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In den warmen Sommermonaten war das Kino häufig geschlossen, die Hauptsaison | In den warmen Sommermonaten war das Kino häufig geschlossen, die Hauptsaison bildeten im wesentlichen Herbst und Winter. Die Kinosaison begann meist nach der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]], da man während der [[Michaelis-Kirchweih|Kirchweih]] dem "Bauerntheater" kaum Paroli bieten konnte. Während der Filmvorführungen gab es immer wieder Pausen, um z. B. die Filmspulen zu wechseln. In den Pausen wurde an einem Buffet Essen und Bier angeboten. Ein Antrag der Betreiber auf Raucherlaubnis im Gebäude während der Vorstellung bzw. Pausen wurde im Februar [[1922]] vom [[Stadtrat]] abgelehnt.<ref>Georg Paul Rieß - Chronik der Stadt Fürth, 8. Februar 1922</ref> Ein erneuter Versuch [[1927]], neben dem Buffet Bier, Schokolade und eben auch Zigaretten anzubieten, scheiterte ebenfalls. | ||
Zur Eröffnung im November [[1921]] wurden zwei Filme angezeigt: ''Das große Radiumgeheimnis'' und ''Der Graf von Cagliostro''. Die Filmdauer belief sich auf ca. 2 1/2 Stunden und wurde durch ein eigenes Hausorchester begleitet. Im Erdgeschoss befand sich eine weitere Gaststätte, das "[[Platzl]]". Hier war eine Kleinkunstbühne untergebracht, in der ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen angeboten wurden. | Zur Eröffnung im November [[1921]] wurden zwei Filme angezeigt: ''Das große Radiumgeheimnis'' und ''Der Graf von Cagliostro''. Die Filmdauer belief sich auf ca. 2 1/2 Stunden und wurde durch ein eigenes Hausorchester begleitet. Im Erdgeschoss befand sich eine weitere Gaststätte, das "[[Platzl]]". Hier war eine Kleinkunstbühne untergebracht, in der ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen angeboten wurden. | ||
[[Bild:Evora kristall pfister.jpg|thumb|right|Kinoanzeige für NS-Propagandafilm Februar 1933]]Anfang [[1931]] schloss der Kristall-Palast, da verschiedene Umbauten notwendig waren. Unter anderem wurde die Kino-Technik ausgetauscht, da inzwischen der Stummfilm durch den Tonfilm abgelöst worden war. Wenn man als Kino weiterhin existieren wollte, so musste man mit dieser technischen Entwicklung Schritt halten. Der Kristall-Palast öffnete nach einer langen Umbauphase wieder am [[16. September]] [[1931]] seine Tore. Die Presse hielt an diesem Tag fest: | [[Bild:Evora kristall pfister.jpg|thumb|right|Kinoanzeige für NS-Propagandafilm, Februar 1933]]Anfang [[1931]] schloss der Kristall-Palast, da verschiedene Umbauten notwendig waren. Unter anderem wurde die Kino-Technik ausgetauscht, da inzwischen der Stummfilm durch den Tonfilm abgelöst worden war. Wenn man als Kino weiterhin existieren wollte, so musste man mit dieser technischen Entwicklung Schritt halten. Der Kristall-Palast öffnete nach einer langen Umbauphase wieder am [[16. September]] [[1931]] seine Tore. Die Presse hielt an diesem Tag fest: | ||
:''Schon der Parterreraum macht einen sehr gediegenen Eindruck auf den Besucher durch seine schöne Bemalung. Der Theaterraum selbst wurde ebenfalls frisch getüncht und tadellos und stilvoll bemalt. Die Bühnendekoration weist ebenfalls eine sehr schöne Malerei auf, wie überhaupt die ganzen Arbeiten mustergültig durchgeführt wurden. Dem Gebot der Zeit folgend, wird im Kristall-Palast wohl hauptsächlich Tonfilm gezeigt. Damit aber die Wiedergabe von Wort und Musik eine ganz hervorragende wird, hat die neue Leitung des Kristall-Palastes nicht nur die neue Lichtton-Apparatur einbauen lassen, die Gewähr für eine hervorragende Wiedergabe des Tones bietet, sondern auch im Theaterraum wurden einige Veränderungen vorgenommen, damit die Akustik gehoben und bis aufs Höchstmaß verfeinert wird. Und fragt man sich, wer all die Schneid aufbringt, bei der heutigen Zeit ein solches Unternehmen zu beginnen, dann erfährt man, dass die Leitung des Kristall-Palastes künftig in den Händen des Direktors Ziegler vom Alhambra-Palast in Nürnberg ist<ref>Fürther Tageblatt, 16. September 1931</ref> | :''Schon der Parterreraum macht einen sehr gediegenen Eindruck auf den Besucher durch seine schöne Bemalung. Der Theaterraum selbst wurde ebenfalls frisch getüncht und tadellos und stilvoll bemalt. Die Bühnendekoration weist ebenfalls eine sehr schöne Malerei auf, wie überhaupt die ganzen Arbeiten mustergültig durchgeführt wurden. Dem Gebot der Zeit folgend, wird im Kristall-Palast wohl hauptsächlich Tonfilm gezeigt. Damit aber die Wiedergabe von Wort und Musik eine ganz hervorragende wird, hat die neue Leitung des Kristall-Palastes nicht nur die neue Lichtton-Apparatur einbauen lassen, die Gewähr für eine hervorragende Wiedergabe des Tones bietet, sondern auch im Theaterraum wurden einige Veränderungen vorgenommen, damit die Akustik gehoben und bis aufs Höchstmaß verfeinert wird. Und fragt man sich, wer all die Schneid aufbringt, bei der heutigen Zeit ein solches Unternehmen zu beginnen, dann erfährt man, dass die Leitung des Kristall-Palastes künftig in den Händen des Direktors Ziegler vom Alhambra-Palast in Nürnberg ist.<ref>Fürther Tageblatt, 16. September 1931</ref> | ||
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[[1933]] wechselte erneut der Besitzer. Bereits im Februar [[1933]] zeigte man im Kristall-Palast den | [[1933]] wechselte erneut der Besitzer. Bereits im Februar [[1933]] zeigte man im Kristall-Palast den neuesten Hitler-Tonfilm "Blutendes Deutschland" - der erste NS-Propagandafilm in Spielfilmlänge mit Adolf Hitler und Joseph Goebbels. Spätestens ab [[1935]] durften Menschen jüdischen Glaubens nicht mehr ins Kino. Bis zum Kriegsende bestand der Kristall-Palast, schloss dann aber erneut seine Türen. | ||
== Nachkriegsentwicklung und Schließung == | == Nachkriegsentwicklung und Schließung == |