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==Auszug aus der [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Wunschel-Chronik]]== | ==Auszug aus der [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)|Wunschel-Chronik]]== | ||
Die Bezeichnung des heutigen Straßenzuges mit Bergstraße wurde im Jahre [[1827]] bei der zweiten Nummerierung der Häuser in Fürth eingeführt. Maßgebend für die Wahl wird zweifellos das abschüssige bergige Gelände gewesen sein. Vor dem Jahre 1827 sind drei hauptsächliche Benennungen feststellbar: | Die Bezeichnung des heutigen Straßenzuges mit Bergstraße wurde im Jahre [[1827]] bei der zweiten Nummerierung der Häuser in Fürth eingeführt. Maßgebend für die Wahl wird zweifellos das abschüssige bergige Gelände gewesen sein. Vor dem Jahre [[1827]] sind drei hauptsächliche Benennungen feststellbar: | ||
* Gänsberg (Gennsberg, Gensweeg) | * Gänsberg (Gennsberg, Gensweeg) | ||
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Die ältesten Berichte stammen aus | Die ältesten Berichte stammen aus | ||
* 1500 für Bergstraße 21 | * [[1500]] für Bergstraße 21 | ||
* 1541 für Bergstraße 25 | * [[1541]] für Bergstraße 25 | ||
* 1570 für Bergstraße 20/18 | * [[1570]] für Bergstraße 20/18 | ||
* 1575 für Bergstraße 13 | * [[1575]] für Bergstraße 13 | ||
* 1576 für Bergstraße 10/12 | * [[1576]] für Bergstraße 10/12 | ||
* 1587 für Bergstraße 22/24 | * [[1587]] für Bergstraße 22/24 | ||
* 1591 für Bergstraße 29 | * [[1591]] für Bergstraße 29 | ||
* 1591 für Bergstraße 27 | * [[1591]] für Bergstraße 27 | ||
* 1600 für Bergstraße | * [[1600]] für Bergstraße 17 | ||
* 1600 für Bergstraße | * [[1600]] für Bergstraße 23 | ||
* 1600 für Bergstraße | * [[1600]] für Bergstraße 26 | ||
* 1600 für Bergstraße | * [[1600]] für Bergstraße 28 | ||
Einer Überlieferung vom Chronisten Fronmüller nach sollen noch im Jahre 1557 hier Weingärten gewesen sein. Diese Weingärten wurden sehr bald in Baumgärten umgewandelt. Schon im Jahre 1575 wird am Gänsberg ein Baumgarten erwähnt, der früher ein Weinberg war. Diesen Baumgarten erhielt | Einer Überlieferung vom Chronisten Fronmüller nach sollen noch im Jahre [[1557]] hier Weingärten gewesen sein. Diese Weingärten wurden sehr bald in Baumgärten umgewandelt. Schon im Jahre [[1575]] wird am Gänsberg ein Baumgarten erwähnt, der früher ein Weinberg war. Diesen Baumgarten erhielt laut Akt 686 "''Cunz Romming unter dem 13. April 1575 zu Lehen, nachdem er ihn von Pankraz Wagner erkaufte''". Dieser Cunz Romming wurde als damaliger Besitzer von Bergstraße 13 ermittelt. Zwei weitere Baumgärten sind im Salbuch von [[1615]] wie folgt genannt: | ||
* Ein Baumgarten am Gensberg zwischen Hannsen Romming und Hannsen Leistner, Amtmann und Erhard Fleischmann’s Veldt gelegen. Besitzer Hanns Romming, später Friederich Romming. | * Ein Baumgarten am Gensberg zwischen Hannsen Romming und Hannsen Leistner, Amtmann und Erhard Fleischmann’s Veldt gelegen. Besitzer Hanns Romming, später Friederich Romming. | ||
* Ein Baumgarten, ca. 2 Morgen, am Gensberg, zuvor Hanns Leisner, gewesenen Ambtmann Innen gehabt, zwischen Hannsen Roming’s Garten und Hannemann’s Wirths zum roten Rößlein Acker. 1615 Hanns Roming und darauf Friedrich Roming. | * Ein Baumgarten, ca. 2 Morgen, am Gensberg, zuvor Hanns Leisner, gewesenen Ambtmann Innen gehabt, zwischen Hannsen Roming’s Garten und Hannemann’s Wirths zum roten Rößlein Acker. 1615 Hanns Roming und darauf Friedrich Roming. | ||
Rückwärts gelegen, also ungefähr bei der ehemaligen Rednitzstraße 17, 21, 25, befand sich der Bindersgarten.<ref>Anmerkung: Vgl. Salbuch 1615</ref>. Noch zu erwähnen ist die Grenzlinie, die vom ehem. Löwenplatz 6 ab bis zu Bergstraße 23 nahezu geradlinig verlief. | Rückwärts gelegen, also ungefähr bei der ehemaligen [[Rednitzstraße]] 17, 21, 25, befand sich der Bindersgarten.<ref>Anmerkung: Vgl. Salbuch 1615</ref>. Noch zu erwähnen ist die Grenzlinie, die vom ehem. Löwenplatz 6 ab bis zu Bergstraße 23 nahezu geradlinig verlief. Bei Bergstraße 17 ist davon die Rede, daß es zwischen Maisenbach (Bergstraße 21) und Hofels Garten (Rednitzstraße) gelegen. | ||
Nach dem Wortlaut der neu confirmierten domprobsteilichen Gemeind Ordnung von [[1652]], die Fürth jedoch nicht anerkannte (lt. Akt 289) war | |||
