Hermann-Löns-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Kurz nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s meldet sich Löns als Freiwilliger. Obwohl er bisher keinen Militärdienst abgeleistet hatte, mit seinen 48 Jahren viel zu alt und sein körperlicher Zustand alles andere als akzeptabel war, gelang ihm der Einzug als Soldat in den Kriegsdienst scheinbar über seine guten Beziehungen. Eine ihm angebotene Position in den rückwärtigen Linien als Kriegsberichterstatter lehnte er ab, stattdessen wollte Löns direkt an die Front. Ein [[1986]] gefundenes Tagebuch Löns enthält stichwortartigen Notizen, in der Löns die Grausamkeit des Kriegs beschreibt und diese mit lebhaften Naturbeobachtungen aus dem Schützengraben verbindet. Bereits nach nur vier Wochen Kriegsdienst fiel Löns durch einen Herz- oder Kopfschuss bei seinem ersten Sturmangriff gegen französische Truppen in der Nähe von Reims. Seine Leiche wurde angeblich in einem Granatentrichter verscharrt. Über den Fund seiner Leiche kursieren unterschiedliche Versionen, u.a. sei bereits [[1918]] ein deutsches Kommando zur Suche nach Reims geschickt worden. Anhand einer Lageskizze und seiner Erkennungsmarke hätte man wohl die Gebeine gefunden. Eine andere Version lautet, dass die Überreste [[1933]] durch einen Bauer beim Pflügen gefunden wurden<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.  
Kurz nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s meldet sich Löns als Freiwilliger. Obwohl er bisher keinen Militärdienst abgeleistet hatte, mit seinen 48 Jahren viel zu alt und sein körperlicher Zustand alles andere als akzeptabel war, gelang ihm der Einzug als Soldat in den Kriegsdienst scheinbar über seine guten Beziehungen. Eine ihm angebotene Position in den rückwärtigen Linien als Kriegsberichterstatter lehnte er ab, stattdessen wollte Löns direkt an die Front. Ein [[1986]] gefundenes Tagebuch Löns enthält stichwortartigen Notizen, in der Löns die Grausamkeit des Kriegs beschreibt und diese mit lebhaften Naturbeobachtungen aus dem Schützengraben verbindet. Bereits nach nur vier Wochen Kriegsdienst fiel Löns durch einen Herz- oder Kopfschuss bei seinem ersten Sturmangriff gegen französische Truppen in der Nähe von Reims. Seine Leiche wurde angeblich in einem Granatentrichter verscharrt. Über den Fund seiner Leiche kursieren unterschiedliche Versionen, u.a. sei bereits [[1918]] ein deutsches Kommando zur Suche nach Reims geschickt worden. Anhand einer Lageskizze und seiner Erkennungsmarke hätte man wohl die Gebeine gefunden. Eine andere Version lautet, dass die Überreste [[1933]] durch einen Bauer beim Pflügen gefunden wurden<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.  


In beiden Fällen wird auf Befehl Adolf Hitlers die unverzügliche Überführung der Leiche nach Deutschland angeordnet. Die Bestattung des Naturdichters sollte in der Lüneburger Heide stattfinden, allerdings konnte kein passender Platz für sein Grab gefunden werden. Seine Witwe drohte öffentlich, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem Schild: „''Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet sich dort kein Platz für ihn''.“ Nach der peinlichen Angelegenheit beschäftigten sich mit dem Fall gleich mehrere örtlichen Verwaltungseinrichtungen sowie höhere Parteistellen der [[NSDAP]] und höchste Vertreter des NS-Regimes, z. B. Hermann Göring, Rudolf Heß, Joseph Goebbels, Reichswehrminister Werner von Blomberg. Die Geschichte der Beisetzung endete fast damit, dass [[1934]] SA-Angehörige den Sarg Löns in einer Nacht- und Nebelaktion stahlen und Löns in der niedersächsischen Stadt Fallingbostel beerdigten. Doch damit nicht genug, jetzt grub die mit der SA rivalisierende Reichswehr seinen Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattet Löns am [[2. August]] [[1935]] bei Walsrode. Dem Grab wurde ein von Adolf Hitler unterzeichnetes Dokument beigefügt<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.
In beiden Fällen wird auf Befehl Adolf Hitlers die unverzügliche Überführung der Leiche nach Deutschland angeordnet. Die Bestattung des Naturdichters sollte in der Lüneburger Heide stattfinden, allerdings konnte kein passender Platz für sein Grab gefunden werden. Seine Witwe drohte öffentlich, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem Schild: „''Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet sich dort kein Platz für ihn''.“ Nach der peinlichen Angelegenheit beschäftigten sich mit dem Fall gleich mehrere örtlichen Verwaltungseinrichtungen sowie höhere Parteistellen der [[NSDAP]] und höchste Vertreter des NS-Regimes, z. B. Hermann Göring, Rudolf Heß, Joseph Goebbels und Reichswehrminister Werner von Blomberg. Die Geschichte der Beisetzung endete fast damit, dass [[1934]] SA-Angehörige den Sarg Löns in einer Nacht- und Nebelaktion stahlen und Löns in der niedersächsischen Stadt Fallingbostel beerdigten. Doch damit nicht genug, jetzt grub die mit der SA rivalisierende Reichswehr seinen Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattet Löns am [[2. August]] [[1935]] bei Walsrode. Dem Grab wurde ein von Adolf Hitler unterzeichnetes Dokument beigefügt<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.
[[Datei:Hermann Löns Grab FW.jpg|miniatur|rechts|Grabstein Hermann Löns, 2012]]
[[Datei:Hermann Löns Grab FW.jpg|miniatur|rechts|Grabstein Hermann Löns, 2012]]
Der Mythos wird heute noch im Fremdenverkehr in der Lüneburger Heide genutzt, denn auch nach seinem Tod und nach dem 2. Weltkrieg war Löns nicht vergessen: Seine Natur- und Tiergeschichten wurden gelesen, seine Lieder wurden gesungen, einige Gedichte auswendig gelernt, Jäger, Naturschützer und Wanderfreunde verehrten ihn. Er war ein früher Verfechter des Naturschutzes und war so in gewissermaßen Wegbereiter des heutigen Umweltschutzes. Allerdings waren seine Motive in Sachen Umweltschutz nicht primär ökologisch begründet, sondern vielmehr der Vaterlandsliebe verschuldet bzw. dem sog. Rasseschutz und der Kraftressource für das deutsche Volk und dessen "Volksgesundheitsbrunnen". So weisen einige Schriften Löns nationalsozialistische und antisemitische Anklänge auf, darüberhinaus gab sich Löns durchaus als Frauenverächter zu erkennen<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.  
Der Mythos wird heute noch im Fremdenverkehr in der Lüneburger Heide genutzt, denn auch nach seinem Tod und nach dem 2. Weltkrieg war Löns nicht vergessen: Seine Natur- und Tiergeschichten wurden gelesen, seine Lieder wurden gesungen, einige Gedichte auswendig gelernt, Jäger, Naturschützer und Wanderfreunde verehrten ihn. Er war ein früher Verfechter des Naturschutzes und war so in gewissermaßen Wegbereiter des heutigen Umweltschutzes. Allerdings waren seine Motive in Sachen Umweltschutz nicht primär ökologisch begründet, sondern vielmehr der Vaterlandsliebe verschuldet bzw. dem sog. Rasseschutz und der Kraftressource für das deutsche Volk und dessen "Volksgesundheitsbrunnen". So weisen einige Schriften Löns nationalsozialistische und antisemitische Anklänge auf, darüberhinaus gab sich Löns durchaus als Frauenverächter zu erkennen<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>.  
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