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[[Datei:Barock-Kanzel PPP.jpg| | [[Datei:Barock-Kanzel PPP.jpg|mini|right|die barocke Loeffelholz-Kanzel in St. Peter und Paul; 1859/60 bei der Kirchenrenovierung entfernt]] | ||
Die heutige'''Kanzel''' in der [[Poppenreuth]]er [[Kirche St. Peter und Paul]] kam bei der historistischen Umgestaltung [[1859]] in die Kirche. Sie geht auf einen Entwurf des Leiters der Kunstgewerbeschule Nürnbergs August von Kreling zurück und löste einen barocken Vorgänger an der Kirchensüdwand zwischen zwei Fenstern ab. Jene barocke Kanzel war eine Stiftung des [[Georg Burkhardt Loeffelholz]] von Colberg auf Steinach und wurde nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in der Konsolidierungsphase der Amtszeit von [[Johann Andreas Volland]] errichtet.<br /> | Die heutige '''Kanzel''' in der [[Poppenreuth]]er [[Kirche St. Peter und Paul]] kam bei der historistischen Umgestaltung [[1859]] in die Kirche. Sie geht auf einen Entwurf des Leiters der Kunstgewerbeschule Nürnbergs August von Kreling zurück und löste einen barocken Vorgänger an der Kirchensüdwand zwischen zwei Fenstern ab. Jene barocke Kanzel war eine Stiftung des [[Georg Burkhardt Loeffelholz]] von Colberg auf Steinach und wurde nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in der Konsolidierungsphase der Amtszeit von [[Johann Andreas Volland]] errichtet.<br /> | ||
Kreling wollte mit der neugotischen Kanzel das protestantische Konzept der Dualität von Wort und Sakrament darstellen. Darum wiederholen sich in der Kanzel auch die beiden anderen Prinzipalstücke, die jeweils ein Sakrament versinnbildlichen: Altar und Taufstein. | Kreling wollte mit der neugotischen Kanzel das protestantische Konzept der Dualität von Wort und Sakrament darstellen. Darum wiederholen sich in der Kanzel auch die beiden anderen Prinzipalstücke, die jeweils ein Sakrament versinnbildlichen: Altar und Taufstein. | ||
===Kanzelkorb mit neugotischem Heiland=== | ===Kanzelkorb mit neugotischem Heiland=== | ||
[[Datei:Heiland im Kanzelkorb.jpg| | [[Datei:Heiland im Kanzelkorb.jpg|mini|left|historistische Heilandsfigur im Kanzelkorb der Poppenreuther Kirche]] | ||
Im Kanzelkorb findet sich mit Blick zur Gemeinde ein Christus, der segnend die Hand zum Kelch erhebt ('''Abendmahlssymbolik'''). Auf der Kuppa des Kelches steht die lateinische Inschrift „''Hic es meius sanguis pro vobis profunditur''“ (dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird). Die segnende Hand ist in der westlichen Interpretation ausgeformt: die parallel nach oben zeigenden Mittel- und Zeigefinger als Versinnbildlichung der Zweinaturenlehre (Christus wahrer Mensch und wahrer Gott - und nicht wie im orthodoxen Ritus gekreuzt, den griechischen Buchstaben Chi nachbildend) und die restlichen Finger herabgebeugt, die Trinität ausdrückend (dagegen wird in der Orthodoxie durch die Berührung von Daumen und Ringfinger auch noch das Rho angedeutet). | Im Kanzelkorb findet sich mit Blick zur Gemeinde ein Christus, der segnend die Hand zum Kelch erhebt ('''Abendmahlssymbolik'''). Auf der Kuppa des Kelches steht die lateinische Inschrift „''Hic es meius sanguis pro vobis profunditur''“ (dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird). Die segnende Hand ist in der westlichen Interpretation ausgeformt: die parallel nach oben zeigenden Mittel- und Zeigefinger als Versinnbildlichung der Zweinaturenlehre (Christus wahrer Mensch und wahrer Gott - und nicht wie im orthodoxen Ritus gekreuzt, den griechischen Buchstaben Chi nachbildend) und die restlichen Finger herabgebeugt, die Trinität ausdrückend (dagegen wird in der Orthodoxie durch die Berührung von Daumen und Ringfinger auch noch das Rho angedeutet). | ||