: damals der Gängernsberg oder sogennante Gänßberg noch mit keinen Häusern bebaut gewesen. | |||
Nun müßte man ohne weiteres annehmen, daß durch dieses amtliche Dokument erwiesen sei, daß die Bergstraße um [[1652]] wirklich noch unbebaut war. Das kann aber nur bedingt richtig sein. Eingangs dieser Ausführungen ist angegeben, für welche Häuser an der Bergstraße bereits ältere Aufzeichnungen vorliegen. Dabei kann unterstellt werden, daß den damaligen Machthabern der Domprobstei bekannt war, daß an der Bergstraße im Jahre [[1652]] schon Häuser standen. Denn das Unbekanntsein dieser Tatsache hätte sich zu Ungunsten von Bamberg im Jahre [[1717]] ausgewirkt. Also kann damit nur der obere Teil der Bergstraße bis zum [[Löwenplatz]] gemeint gewesen sein. Denn Bergstraße 10/12 wird zu jener Zeit noch als hinten an den Gleitsgarten stoßend bezeichnet. Außerdem ist nach dem Akt 930 der Gleitsgarten im Jahre [[1672]] zu bebauen vorgesehen: | |||
: 1672 Decretum uf Herrn Kammerrath Eiselein Bericht und Vorschlag, Erbauung etlicher Häuser in den Glaitsgarten zu Fürth - eine Fundstelle ist nicht angegeben. | : 1672 Decretum uf Herrn Kammerrath Eiselein Bericht und Vorschlag, Erbauung etlicher Häuser in den Glaitsgarten zu Fürth - eine Fundstelle ist nicht angegeben. | ||
Die alten nachweisbaren Häuser werden wohl abweichend von ihrer ehemaligen Form und Lage bestanden haben. Aus diesem Grunde unterblieb auch deren genaue Skizzierung in dem Plane; die Lage wurde nur andeutungsweise gemacht. Größtenteils wird man sich die Häuser als Bestandteile landwirtschaftlichen Besitzes denken müssen. Das eine oder das andere Häuslein oder diese oder jene Behausung, wie damals fast durchgängig die Bezeichnung in den Salbüchern üblich war, waren wohl in der Hauptsache einst Bestandteile eines Köblersgutes oder eines Bauernhofes. Zu spärlich sind die Unterlagen hiefür. Gewöhnlich bestanden die damaligen Siedlungen aus mehreren Gebäulichkeiten, die im Laufe der Jahre, sei es aus familiären Gründen, sei es durch Rückgang der landwirtschaftlichen Benutzung zertrümmert in andere Hände übergingen und sich so als selbständige Behausungen formten. | Die alten nachweisbaren Häuser werden wohl abweichend von ihrer ehemaligen Form und Lage bestanden haben. Aus diesem Grunde unterblieb auch deren genaue Skizzierung in dem Plane; die Lage wurde nur andeutungsweise gemacht. Größtenteils wird man sich die Häuser als Bestandteile landwirtschaftlichen Besitzes denken müssen. Das eine oder das andere Häuslein oder diese oder jene Behausung, wie damals fast durchgängig die Bezeichnung in den Salbüchern üblich war, waren wohl in der Hauptsache einst Bestandteile eines Köblersgutes oder eines Bauernhofes. Zu spärlich sind die Unterlagen hiefür. Gewöhnlich bestanden die damaligen Siedlungen aus mehreren Gebäulichkeiten, die im Laufe der Jahre, sei es aus familiären Gründen, sei es durch Rückgang der landwirtschaftlichen Benutzung zertrümmert in andere Hände übergingen und sich so als selbständige Behausungen formten. | ||
Zusammengenommen betrachtet, war demnach die Besiedlung der Bergstraße und der angrenzenden Rednitzstraße um 1600 eine lockere, bedingt durch die landwirtschaftliche Nutzung. Fürth war eben zu jener Zeit noch ein Dorf. | Zusammengenommen betrachtet, war demnach die Besiedlung der Bergstraße und der angrenzenden Rednitzstraße um [[1600]] eine lockere, bedingt durch die landwirtschaftliche Nutzung. Fürth war eben zu jener Zeit noch ein Dorf. | ||
: ''Hinter dem Glaitshaus bey dem Birnbaum, den ich auf Befelch des von Selbitz, gewesenen Amtmanns von Cadolzbürg, in anno 1604 wieder machen lassen, stand ein Gattern, ist im Akt 283 auf Seite 805 festgehalten.'' | : ''Hinter dem Glaitshaus bey dem Birnbaum, den ich auf Befelch des von Selbitz, gewesenen Amtmanns von Cadolzbürg, in anno 1604 wieder machen lassen, stand ein Gattern, ist im Akt 283 auf Seite 805 festgehalten.'' | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Wunschel Häuserchronik; [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)]], 1940 | * Wunschel Häuserchronik; [[Die Fürther Häuserchronik "Alt Fürth" (Buch)]], 1940 | ||
==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references /> | <references /> |