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== Testament == | == Testament == | ||
: ''Giengen 1.4.1942'' | : ''Giengen 1.4.1942'' | ||
: ''Ich wollte erst am Ostermontag aus dem Leben gehen, um alles in Ordnung hinterlassen zu können & damit ich meinen geliebten Kindern & meinen Freunden ein paar Worte noch hätte schreiben können. Auch das ist mir versagt. Denn sollte ich schon wieder um 1/2 11 aufs Bürgermeisteramt kommen & Gott weiss, was mich da schon wieder erwartet? Ich bin aber nicht imstande, diese ständige Folter zu ertragen...'' | : ''Ich wollte erst am Ostermontag aus dem Leben gehen, um alles in Ordnung hinterlassen zu können & damit ich meinen geliebten Kindern & meinen Freunden ein paar Worte noch hätte schreiben können. Auch das ist mir versagt. Denn sollte ich schon wieder um 1/2 11 aufs Bürgermeisteramt kommen & Gott weiss, was mich da schon wieder erwartet? Ich bin aber nicht imstande, diese ständige Folter zu ertragen...'' | ||
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: ''Nun bin ich endlich zur Strecke gebracht, die Jagd ist zu Ende. Nun mache ich durch das Überstürzte dieser Tat so viele Mühe und Arbeit, ich kann es nicht ändern ... Bitte vergebt mir alle...'' | : ''Nun bin ich endlich zur Strecke gebracht, die Jagd ist zu Ende. Nun mache ich durch das Überstürzte dieser Tat so viele Mühe und Arbeit, ich kann es nicht ändern ... Bitte vergebt mir alle...'' | ||
: ''Gestern hatte ich noch keine Ahnung, nun ist´s schon so...'' | : ''Gestern hatte ich noch keine Ahnung, nun ist´s schon so...'' | ||
: ''Sofort Moos anrufen, wenn ich tot bin ... Ich möchte gerne verbrannt werden, wenn das aber aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, machts auch nichts. Die Urne soll hier beigesetzt werden, wenn man hier ein Stückchen Platz in der Erde des Friedhofs gibt. Denn auf dem jüdischen Friedhof möchte ich nicht sein, da ich das meines Sohnes halber, wenn er einmal mein Grab besucht, nicht will. Ich bitte also darum, denn es ja nur Asche die da liegt.'' | : ''Sofort Moos anrufen, wenn ich tot bin ... Ich möchte gerne verbrannt werden, wenn das aber aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, machts auch nichts. Die Urne soll hier beigesetzt werden, wenn man hier ein Stückchen Platz in der Erde des Friedhofs gibt. Denn auf dem jüdischen Friedhof möchte ich nicht sein, da ich das meines Sohnes halber, wenn er einmal mein Grab besucht, nicht will. Ich bitte also darum, denn es ist ja nur Asche die da liegt.'' | ||
: ''Frida Langer'' <ref>Helga | : ''Frida Langer'' <ref>Helga Dombrowsky (Hrsg.): Das blaue Notizbuch: Gedichte und Texte von Frida Langer, Kugelberg Verlag, April 2015</ref> | ||
In Fürth wird Frida Langer seit [[2009]] in der Trauerhalle des [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhofs]] gedacht. [[Gisela Blume]] ließ ihren Namen unter denen von über 1.000 Fürther Opfern der Shoa auf einer Gedenktafel an der Stirnseite der Halle mit aufnehmen. | In Fürth wird Frida Langer seit [[2009]] in der Trauerhalle des [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhofs]] gedacht. [[Gisela Blume]] ließ ihren Namen unter denen von über 1.000 Fürther Opfern der Shoa auf einer Gedenktafel an der Stirnseite der Halle mit aufnehmen. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
* Helga | * Helga Dombrowsky (Hrsg.): ''Das blaue Notizbuch: Gedichte und Texte von Frida Langer'', Kugelberg Verlag, April 2015 | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |