Aktiengesellschaft für Glas-, Spiegel- und Zinnfolienfabrikation: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Firmenleitung verblieb in des ersten Jahren noch bei den vier Söhnen von Zephanias Fischer. [[1872]] übernahm ein Hr. Ganser die technische Leitung. Doch ein Konzentrationsprozess war unausweichlich: Im selben Jahr wurde die Glashütte Zwickau verkauft, im Dezember [[1874]] schied schließlich der letzte Fischer, Wilhelm Fischer, aus der Direktion aus und [[1875]] wurde das Schleif- und Polierwerk Forchheim verkauft.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 230 f - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>  
Die Firmenleitung verblieb in des ersten Jahren noch bei den vier Söhnen von Zephanias Fischer. [[1872]] übernahm ein Hr. Ganser die technische Leitung. Doch ein Konzentrationsprozess war unausweichlich: Im selben Jahr wurde die Glashütte Zwickau verkauft, im Dezember [[1874]] schied schließlich der letzte Fischer, Wilhelm Fischer, aus der Direktion aus und [[1875]] wurde das Schleif- und Polierwerk Forchheim verkauft.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 230 f - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>  


Am 24. März [[1875]] wurde der Firmensitz von Erlangen nach Fürth in ein neuerbautes Geschäfts- und Wohnhaus (damalige Kirchenstr. Nr. 3) verlegt; L. Brand und Fr. Kraus wurden Direktoren und übernahmen die kaufmännische Leitung.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 444, 510 und 671</ref>  
Am 24. März [[1875]] wurde der Firmensitz von Erlangen nach Fürth in ein neuerbautes Geschäfts- und Wohnhaus (damalige [[Kirchenstraße]] Nr. 3) verlegt; L. Brand und Friedrich Christian Kraus wurden Direktoren und übernahmen die kaufmännische Leitung.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 444, 510 und 671</ref>  


[[1880]] soll (noch einmal ?) ein eigenes Gebäude mit Direktoriatswohnung, Lager und Belegräumen erbaut worden sein.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 231 - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>   
[[1880]] soll (noch einmal ?) ein eigenes Gebäude mit Direktoriatswohnung, Lager und Belegräumen erbaut worden sein.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 231 - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>   


Am 2. Januar [[1887]] konnte die Firma ihr 25jähriges Jubiläum in Erlangen feiern.
Am 2. Januar [[1887]] konnte die Firma ihr 25-jähriges Jubiläum in Erlangen feiern.


Als die Spiegelindustrie wegen des neuen Arbeitsschutzgesetzes von [[1891]] von der Quecksilber- zur Silberbelegung übergehen musste, begann der Niedergang des Unternehmens, da der Markt für Zinnfolien verfiel. 1906 wurden die Fabrikgebäude im Zuge der Auflösung der AG veräußert.<ref>Stadtmuseum Erlangen: "Stadt-Land-Fluss. Erlangen und die Regnitz." 2013 - [https://www.erlangen.de/Portaldata/1/Resources/090_kultur_erleben/stadtmuseum/Pressemappe_StadtLandFluss.pdf pdf-Datei]</ref>
Als die Spiegelindustrie wegen des neuen Arbeitsschutzgesetzes von [[1891]] von der Quecksilber- zur Silberbelegung übergehen musste, begann der Niedergang des Unternehmens, da der Markt für Zinnfolien verfiel. 1906 wurden die Fabrikgebäude im Zuge der Auflösung der AG veräußert.<ref>Stadtmuseum Erlangen: "Stadt-Land-Fluss. Erlangen und die Regnitz." 2013 - [https://www.erlangen.de/Portaldata/1/Resources/090_kultur_erleben/stadtmuseum/Pressemappe_StadtLandFluss.pdf pdf-Datei]</ref>
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Die Arbeiter mussten in Akkord und  Schicht arbeiten (14 Std. Arbeit - 14 Std. Pause).  
Die Arbeiter mussten in Akkord und  Schicht arbeiten (14 Std. Arbeit - 14 Std. Pause).  
Deshalb wurden in der Nähe der Fabriken in Erlangen Arbeiterwohnungen gebaut. Für diese Wohnungen musste keine Miete, sondern nur eine geringe Renovierungs- und Unterhaltungsentschädigung bezahlt werden. Es gab eine von einem Arbeiterausschuss mitverwaltete Krankenunterstützungskasse, die nicht nur freie ärztliche Behandlung gewährte, sondern auch Krankengeld, Pensionen an Invaliden, Witwen und Waisen sowie ein Beerdigungsgeld auszahlte. Die Beiträge kamen zu gleichen Teilen von den Arbeitern und der Firma.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 231 - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>   
Deshalb wurden in der Nähe der Fabriken in Erlangen Arbeiterwohnungen gebaut. Für diese Wohnungen musste keine Miete, sondern nur eine geringe Renovierungs- und Unterhaltungsentschädigung bezahlt werden. Es gab eine von einem Arbeiterausschuss mitverwaltete Krankenunterstützungskasse, die nicht nur freie ärztliche Behandlung gewährte, sondern auch Krankengeld, Pensionen an Invaliden, Witwen und Waisen sowie ein Beerdigungsgeld auszahlte. Die Beiträge kamen zu gleichen Teilen von den Arbeitern und der Firma.<ref>Georg Schanz: "Bayerische Wirthschafts- und Verwaltungsstudien.", Erstes Heft, Erlangen, 1884, S. 231 - [http://www.digitalis.uni-koeln.de/Schanzge/schanzge226-236.pdf online-Digitalisat]</ref>   
Daneben gab es auch einen Glasbelegerhilfsverein, dessen Vorstände Direktor Kraus und Friedr. Beck waren.
Daneben gab es auch einen Glasbelegerhilfsverein, dessen Vorstand Direktor Kraus war.


==Weblinks==
==Weblinks==
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