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==Fronmüllerchronik==
==Fronmüllerchronik==
:''[[Hermann Fiedler]] von Nürnberg, Tapisseriewaarenhandlung, schöner Laden. Eingetreten den 5. Januar. [...]. 19. Jan. Bezirksgerichts-Accessist [[Max Berlin]] dahier wurde zum Assessor des Stadtgerichts Nürnberg ernannt. Er war der erste besoldete israelitische Richter in Bayern. [...]. Die neue Fronfeste wurde vom Jahr 1871-74 in der [[Katharinenstraße]] erbaut. Die Gefangenen wurden aus dem alten Gefängnisse am Stadtgericht in das neue am 1. Febr. 1874 übergeführt. Am 2. Februar beschloß der Magistrat, [...] daß der [[Obstmarkt]] auf den [[Holzmarkt]] und letzterer auf den Platz vor dem schwarzen Kreuz verlegt werde. Dienstag den 3. Februar fand das Antrittskonzert des Musikdirektors Theodor Henning von Nordhausen im [[Weißengarten]] statt. [...]. Am 25. Februar Morgens 6 1/2 Uhr brach im Hofhause des Gastwirths [[Georg Schachtel]] Feuer aus (Alexanderstr. 11), wurde jedoch durch das rasche und energische Einwirken der Feuerwehr bald gelöscht. Bei dem Verstrich des Getreidemagazines am 26. Febr. blieb der Kaufmann [[Hermann Mayer Löwi]] für das gesammte Areal [...] der Meistbietende. [...]. Gebrüder Neuburger errichteten einen Hopfenhandel den 26. Februar. [...]. Die Hänle'sche Gemäldesammlung ist im Rathhause zur Besichtigung aufgestellt. In Folge Allerh. Signates [...] wurde [...] Brunotte an der hiesigen [[Gewerbschule]] zum Rektor derselben ernannt. [...]. Die von der socialdemokratischen Partei einberufene und am 8. April dahier abgehaltene Volksversammlung war zahlreich besucht. [...]. Ein Brand, der am 23. April Mittags im Tockenhaus der Waschanstalt ausgebrochen war, wurde durch das rasche Einschreiten der Feuerwehr bald gedämpft, sodaß nur der Dachstuhl zerstört wurde. [...]. Am 2. Mai wurde das Gartenhaus des Fabrikbesitzers Friedr. Oettinger ([[Schießplatz]] Nr. 8) durch Brand beschädigt. Pfarrer Röder machte am 4. Mai bekannt, daß er von der Leitung des Marieninstituts, welche er seit 13. Jahren geführt hat, zurückgetreten ist und daß dieselbe an Fräulein Drechsel übergegangen sei. [...]. Am 10. Mai wurde in der Turnhalle eine äußerst zahlreiche Volksversammlung abgehalten. [...]. Am 17. Mai ertrank der 4jährige Knabe des Schreinermeisters Dänzer in der [[Pegnitz]]. [...]. Am 2. Juni hat der Eisenbahnausschuß der Kammer der Abgeordneten die Verlegung der Südnordbahn über Fürth einstimmig angenommen. [...]. Am 10. Juni eröffnete der [[Pharmazeut]] [[Ernst Rattelmüller]] von Schillingsfürst, welcher am 8. August 1873 unter 6 Bewerbern von der K. Regierung von Mittelfranken, K. d. J., eine persönliche Konzession zur Errichtung einer neuen (fünften) Apotheke in der Schwabacher oder einer in diese einmündenen Straße erhalten hatte, die von ihm im Hause Nr. 1 der [[Weinstraße]] errichtete [[Hirschenapotheke]]. - In diesem Jahre ließ Privatier [[Konrad Ott]] auf seine Kosten ein eigenes Haus zum Besten der Pflegeanstalt für verwahrloste Mädchen und Waisen an der [[Poppenreuther Landstraße]] erbauen, wozu Grund und Boden im Jahre vorher von dem benachbarten [[Karolinenstift]] geschenkt worden war. [...]. Am 25. Juni hat nach einem Telegramm von Marquardsen die Kammer der Abgeordneten die Beseitigung der [[Fürther Kreuzung]] bei Muggenhof durch direkte Führung der Südnordbahn über Fürth mit einem Kostenaufwand von 955,000 fl. beschlossen. Am 7. Juli um 2 Uhr Nachts kam ein ziemlich bedeutender Brand in der Jalousiefabrik von [[Leopold Iller]] ([[Mathildenstraße]] Nr. 10) aus, wobei das im Hof gelegene Fabrikgebäude total und das Wohnhaus bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Auch der Dachstuhl des angrenzenden Metallgoldfabrikanten Gerstendörfer wurde von den Flammen zerstört und Beschädigung erlitt das Haus der Wirths-Ehefrau Marg. Schneider. [...]. Die hierfür geleistete Entschädigung von 10,000 fl. war der höchste Betrag, welcher aus der Brandversicherungskasse seit Bestehen der Anstalt an einen hiesigen Hausbesitzer entrichtet wurde. [...]. Am 16. Juli ertrank beim Baden in der [[Pegnitz]] an dem verbotenen Ort hinter dem Popp'schen Anwesen der Bäckerlehrling Peter Söhnlein aus Seukendorf. [...]. C. Schüßel jun. machte bekannt, daß er das von seinem Bruder C. M. Schüßel in München erkaufte Geschäft (Passage Schüßel) dort fortführen werde, sein Fürther und Nürnberger jedoch durch seine Söhne und anderweitige Kräfte fortbetreiben lassen werden. Am 6. August fanden Brandbeschädigungen statt am Hinterhause des Glasbelegers [[Georg Miederer]] (Hirscheng. Nr. 20b), indem der Dachstuhl zerstört, dann das Hintergebäude des Lithografen [[Leonhard Geuder]] (Marienstr. Nr. 21) und das Wohn- und Nebengebäude des Metallschlägermeisters Fr. Nüchterlein (Hirschenstr. Nr. 20a) beschädigt wurden. - Gebrüder Holzinger errichteten eine Schnittwaarenhandlung im Großen am 6. Aug. [...]. Am 20. August beschhloß der [[Magistrat]], daß wegen des Umstandes, daß sich neun taubstumme Kinder hier befinden ein eigener unentgeltlicher Unterricht für dieselben eingerichtet werden solle, [...]. [...]. Am Sedanstage den 2. September fand [...] die feierliche Enthüllung des Monuments für die im Kriege von 1870/71 gefallenen Krieger statt. Das Monument besteht in einer an der östlichen Nische des Rathhausportales angebrachten Broncetafel [...]. Abends wurde vom Bürgerverein eine sehr zahlreich besuchte festliche Versammlung im [[Weißengarten]] veranstaltet [...]. Am 15. September wurde hier die erste mittelfränkische Kreis-Lehrerversammlung im Weißengartensaale abgehalten. [...]. Die Nürnberg-Fürther Eisenbahn hatte am 4. Oktober, dem ersten Tage der Fürther Kirchweihe, die stärkste Frequenz seit ihrem Bestehen. Es wurden an diesem Tage 15,213 Personen befördert [...]. Spiegelwaarenfabrikant [[Wolf Wolf]] wurde Armenpflegschaftsrath am 20. Oktober. - Moritz und [[Sigmund Besels]], Großhändler in Galanteriewaaren seit 22. Oktober. [...]. Am 11. Nov. wurde zum ersten Male dahier die Oper Lohengrin von Wagner gegeben. [...]. Dr. [[Wilhelm Königswarter]] hat seiner Anhänglichkeit an seine Vaterstadt wiederholt in großartiger Weise Ausdruck gegeben durch Schenkung eines Prachtwerkes (Ladenpreis 2000 Franken) an die hiesige Stadtbibliothek. es ist dies „España artistica y monumental por Don Genaro Perez de Villa - Amil“, Ansichten und Beschreibungen der interessantesten und bedeutendsten Bauwerke und Gegenden Spaniens. [...]. Veranlaßt durch den Umstand, daß die Errichtung eines Gasometers 30,000 fl. mehr kostete als vordem veranschlagt war, entstanden so bedeutende Differenzen unter den Mitgliedern des betreffenden Verwaltungsrathes, daß fünf derselben ihre Stellen niederlegten, worauf die Verwaltung durch den Magistrat aufgelöst und eine Exekutivkommission bis zu anderweitiger Organisation der Verwaltung beschlossen wurde. Am 8. Dez. ließ sich [[Georg Lilienthal]] als Großhändler in Manufakturen nieder. [...]. Fräulein [[Emilie Lehmus]] aus Fürth, die erste deutsche Dame, die in Zürich studirte, machte daselbst in voriger Woche ihr Examen als Doct. medic. und erhielt das Prädikat „ausgezeichnet“. Es ist diese Note in den letzten zehn Jahren nur sechs männlichen Examinanden an der Züricher Universität zu Theil geworden. Am 28. Dec. fand eine Brandbeschädigung des Wohngebäudes des Specereihändlers [[Jakob Meerwald]] ([[Theaterstraße]] Nr. 50) statt. Lokalstatistik. Geboren wurden in diesem Jahr 1191 Kinder; [...]. An Stiftungen wurden gemacht von der Kaufmannswittwe Ernestine Wolfinger dahier 20,000 fl. [...], von der ledigen Privatière [[Magdalena Balbierer]] dahier 10,000 fl. zur Ausstattung von Bräuten [...]. [...] 12,350 fl. zur israelit. Hospitalstiftung von Privatier [[Moses Wassermann]] [...]. Vom Juni 1873 bis Ende 1874 hat in dem unteren Theile der Stadt, und fast ausschließlich in den Häusern, welche, eigner Brunnen entbehrend, ihr Trinkwasser aus einem in der [[Rednitzstraße]] gelegenen Pumpbrunnen entnahmen, in dessen Nähe - 1 1/3 Meter entfernt - sich eine große Abtrittsgrube befindet, eine lokale Typhusepidemie geherrscht. Es waren im Ganzen 57 Fälle, worunter 9 mit tödtlichem Ausgang. [...]. Der fragliche Pumpbrunnen, in welchem wahrscheinlich Fäkalmaterien aus der nahen Abtrittsgrube eindrangen, ist 24' tief, gegen 60' von der [[Rednitz]] entfernt [...]. Im Jahre [[1868]] war der Brunnen Gegenstand einer umfassend genauen chemischen Analyse von Seite des Dr. Langhans [...] gewesen. [...]. Der Brunnen wurde Mitte Juli geschlossen und gereinigt, sodann dem Gebrauche wieder überlassen. Alsbald erfolgten jedoch wieder neue Typhuserkrankungen unter den Trinkern aus demselben. [...]. Die benachbarte Abtrittsgrube war auf das Sorgfältigste cementirt worden, jedoch ebenfalls ohne Erfolg, bis endlich der Brunnen wegen fortwährender Typhuserkrankungen [...] im Februar [[1877]] ganz geschlossen [...] wurde. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 430 - 441</ref>
:''[[Hermann Fiedler]] von Nürnberg, Tapisseriewaarenhandlung, schöner Laden. Eingetreten den 5. Januar. [...]. 19. Jan. Bezirksgerichts-Accessist [[Max Berlin]] dahier wurde zum Assessor des Stadtgerichts Nürnberg ernannt. Er war der erste besoldete israelitische Richter in Bayern. [...]. Die neue Fronfeste wurde vom Jahr 1871-74 in der [[Katharinenstraße]] erbaut. Die Gefangenen wurden aus dem alten Gefängnisse am Stadtgericht in das neue am 1. Febr. 1874 übergeführt. Am 2. Februar beschloß der Magistrat, [...] daß der [[Obstmarkt]] auf den [[Holzmarkt]] und letzterer auf den Platz vor dem schwarzen Kreuz verlegt werde. Dienstag den 3. Februar fand das Antrittskonzert des Musikdirektors Theodor Henning von Nordhausen im [[Weißengarten]] statt. [...]. Am 25. Februar Morgens 6 1/2 Uhr brach im Hofhause des Gastwirths [[Georg Schachtel]] Feuer aus (Alexanderstr. 11), wurde jedoch durch das rasche und energische Einwirken der Feuerwehr bald gelöscht. Bei dem Verstrich des Getreidemagazines am 26. Febr. blieb der Kaufmann [[Hermann Mayer Löwi]] für das gesammte Areal [...] der Meistbietende. [...]. Gebrüder Neuburger errichteten einen Hopfenhandel den 26. Februar. [...]. Die Hänle'sche Gemäldesammlung ist im Rathhause zur Besichtigung aufgestellt. In Folge Allerh. Signates [...] wurde [...] Brunotte an der hiesigen [[Gewerbschule]] zum Rektor derselben ernannt. [...]. Die von der socialdemokratischen Partei einberufene und am 8. April dahier abgehaltene Volksversammlung war zahlreich besucht. [...]. Ein Brand, der am 23. April Mittags im Tockenhaus der Waschanstalt ausgebrochen war, wurde durch das rasche Einschreiten der Feuerwehr bald gedämpft, sodaß nur der Dachstuhl zerstört wurde. [...]. Am 2. Mai wurde das Gartenhaus des Fabrikbesitzers Friedr. Oettinger ([[Schießplatz]] Nr. 8) durch Brand beschädigt. Pfarrer Röder machte am 4. Mai bekannt, daß er von der Leitung des Marieninstituts, welche er seit 13. Jahren geführt hat, zurückgetreten ist und daß dieselbe an Fräulein Drechsel übergegangen sei. [...]. Am 10. Mai wurde in der Turnhalle eine äußerst zahlreiche Volksversammlung abgehalten. [...]. Am 17. Mai ertrank der 4jährige Knabe des Schreinermeisters Dänzer in der [[Pegnitz]]. [...]. Am 2. Juni hat der Eisenbahnausschuß der Kammer der Abgeordneten die Verlegung der [[Südnordbahn]] über Fürth einstimmig angenommen. [...]. Am 10. Juni eröffnete der [[Pharmazeut]] [[Ernst Rattelmüller]] von Schillingsfürst, welcher am 8. August 1873 unter 6 Bewerbern von der K. Regierung von Mittelfranken, K. d. J., eine persönliche Konzession zur Errichtung einer neuen (fünften) Apotheke in der Schwabacher oder einer in diese einmündenen Straße erhalten hatte, die von ihm im Hause Nr. 1 der [[Weinstraße]] errichtete [[Hirschenapotheke]]. - In diesem Jahre ließ Privatier [[Konrad Ott]] auf seine Kosten ein eigenes Haus zum Besten der Pflegeanstalt für verwahrloste Mädchen und Waisen an der [[Poppenreuther Landstraße]] erbauen, wozu Grund und Boden im Jahre vorher von dem benachbarten [[Karolinenstift]] geschenkt worden war. [...]. Am 25. Juni hat nach einem Telegramm von Marquardsen die Kammer der Abgeordneten die Beseitigung der [[Fürther Kreuzung]] bei Muggenhof durch direkte Führung der Südnordbahn über Fürth mit einem Kostenaufwand von 955,000 fl. beschlossen. Am 7. Juli um 2 Uhr Nachts kam ein ziemlich bedeutender Brand in der Jalousiefabrik von [[Leopold Iller]] ([[Mathildenstraße]] Nr. 10) aus, wobei das im Hof gelegene Fabrikgebäude total und das Wohnhaus bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Auch der Dachstuhl des angrenzenden Metallgoldfabrikanten Gerstendörfer wurde von den Flammen zerstört und Beschädigung erlitt das Haus der Wirths-Ehefrau Marg. Schneider. [...]. Die hierfür geleistete Entschädigung von 10,000 fl. war der höchste Betrag, welcher aus der Brandversicherungskasse seit Bestehen der Anstalt an einen hiesigen Hausbesitzer entrichtet wurde. [...]. Am 16. Juli ertrank beim Baden in der [[Pegnitz]] an dem verbotenen Ort hinter dem Popp'schen Anwesen der Bäckerlehrling Peter Söhnlein aus Seukendorf. [...]. C. Schüßel jun. machte bekannt, daß er das von seinem Bruder C. M. Schüßel in München erkaufte Geschäft (Passage Schüßel) dort fortführen werde, sein Fürther und Nürnberger jedoch durch seine Söhne und anderweitige Kräfte fortbetreiben lassen werden. Am 6. August fanden Brandbeschädigungen statt am Hinterhause des Glasbelegers [[Georg Miederer]] (Hirscheng. Nr. 20b), indem der Dachstuhl zerstört, dann das Hintergebäude des Lithografen [[Leonhard Geuder]] (Marienstr. Nr. 21) und das Wohn- und Nebengebäude des Metallschlägermeisters Fr. Nüchterlein (Hirschenstr. Nr. 20a) beschädigt wurden. - Gebrüder Holzinger errichteten eine Schnittwaarenhandlung im Großen am 6. Aug. [...]. Am 20. August beschhloß der [[Magistrat]], daß wegen des Umstandes, daß sich neun taubstumme Kinder hier befinden ein eigener unentgeltlicher Unterricht für dieselben eingerichtet werden solle, [...]. [...]. Am Sedanstage den 2. September fand [...] die feierliche Enthüllung des Monuments für die im Kriege von 1870/71 gefallenen Krieger statt. Das Monument besteht in einer an der östlichen Nische des Rathhausportales angebrachten Broncetafel [...]. Abends wurde vom Bürgerverein eine sehr zahlreich besuchte festliche Versammlung im [[Weißengarten]] veranstaltet [...]