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Zwischen [[1914]] und [[1918]] legten Bibliotheken, Archive, Museen und Privatpersonen überall im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn Weltkriegssammlungen an, in denen der Krieg als "große Zeitenwende" akribisch dokumentiert wurde. Der Sammeleifer bezog sich nicht nur auf die über den Buchhandel verfügbare Kriegsliteratur, sondern auch auf Feld- und Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern, auf Zeitungen der besetzten Gebiete und Heimatzeitungen von Kommunen, Vereinen, Schulen, Firmen oder Kirchengemeinden für die Frontsoldaten. | Zwischen [[1914]] und [[1918]] legten Bibliotheken, Archive, Museen und Privatpersonen überall im Deutschen Reich und in Österreich-Ungarn Weltkriegssammlungen an, in denen der Krieg als "große Zeitenwende" akribisch dokumentiert wurde. Der Sammeleifer bezog sich nicht nur auf die über den Buchhandel verfügbare Kriegsliteratur, sondern auch auf Feld- und Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern, auf Zeitungen der besetzten Gebiete und Heimatzeitungen von Kommunen, Vereinen, Schulen, Firmen oder Kirchengemeinden für die Frontsoldaten. | ||
Gesammelt wurden Kriegskarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld und Lebensmittelkarten wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen, Briefmarken und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven <ref>Badische LandesBibliothek, Kriegssammlungen 1914 - 1918 [http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/kriegssammlungen.php im Internet]</ref>. Auch Privatpersonen errichteten Kriegssammlungen von beachtlichem Umfang und erstaunen aus heutiger Sicht durch ihre sachkundige Aufarbeitung des Materials. Sie nutzten ihre ausländischen Kontakte und privaten Beziehungen zu ihrem Vorteil, beispielsweise beim Erwerb von ausländischen Publikationen und Drucksachen.<ref>Zwach, Eva: Deutsche und englische Militärmuseen im 20. Jahrhundert: Eine kulturgeschichtliche Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Krieg, S.35 </ref> Zu den bedeutendsten Beispielen privater Sammlungen zählte u. A. die des [[Fiorda|jüdischen]] Fürther Unternehmers [[Theodor Bergmann]]. Damals galt sie mit ihren über 100.000 Einzelstücken, darunter 1.100 Kriegsflugblättern, als eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen.<ref>Scrinium Berolinense: Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band 2, S. 800</ref> Sie ist heute nicht mehr vorhanden und gilt als zerstreut <ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013 [[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-plant-ausstellung-zum-weltkriegsbeginn-1914-1.3259213 online abrufbar]]</ref>. | Gesammelt wurden Kriegskarten, Maueranschläge und Flugblätter, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld und Lebensmittelkarten wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen, Briefmarken und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven <ref>Badische LandesBibliothek, Kriegssammlungen 1914 - 1918 [http://www.blb-karlsruhe.de/blb/blbhtml/besondere-bestaende/kriegssammlungen.php im Internet]</ref>. Auch Privatpersonen errichteten Kriegssammlungen von beachtlichem Umfang und erstaunen aus heutiger Sicht durch ihre sachkundige Aufarbeitung des Materials. Sie nutzten ihre ausländischen Kontakte und privaten Beziehungen zu ihrem Vorteil, beispielsweise beim Erwerb von ausländischen Publikationen und Drucksachen.<ref>Zwach, Eva: Deutsche und englische Militärmuseen im 20. Jahrhundert: Eine kulturgeschichtliche Analyse des gesellschaftlichen Umgangs mit Krieg, S.35 </ref> Zu den bedeutendsten Beispielen privater Sammlungen zählte u. A. die [[Die Kriegssammlung Theodor Bergmann in Fürth (Bayern) (Buch)|Kriegssammlung]] des [[Fiorda|jüdischen]] Fürther Unternehmers [[Theodor Bergmann]]. Damals galt sie mit ihren über 100.000 Einzelstücken, darunter 1.100 Kriegsflugblättern, als eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen.<ref>Scrinium Berolinense: Tilo Brandis zum 65. Geburtstag, Band 2, S. 800</ref> Sie ist heute nicht mehr vorhanden und gilt als zerstreut <ref>Johannes Alles: ''Fürth plant Ausstellung zum Weltkriegsbeginn 1914''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 05. November 2013 [[http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-plant-ausstellung-zum-weltkriegsbeginn-1914-1.3259213 online abrufbar]]</ref>. | ||
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