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Im Rahmen der [[Altstadtsanierung]] war zunächst der vollständige Abriss aller historischen Gebäude am Gänsberg geplant, so auch der Abriss aller Gebäude in der Unteren Königstraße incl. der ehem. [[Löwen-Apotheke]]. Das Anwesen wurde an das Bauunternehmen und die Sanierungsfirma "Neue Heimat Bayern" [[1974]] verkauft.<ref>fn: Alte Apotheke schließt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. Juli 1974</ref> | Im Rahmen der [[Altstadtsanierung]] war zunächst der vollständige Abriss aller historischen Gebäude am Gänsberg geplant, so auch der Abriss aller Gebäude in der Unteren Königstraße incl. der ehem. [[Löwen-Apotheke]]. Das Anwesen wurde an das Bauunternehmen und die Sanierungsfirma "Neue Heimat Bayern" [[1974]] verkauft.<ref>fn: Alte Apotheke schließt. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 13. Juli 1974</ref> | ||
Nach vielen Diskussionen im [[Stadtrat]], aber auch in der Bevölkerung gab es Mitte der 1970er Jahre ein erstes Umdenken in Bezug auf die Flächensanierung. Dies war auch durch die Stärkung des Denkmalschutzes nicht ganz freiwillig entstanden. Der ursprüngliche Plan des Architekten von Branca aus den 1960er Jahren, alle Gebäude durch neue Gebäude zu ersetzen, wurde durch die Stadt fallen gelassen. Von Seiten der Stadt war man nun bemüht, die Altstadt verträglicher im Sinne des Denkmalschutzes zu gestalten. Hierzu wurde die [[Königstraße|Untere Königstraße]] als Modellprojekt herangezogen. Der Erhalt der Häuser erschien aber auf Grund diverser Untersuchungen und Gutachten | Nach vielen Diskussionen im [[Stadtrat]], aber auch in der Bevölkerung, gab es Mitte der 1970er Jahre ein erstes Umdenken in Bezug auf die Flächensanierung. Dies war auch durch die Stärkung des Denkmalschutzes nicht ganz freiwillig entstanden. Der ursprüngliche Plan des Architekten von Branca aus den 1960er Jahren, alle Gebäude durch neue Gebäude zu ersetzen, wurde durch die Stadt fallen gelassen. Von Seiten der Stadt war man nun bemüht, die Altstadt verträglicher im Sinne des Denkmalschutzes zu gestalten. Hierzu wurde die [[Königstraße|Untere Königstraße]] als Modellprojekt herangezogen. Der Erhalt der Häuser erschien aber auf Grund diverser Untersuchungen und Gutachten als wenig aussichtsreich. Stattdessen wurden in der [[Königstraße|Unteren Königstraße]] die Fassaden einiger Häuser strukturiert abgetragen und im Anschluss wieder neu aufgebaut, so auch die Fassade der ehem. [[Löwen-Apotheke]]. | ||
Zunächst wurde der erst [[1904]] entstandene Holzerker entfernt und restauriert, danach erfolgte der Abriss des Gebäudes. Mit den Originalsteinen der ehemaligen Fassade wurde ab dem 1. Obergeschoss die rekonstruierte Fassade an den ab [[1978]] errichteten Neubau angefügt, so dass der Eindruck des ehemaligen Gebäudes wieder hergestellt wurde. Das alte Haus war ursprünglich ein Fachwerkgebäude, dessen faul gewordene Holzteile später verputzt worden sind. Von den Zierfassadenornamenten klassizistischer Art wurden nach den Angaben des Architekten Josef Reimann, der für den Bauträger "Neue Heimat" die Baumaßnahmen federführend durchführte, Gipsabdrücke angefertigt. Die Gipsabdrücke dienten als Muster für die neu angefertigten Ornamente. Auch das durch Putzfugen vorgetäuschte Sandsteinmauerwerk – die Erdgeschossfassade – ist genau wie das Original wiedererstanden. Im Erdgeschoss wurden die alten Fensterläden wieder angebracht, auch eine der beiden Holztüren wurde beim Abbruch gesichert und [[1978]] wieder angebracht.<ref>fn: Original-Erker hängt am Neubau. In: Fürther Nachrichten vom 8. Mai 1979</ref> Allerdings ist während der Einlagerung der Originalteile der Fassade das Löwen-Wappen gestohlen worden, so der Bauherr. Es musste durch eine Kopie ersetzt werden<ref | Zunächst wurde der erst [[1904]] entstandene Holzerker entfernt und restauriert, danach erfolgte der Abriss des Gebäudes. Mit den Originalsteinen der ehemaligen Fassade wurde ab dem 1. Obergeschoss die rekonstruierte Fassade an den ab [[1978]] errichteten Neubau angefügt, so dass der Eindruck des ehemaligen Gebäudes wieder hergestellt wurde. Das alte Haus war ursprünglich ein Fachwerkgebäude, dessen faul gewordene Holzteile später verputzt worden sind. Von den Zierfassadenornamenten klassizistischer Art wurden nach den Angaben des Architekten Josef Reimann, der für den Bauträger "Neue Heimat" die Baumaßnahmen federführend durchführte, Gipsabdrücke angefertigt. Die Gipsabdrücke dienten als Muster für die neu angefertigten Ornamente. Auch das durch Putzfugen vorgetäuschte Sandsteinmauerwerk – die Erdgeschossfassade – ist genau wie das Original wiedererstanden. Im Erdgeschoss wurden die alten Fensterläden wieder angebracht, auch eine der beiden Holztüren wurde beim Abbruch gesichert und [[1978]] wieder angebracht.<ref name="Neubau">fn: Original-Erker hängt am Neubau. In: Fürther Nachrichten vom 8. Mai 1979</ref> Allerdings ist während der Einlagerung der Originalteile der Fassade das Löwen-Wappen gestohlen worden, so der Bauherr. Es musste durch eine Kopie ersetzt werden.<ref name="Neubau"/> | ||
Auf Grund der Tatsache, dass lediglich Teile der ursprünglichen Fassade des ehemaligen Gebäudes erhalten geblieben sind, wurde im Juni [[2014]] dem Gebäude Königstraße 36/38 durch das Landesamt für Denkmalschutz die Denkmaleigenschaft entzogen. | Auf Grund der Tatsache, dass lediglich Teile der ursprünglichen Fassade des ehemaligen Gebäudes erhalten geblieben sind, wurde im Juni [[2014]] dem Gebäude Königstraße 36/38 durch das Landesamt für Denkmalschutz die Denkmaleigenschaft entzogen. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Gisela Naomi Blume: ''Mikwen in Fürth - "Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen"''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2011, S.45 - 46 | * Gisela Naomi Blume: ''Mikwen in Fürth - "Die Kellerquellenbäder der Israelitinnen"''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 2/2011, S. 45 - 46 | ||
== Lokalberichterstattung == | == Lokalberichterstattung == |