. Am 15. September wurde hier die erste mittelfränkische Kreis-Lehrerversammlung im Weißengartensaale abgehalten. [...]. Die Nürnberg-Fürther Eisenbahn hatte am 4. Oktober, dem ersten Tage der Fürther Kirchweihe, die stärkste Frequenz seit ihrem Bestehen. Es wurden an diesem Tage 15,213 Personen befördert [...]. Spiegelwaarenfabrikant [[Wolf Wolf]] wurde Armenpflegschaftsrath am 20. Oktober. - Moritz und [[Sigmund Besels]], Großhändler in Galanteriewaaren seit 22. Oktober. [...]. Am 11. Nov. wurde zum ersten Male dahier die Oper Lohengrin von Wagner gegeben. [...]. Dr. [[Wilhelm Königswarter]] hat seiner Anhänglichkeit an seine Vaterstadt wiederholt in großartiger Weise Ausdruck gegeben durch Schenkung eines Prachtwerkes (Ladenpreis 2000 Franken) an die hiesige Stadtbibliothek. es ist dies „España artistica y monumental por Don Genaro Perez de Villa - Amil“, Ansichten und Beschreibungen der interessantesten und bedeutendsten Bauwerke und Gegenden Spaniens. [...]. Veranlaßt durch den Umstand, daß die Errichtung eines Gasometers 30,000 fl. mehr kostete als vordem veranschlagt war, entstanden so bedeutende Differenzen unter den Mitgliedern des betreffenden Verwaltungsrathes, daß fünf derselben ihre Stellen niederlegten, worauf die Verwaltung durch den Magistrat aufgelöst und eine Exekutivkommission bis zu anderweitiger Organisation der Verwaltung beschlossen wurde. Am 8. Dez. ließ sich [[Georg Lilienthal]] als Großhändler in Manufakturen nieder. [...]. Fräulein [[Emilie Lehmus]] aus Fürth, die erste deutsche Dame, die in Zürich studirte, machte daselbst in voriger Woche ihr Examen als Doct. medic. und erhielt das Prädikat „ausgezeichnet“. Es ist diese Note in den letzten zehn Jahren nur sechs männlichen Examinanden an der Züricher Universität zu Theil geworden. Am 28. Dec. fand eine Brandbeschädigung des Wohngebäudes des Specereihändlers [[Jakob Meerwald]] ([[Theaterstraße]] Nr. 50) statt. Lokalstatistik. Geboren wurden in diesem Jahr 1191 Kinder; [...]. An Stiftungen wurden gemacht von der Kaufmannswittwe Ernestine Wolfinger dahier 20,000 fl. [...], von der ledigen Privatière [[Magdalena Balbierer]] dahier 10,000 fl. zur Ausstattung von Bräuten [...]. [...] 12,350 fl. zur israelit. Hospitalstiftung von Privatier [[Moses Wassermann]] [...]. Vom Juni 1873 bis Ende 1874 hat in dem unteren Theile der Stadt, und fast ausschließlich in den Häusern, welche, eigner Brunnen entbehrend, ihr Trinkwasser aus einem in der [[Rednitzstraße]] gelegenen Pumpbrunnen entnahmen, in dessen Nähe - 1 1/3 Meter entfernt - sich eine große Abtrittsgrube befindet, eine lokale Typhusepidemie geherrscht. Es waren im Ganzen 57 Fälle, worunter 9 mit tödtlichem Ausgang. [...]. Der fragliche Pumpbrunnen, in welchem wahrscheinlich Fäkalmaterien aus der nahen Abtrittsgrube eindrangen, ist 24' tief, gegen 60' von der [[Rednitz]] entfernt [...]. Im Jahre [[1868]] war der Brunnen Gegenstand einer umfassend genauen chemischen Analyse von Seite des Dr. Langhans [...] gewesen. [...]. Der Brunnen wurde Mitte Juli geschlossen und gereinigt, sodann dem Gebrauche wieder überlassen. Alsbald erfolgten jedoch wieder neue Typhuserkrankungen unter den Trinkern aus demselben. [...]. Die benachbarte Abtrittsgrube war auf das Sorgfältigste cementirt worden, jedoch ebenfalls ohne Erfolg, bis endlich der Brunnen wegen fortwährender Typhuserkrankungen [...] im Februar [[1877]] ganz geschlossen [...] wurde. [...].<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 430 - 441</ref>


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