Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==


Die Legende besagt, dass die Stadt einst von Karl dem Großen im Jahre [[793]] gegründet wurde, als dieser die [[Rednitz]] herab fuhr, in Flussnähe auf dem Wiesengrund Halt machte und wo er daraufhin die [[Martinskapelle]] errichten lies. Belegt wird dies durch die verschiedenen Chronisten in den darauf folgenden Jahrhunderten wie folgt<ref>Gottlieb Wunschel, Alt Fürth - Die Fürther Häuserchronik, Wie Alt ist Fürth, I. Teil, Abschnitt A, No 1, 1940, S. 6 ff.S. </ref>:
Die Legende besagt, dass die Stadt einst von [[Karl der Große|Karl dem Großen]] im Jahre [[793]] gegründet wurde, als dieser die [[Rednitz]] herab fuhr, in Flussnähe auf dem Wiesengrund Halt machte und wo er daraufhin die [[Martinskapelle]] errichten lies. Belegt wird dies durch die verschiedenen Chronisten in den darauf folgenden Jahrhunderten wie folgt<ref>Gottlieb Wunschel, Alt Fürth - Die Fürther Häuserchronik, Wie Alt ist Fürth, I. Teil, Abschnitt A, No 1, 1940, S. 6 ff.S. </ref>:


* [[1705]] [[Johann Alexander Boener|Boener]]: ''Kaiser Karl d. Große hat [[793]] bei dem Zusammenfluß der [[Regnitz]] und [[Pegnitz]] sein Nachtlager aufgeschlagen, als auf den Wiesengründen der Regnitz und Pegnitz seine Armee lagerte.''
* [[1705]] [[Johann Alexander Boener|Boener]]: ''Kaiser Karl d. Große hat [[793]] bei dem Zusammenfluß der [[Regnitz]] und [[Pegnitz]] sein Nachtlager aufgeschlagen, als auf den Wiesengründen der Regnitz und Pegnitz seine Armee lagerte.''
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Die gesicherte Stadtgeschichte beginnt etwas später, als Fürth in einer Urkunde vom [[1. November]] [[1007]] erstmals Erwähnung fand. Kaiser Heinrich II vermachte in dem Schriftstück die Ansiedlung, die ihren Namen einer Furth (Flussquerung) durch die Rednitz verdankt, dem Domkapitel Bamberg. Darin werden bereits erste Bauwerke wie Kirchen oder Brücken beschrieben, wodurch eine noch ältere Stadtgeschichte als durchaus wahrscheinlich angesehen werden kann.
Die gesicherte Stadtgeschichte beginnt etwas später, als Fürth in einer Urkunde vom [[1. November]] [[1007]] erstmals Erwähnung fand. Kaiser Heinrich II vermachte in dem Schriftstück die Ansiedlung, die ihren Namen einer Furth (Flussquerung) durch die Rednitz verdankt, dem Domkapitel Bamberg. Darin werden bereits erste Bauwerke wie Kirchen oder Brücken beschrieben, wodurch eine noch ältere Stadtgeschichte als durchaus wahrscheinlich angesehen werden kann.


In den darauffolgenden Jahrhunderten entwickelte sich Fürth zu einer kleinen Stadt weiter, erste größere Bauwerke wie die Kirche Sankt Michael entstanden. Aber auch das Judentum fand gegen Mitte des 15. Jahrhunderts Einzug und so entstanden neben christlichen Gotteshäusern auch eine jüdische Synagoge nebst Talmudschule. Im Zuge der Reformation wurde der Ort protestantisch, während des Dreißigjährigen Krieges wurde Fürth im Jahr 1634 nahezu vollständig zerstört. Lediglich die Kirche Sankt Michael blieb stehen und ist damit bis heute das älteste Bauwerk der Stadt.
In den darauffolgenden Jahrhunderten prosperierte der Marktflecken Fürth weiter, erste größere Bauwerke wie die [[Kirche St. Michael]] entstanden.
Das Judentum fand ab Mitte des 15. Jahrhunderts Einzug, vor allem nachdem die Stadt Nürnberg 1499 alle Juden vertrieben hatte. Der [[Markgraf]] von Ansbach und der [[Dompropst]] von Bamberg erlaubten (gegen die Zahlung eines hohen Schutzgeldes) die Ansiedlung von Juden in Fürth. Die jüdische Gemeinde in Fürth gedieh, es entstand eine jüdische [[Synagoge]] nebst überregional bedeutender Talmudschule, und die jüdische Bevölkerung trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung von Fürth bei.  


Nachdem der Glaubenskrieg vorbei war und sich die Stadt wieder erholen konnte, fanden viele Einwanderer aus Frankreich und Holland den Weg nach Fürth. Mit ihnen hielten auch neue Gewerbezweige Einzug. Bekannt wurde Fürth ab dem 18. Jahrhundert vor allem als Goldschlägerstadt und Stadt mit bedeutender Spiegel- und Glasmacherindustrie. Später kam auch die Spielwarenindustrie hinzu.
Im Zuge der Reformation wurde der Ort protestantisch. Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] wurde Fürth im Jahr [[1634]] nahezu vollständig zerstört. Lediglich die Kirche Sankt Michael blieb stehen und ist damit bis heute das älteste Bauwerk der Stadt.


1806 ging Fürth nach kurzer preußischer Herrschaft an Bayern über. Mehrere Jahre wurde man nun von Beamten des bayerischen Königs verwaltet, ehe man im Jahr 1818 eine Stadt 1. Klasse und damit eine mit eigener Verwaltung und Polizeigewalt wurde.
Nachdem der Glaubenskrieg vorbei war und sich die Ortschaft wieder erholen konnte, fanden viele Einwanderer aus Frankreich und Holland den Weg nach Fürth. Mit ihnen hielten auch neue Gewerbezweige Einzug. Bekannt wurde Fürth ab dem 18. Jahrhundert vor allem als Goldschlägerstadt und Stadt mit bedeutender Spiegel- und Glasmacherindustrie. Später kam auch die Spielwarenindustrie hinzu.


Überregionale Bekanntheit erlangte Fürth spätestens im Jahr 1835, als am 7. Dezember mit der Fahrt des Adlers die erste deutsche Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet und damit der Startschuss für die industrielle Revolution im Land gefallen war. Egal ob auf der Straße, der Schiene oder ab 1843 mit der Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals auch auf dem Wasserweg, alle Wege führten nun nach Fürth. 1914 bekam man zudem in Atzenhof einen ersten Militärflugplatz, später auch einen richtigen Verkehrsflughafen auf dem Gebiet der heutigen Hardhöhe, der bis in die 50er Jahre hinein Menschen in die Ferne brachte.
[[1806]] ging Fürth nach kurzer preußischer Herrschaft an Bayern über. Mehrere Jahre wurde man nun von Beamten des bayerischen Königs verwaltet, ehe man im Jahr [[1818]] eine Stadt 1. Klasse und damit eine mit eigener Verwaltung und Polizeigewalt wurde.
 
Überregionale Bekanntheit erlangte Fürth spätestens im Jahr [[1835]], als am 7. Dezember mit der Fahrt des [[Adler|Adlers]] die erste deutsche Eisenbahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet und damit der Startschuss für die industrielle Revolution im Land gefallen war. Egal ob auf der Straße, der Schiene oder ab [[1843]] mit der Eröffnung des Ludwig-Donau-Main-Kanals auch auf dem Wasserweg, alle Wege führten nun nach Fürth. 1914 bekam man zudem in [[Atzenhof]] einen ersten Militärflugplatz, später auch einen richtigen Verkehrsflughafen auf dem Gebiet der heutigen [[Hardhöhe]], der bis in die 50er Jahre hinein Menschen in die Ferne brachte.


Aber gerade der Flugplatz hatte nicht nur Vorteile. Die darauf beheimatete Flugzeugwerft nebst der angrenzenden Fernbahnlinien nach Würzburg und Bamberg waren während des 2. Weltkrieges immer wieder Ziel alliierter Luftangriffe. Noch heute findet man bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Flughafengelände regelmäßig Blindgänger. Unterm Strich aber blieb Fürth während des Krieges von Flächenbombardements wie in anderen Städten größtenteils verschont, so dass knapp 90 Prozent der Bausubstanz erhalten blieb. Nicht zuletzt deshalb trägt Fürth heute den Titel Denkmalstadt und ist gerechnet auf die Einwohnerzahl die Stadt in Deutschland mit den meisten Baudenkmälern. Das Stadtbild ist mit den Jahrhunderten gewachsen. Die Bauwerke, egal ob bedeutende wie das Stadttheater und das Rathaus oder weniger bedeutende wie ganz normale Arbeiterquartiere oder Promenadenbauten, blieben erhalten.
Aber gerade der Flugplatz hatte nicht nur Vorteile. Die darauf beheimatete Flugzeugwerft nebst der angrenzenden Fernbahnlinien nach Würzburg und Bamberg waren während des 2. Weltkrieges immer wieder Ziel alliierter Luftangriffe. Noch heute findet man bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Flughafengelände regelmäßig Blindgänger. Unterm Strich aber blieb Fürth während des Krieges von Flächenbombardements wie in anderen Städten größtenteils verschont, so dass knapp 90 Prozent der Bausubstanz erhalten blieb. Nicht zuletzt deshalb trägt Fürth heute den Titel Denkmalstadt und ist gerechnet auf die Einwohnerzahl die Stadt in Deutschland mit den meisten Baudenkmälern. Das Stadtbild ist mit den Jahrhunderten gewachsen. Die Bauwerke, egal ob bedeutende wie das Stadttheater und das Rathaus oder weniger bedeutende wie ganz normale Arbeiterquartiere oder Promenadenbauten, blieben erhalten.