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Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde der ehemalige Freund und Fluchthelfer Rechtsanwalt Held in München kontaktiert und damit beauftragt, die arisierten Kunstgegenstände wieder zu finden und der Familie zurück zuführen. Held nahm [[1947]] die Untersuchungen auf und so konnten bereits [[1950]] einige Kunstgegenstände aus der Sammlung Berolzheimer der Familie zurück gegeben. So erhielt die Familie von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München [[1950]] zwei Werke zurück. Es folgten weitere Kunstgegenstände aus dem Albertina in Wien [[2010]] (29 Zeichnungen) und aus dem Kupferstichkabinett in Berlin [[2011]]. | Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurde der ehemalige Freund und Fluchthelfer Rechtsanwalt Held in München kontaktiert und damit beauftragt, die arisierten Kunstgegenstände wieder zu finden und der Familie zurück zuführen. Held nahm [[1947]] die Untersuchungen auf und so konnten bereits [[1950]] einige Kunstgegenstände aus der Sammlung Berolzheimer der Familie zurück gegeben. So erhielt die Familie von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München [[1950]] zwei Werke zurück. Es folgten weitere Kunstgegenstände aus dem Albertina in Wien [[2010]] (29 Zeichnungen) und aus dem Kupferstichkabinett in Berlin [[2011]]. | ||
[[Datei:Carl Spitzweg - Der arme Poet (Entwurf) fw.jpg|miniatur|rechts|1. Entwurf "Der arme Poet", 1837 - ursprünglich im Besitz von M. Berolzheimer]] | |||
Bekannt wurde der Arisierungsfall Berolzheimer im Jahr [[2010]], als die Klassik Stiftung Weimar ihre Bestände vollständig auf deren rechtmäßige Erlangung untersuchte. Dabei suchte die Stiftung systematisch nach sog. "NS-Raubkunst" im eigenen Bestand - und wurde auch in der Folge mehrfach fündig. So befanden sich u.a. auch vier Zeichnungen in der Kunstsammlung Weimar, die auf den Besitz von Michael Berolzheimer zurückzuführen waren. Inzwischen wurden die Zeichnungen der Familie wieder zurück gegeben. In einer Ausstellung im Foyer des Hauses wurden bis Sommer [[2016]] verschiedene Fälle der Provenienzforschung vorgestellt - so auch die der Familie Berolzheimer. | Bekannt wurde der Arisierungsfall Berolzheimer im Jahr [[2010]], als die Klassik Stiftung Weimar ihre Bestände vollständig auf deren rechtmäßige Erlangung untersuchte. Dabei suchte die Stiftung systematisch nach sog. "NS-Raubkunst" im eigenen Bestand - und wurde auch in der Folge mehrfach fündig. So befanden sich u.a. auch vier Zeichnungen in der Kunstsammlung Weimar, die auf den Besitz von Michael Berolzheimer zurückzuführen waren. Inzwischen wurden die Zeichnungen der Familie wieder zurück gegeben. In einer Ausstellung im Foyer des Hauses wurden bis Sommer [[2016]] verschiedene Fälle der Provenienzforschung vorgestellt - so auch die der Familie Berolzheimer. | ||
Auch "Der Arme Poet" wurde der Familie wieder zurück gegeben. Das bekannte Bild bzw. dessen erster Entwurf wurde im November 1938 das NS-Regime verkauft. Der Sohn Dr. Waldemar Schweisheimer verkaufte das Bild am 26. Januar 2012 bei Sotheby’s in New York. Das Bild wurde für ein Anfangsgebot zwischen 60 - und 80.000 USD aufgerufen. Verkauft wurde das Bild allerdings für 542,500 USD (ca. 510.000 Euro). | Auch "Der Arme Poet" wurde der Familie wieder zurück gegeben. Das bekannte Bild bzw. dessen erster Entwurf wurde im November 1938 das NS-Regime verkauft. Der Sohn Dr. Waldemar Schweisheimer verkaufte das Bild am 26. Januar 2012 bei Sotheby’s in New York. Das Bild wurde für ein Anfangsgebot zwischen 60 - und 80.000 USD aufgerufen. Verkauft wurde das Bild allerdings für 542,500 USD (ca. 510.000 Euro). | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |