebaut wurde. Der Lagerwall erstreckte sich von der Rednitz entlang der Hardstraße über den Kieselbühl bis nach Unterfarnbach, auch das Altstadtviertel St. Michael selbst wurde historischen Karten zufolge umschlossen.
König Gustav Adolf bot Wallenstein nach dem Eintreffen der Entsatzheere am 31. August 1632 die große Feldschlacht auf dem Gelände links und rechts der heutigen Rothenburger Straße an, Wallenstein ließ sich darauf nicht ein. Ein schwedischer Infanterieangriff um 17 Uhr an der Fernabrücke (vom Busknotenpunkt „Fürth-Süd“ aus) gelang nicht, Gustav Adolf brach ihn ab, marschierte ab 22 Uhr entlang der heutigen Schwabacher Straße nach Fürth, baute wohl eine oder mehrere Behelfsbrücken, setzte bei Nacht über die Rednitz und errichtete am 2. September ein befestigtes Feldlager auf der Fürther Hardhöhe, das auch nach der Schlacht bis zum Abzug am 18. September kontinuierlich ausgebaut wurde. Der Lagerwall erstreckte sich von der Rednitz entlang der Hardstraße über den Kieselbühl bis nach Unterfarrnbach, auch das Altstadtviertel St. Michael selbst wurde historischen Karten zufolge umschlossen.
Wallenstein vermutete aufgrund dieser Nordwestbewegung fälschlich einen Umgehungsangriff aus dem Westen und brachte am 2. und in der Nacht zum 3. September einen Großteil seiner Truppen in der Fürth abgewandten, westlichen Seite in Schlachtaufstellung.
Wallenstein vermutete aufgrund dieser Nordwestbewegung fälschlich einen Umgehungsangriff aus dem Westen und brachte am 2. und in der Nacht zum 3. September einen Großteil seiner Truppen in der Fürth abgewandten, westlichen Seite in Schlachtaufstellung.


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Gustav Adolf suchte nun auf dem linken Flügel die Entscheidung. Die eigentliche Lagergrenze Wallensteins verlief entlang der Sonnenstraße (Zirndorf), um östlich der Verbindungsstraße nach Norden vorzuspringen. Davor lagen etwa auf der Linie Fuggerstraße eine vorgeschobene Verteidigungslinie sowie in deren Anschluss – oberhalb des heutigen Schnittpunktes Kellerweg/Südwesttangente - eine mit Artillerie bestückte Sternschanze, Reste sollen bis zum Bau der Autobahn bei der ehemaligen Gaststätte „Schuhs Keller“ noch vorhanden gewesen sein.  
Gustav Adolf suchte nun auf dem linken Flügel die Entscheidung. Die eigentliche Lagergrenze Wallensteins verlief entlang der Sonnenstraße (Zirndorf), um östlich der Verbindungsstraße nach Norden vorzuspringen. Davor lagen etwa auf der Linie Fuggerstraße eine vorgeschobene Verteidigungslinie sowie in deren Anschluss – oberhalb des heutigen Schnittpunktes Kellerweg/Südwesttangente - eine mit Artillerie bestückte Sternschanze, Reste sollen bis zum Bau der Autobahn bei der ehemaligen Gaststätte „Schuhs Keller“ noch vorhanden gewesen sein.  


Gedeckt von einer Batterie an der heutigen Dambacher Erlöserkirche griffen die Schweden unter Führung von Gustav Adolf diese Stellungen an. Bayerische Elite-Dragoner wehrten den Angriff ab, die wiederum wurden von finnischen Panzerreitern zurückgedrängt, welche an der Dambacher Brücke bis dato bereit standen. Weitere Flankenangriffe Fuggerischer Kürassiere kamen ihrerseits in das Feuer 700 schwedischer Musketiere, wobei Graf Fugger getroffen wurde. Gustav Adolf flößte ihm aus seiner Feldflasche noch Wein ein, bevor er verstarb. Die Finnen konnten die Vorfeldverteidigung an der Fuggersteraße und die Sternschanze nehmen und bereiteten den Angriff auf das eigentliche Lager vor. Wallenstein zog aber inzwischen immer weitere Truppen und Artillerie von seiner Schlachtaufstellung zurück in das Lager.
Gedeckt von einer Batterie an der heutigen Dambacher Erlöserkirche griffen die Schweden unter Führung von Gustav Adolf diese Stellungen an. Bayerische Elite-Dragoner wehrten den Angriff ab, die wiederum wurden von finnischen Panzerreitern zurückgedrängt, welche an der Dambacher Brücke bis dato bereit standen. Weitere Flankenangriffe Fuggerischer Kürassiere kamen ihrerseits in das Feuer 700 schwedischer Musketiere, wobei Graf Fugger getroffen wurde. Gustav Adolf flößte ihm aus seiner Feldflasche noch Wein ein, bevor er verstarb. Die Finnen konnten die Vorfeldverteidigung an der Fuggerstraße und die Sternschanze nehmen und bereiteten den Angriff auf das eigentliche Lager vor. Wallenstein zog aber inzwischen immer weitere Truppen und Artillerie von seiner Schlachtaufstellung zurück in das Lager.


Der schwedische Generalangriff über das weitgehend heute noch freie Feld – etwa von der Linie Fuggerstraße-Kanal ausgehend hoch zur Sonnenstraße – begann erst am Spätnachmittag, die Angriffsrichtung entsprach dem Verlauf der heutigen Verbindungsstraße dem Hügel hinauf. Der linke Teil blieb im Artilleriefeuer des vorgeschobenen Abschnittes der Lagerbefestigung liegen (letzterer südlich des Hohlweges zur Grenzstraße). Der rechte Teil westlich der Verbindungsstraße kam dagegen gut voran, die Finnen erreichten den Lagerand an der Sonnenstraße und eroberten mehrere Redouten. Die Lage wurde für Wallenstein kritisch, aber die Dämmerung verwehrte es den Finnen, weiter in das Lager einzubrechen.
Der schwedische Generalangriff über das weitgehend heute noch freie Feld – etwa von der Linie Fuggerstraße-Kanal ausgehend hoch zur Sonnenstraße – begann erst am Spätnachmittag, die Angriffsrichtung entsprach dem Verlauf der heutigen Verbindungsstraße dem Hügel hinauf. Der linke Teil blieb im Artilleriefeuer des vorgeschobenen Abschnittes der Lagerbefestigung liegen (letzterer südlich des Hohlweges zur Grenzstraße). Der rechte Teil westlich der Verbindungsstraße kam dagegen gut voran, die Finnen erreichten den Lagerand an der Sonnenstraße und eroberten mehrere Redouten. Die Lage wurde für Wallenstein kritisch, aber die Dämmerung verwehrte es den Finnen, weiter in das Lager einzubrechen.
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In der Nacht vom 3. auf 4. September standen die Schweden bei strömenden Regen auf ihren erreichten Stellungen, Gustav Adolf übernachtete in einem Feldwagen bei der Dambacher Brücke, geschützt von den finnischen Panzerreitern.
In der Nacht vom 3. auf 4. September standen die Schweden bei strömenden Regen auf ihren erreichten Stellungen, Gustav Adolf übernachtete in einem Feldwagen bei der Dambacher Brücke, geschützt von den finnischen Panzerreitern.


====Abbbruch der Schlacht====
====Abbruch der Schlacht====
Da es im Dauerregen erst recht nicht gelang, schwere Geschütze über den Rosenberg zu schaffen und die Salpeter-Lunten der Musketen aufgrund der Luftfeuchtigkeit kaum mehr zündeten, brach Gustav Adolf die Schlacht vormittags am 4. September ab und führte die Truppen zurück in das Feldlager auf der Hardhöhe, ohne dabei von Wallenstein attackiert zu werden.  
Da es im Dauerregen erst recht nicht gelang, schwere Geschütze über den Rosenberg zu schaffen und die Salpeter-Lunten der Musketen aufgrund der Luftfeuchtigkeit kaum mehr zündeten, brach Gustav Adolf die Schlacht vormittags am 4. September ab und führte die Truppen zurück in das Feldlager auf der Hardhöhe, ohne dabei von Wallenstein attackiert zu werden.  


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Gustav Adolf ließ vor seinem Abzug am 18. September seine Armee in Dambach vor Wallensteins Lager noch einmal in Schlachtordnung aufmarschieren, aber es handelte sich um eine vornehme Geste und wurde von Wallenstein auch so verstanden, am 23. September verließ auch er sein Lager. Wallensteins Truppen übten im Verlauf des Abzugs noch Brandschatzung in vielen Dörfern rund um Nürnberg, am 23. September 1632 notierte der Pfarrer von Vach: „An diesem Tag hat der Feind Poppenreuth, Fürth und sein Lager umb die Alten Vesten in Brand gesteckt...“, am 26. September stellte er in Fürth fest „... wie beede Brucken doselsbt gantz obgebrannd und ins Wasser gefallen sein...“. Damit gab es keine Brücken mehr, nur noch wiederum die namensgebende Furt.   
Gustav Adolf ließ vor seinem Abzug am 18. September seine Armee in Dambach vor Wallensteins Lager noch einmal in Schlachtordnung aufmarschieren, aber es handelte sich um eine vornehme Geste und wurde von Wallenstein auch so verstanden, am 23. September verließ auch er sein Lager. Wallensteins Truppen übten im Verlauf des Abzugs noch Brandschatzung in vielen Dörfern rund um Nürnberg, am 23. September 1632 notierte der Pfarrer von Vach: „An diesem Tag hat der Feind Poppenreuth, Fürth und sein Lager umb die Alten Vesten in Brand gesteckt...“, am 26. September stellte er in Fürth fest „... wie beede Brucken doselsbt gantz obgebrannd und ins Wasser gefallen sein...“. Damit gab es keine Brücken mehr, nur noch wiederum die namensgebende Furt.   


Gustav Adolf kam nochmals am 28. September zurück, „...um das Lager des Feindes zu inspizieren, dazu die unglückselige Burg auf dem alten Hügel, wo so viele tapfere Burschen ihr Leben verloren hatten...“, und soll auf der Alten Veste an einem später Schwedentisch genannten runden Stein gefrühstückt haben, der wohl bei der Sprengung des ersten Aussichtturmes 1945 zerstört wurde.
Gustav Adolf kam nochmals am 28. September zurück, „...um das Lager des Feindes zu inspizieren, dazu die unglückselige Burg auf dem alten Hügel, wo so viele tapfere Burschen ihr Leben verloren hatten...“, und soll auf der Alten Veste an einem später Schwedentisch genannten runden Stein gefrühstückt haben, der wohl bei der Sprengung des ersten Aussichtsturmes 1945 zerstört wurde.


Am 16. November 1632 trafen sich die Feldherren bei Lützen, wo Gustav Adolf sein Leben ließ. Wallenstein wurde am 26. Februar 1634 in Eger ermordet.  
Am 16. November 1632 trafen sich die Feldherren bei Lützen, wo Gustav Adolf sein Leben ließ. Wallenstein wurde am 26. Februar 1634 in Eger ermordet.  
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Im September 1634 nahm jedoch das Unglück seinen Lauf. Der schon in der Schlacht 1632 engagierte und mehrfach durch Fürth gezogene Bernhard von Weimar verlor die Schlacht von Nördlingen (siehe oben). Eine Woche später zog eine starke Abteilung kaiserlicher Truppen über Schwabach nach Fürth, sechs Regimenter Kroaten, das schwedische Kommando zog sich von Fürth nach Gostenhof in den Nürnberger Befestigungsring zurück. Da die Kroaten nur wenig zum Plündern fanden, zündeten die Kroaten die viele Orte an, darunter unser Fürth. Der Pfarrer im sieben Kilometer entfernten [[Vach]], Pfarrer Johann Georg Renner, schrieb in seinem Kriegstagebuch hierüber: "''Heut, Montag den 8. September, hatt der Feindt Fürth angesteckt hatt Tag undt Nacht gebrannd.''"
Im September 1634 nahm jedoch das Unglück seinen Lauf. Der schon in der Schlacht 1632 engagierte und mehrfach durch Fürth gezogene Bernhard von Weimar verlor die Schlacht von Nördlingen (siehe oben). Eine Woche später zog eine starke Abteilung kaiserlicher Truppen über Schwabach nach Fürth, sechs Regimenter Kroaten, das schwedische Kommando zog sich von Fürth nach Gostenhof in den Nürnberger Befestigungsring zurück. Da die Kroaten nur wenig zum Plündern fanden, zündeten die Kroaten die viele Orte an, darunter unser Fürth. Der Pfarrer im sieben Kilometer entfernten [[Vach]], Pfarrer Johann Georg Renner, schrieb in seinem Kriegstagebuch hierüber: "''Heut, Montag den 8. September, hatt der Feindt Fürth angesteckt hatt Tag undt Nacht gebrannd.''"


Abgesehen von den wenigen massiv aus Stein gebauten Gebäuden wie Kirche, Synagoge und eventuell das Geleitshaus dürften nicht viele Häuser den neuerlichen Brand innerhalb von zwei Jahren überstanden haben, heute scheint abgesehen von der Kirche St. Michael lediglich das Anwesen [[Schrödershof 2]] – ausweislich der mittelalterlichen Dachstuhlkonstruktion (Verplattung) - aus die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zu stammen.  
Abgesehen von den wenigen massiv aus Stein gebauten Gebäuden wie Kirche, Synagoge und eventuell das Geleitshaus, dürften nicht viele Häuser den neuerlichen Brand innerhalb von zwei Jahren überstanden haben, heute scheint abgesehen von der Kirche St. Michael lediglich das Anwesen [[Schrödershof 2]] – ausweislich der mittelalterlichen Dachstuhlkonstruktion (Verplattung) - aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg zu stammen.  


===Kriegsende===
===Kriegsende===
Zwar kehrte die Bevölkerung zurück und schon 1637 sind wieder neu aufgebaute Gebäude verbürgt, aber viel zur berichten gibt es für die restlichen Jahre des Dreißigjährigen Krieges nicht, es scheint nicht mehr viel von Fürth übriggeblieben sein, was kurzfristig wieder entstand, wurde 1641 nochmals ausgeplündert. Endlich 1648 kam es zum Westfälischen Frieden, das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches hatte nach 30 Jahren Krieg bei einer vermutlichen Gesamtbevölkerung von 16 Millionen etwa 3 bis 4 Millionen Tote zu beklagen:
Zwar kehrte die Bevölkerung zurück und schon 1637 sind wieder neu aufgebaute Gebäude verbürgt, aber viel zur berichten gibt es für die restlichen Jahre des Dreißigjährigen Krieges nicht, es scheint nicht mehr viel von Fürth übrig geblieben sein, was kurzfristig wieder entstand, wurde 1641 nochmals ausgeplündert. Endlich 1648 kam es zum Westfälischen Frieden, das Gebiet des Heiligen Römischen Reiches hatte nach 30 Jahren Krieg bei einer vermutlichen Gesamtbevölkerung von 16 Millionen etwa 3 bis 4 Millionen Tote zu beklagen:
Erst mit dem Kriegsende, am [[24. Oktober]] [[1648]] mit dem "Westfälischen Friede" von Münster und Osnabrück, konnte auch in Fürth wieder nach der Not und dem Sterben mit dem Leben begonnen werden.
Erst mit dem Kriegsende, am [[24. Oktober]] [[1648]] mit dem "Westfälischen Friede" von Münster und Osnabrück, konnte auch in Fürth wieder nach der Not und dem Sterben mit dem Leben begonnen werden.


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