Gustav Schickedanz: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
[[Bild:Gustav und Grete Schickedanz.jpg|right|thumb|Gustav Schickedanz neben [[Grete Schickedanz]]]]
[[Bild:Unterschrift Gustav Schickedanz.jpg|right|thumb|Originalunterschrift Gustav Schickedanz von 1952]]
[[Bild:Schickedanz Grab.jpg|thumb|right|Schickedanz' Grab auf dem [[Hauptfriedhof]]]]


Einer Handwerkerfamilie entstammend, stieg er nach Absolvierung einer kaufmännischen Lehre und des Kriegsdienstes 1922 in eine Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren als Teilhaber ein. Bereits am [[7. Dezember]] [[1922]] ließ Schickedanz seine eigene Firma ins Handelsregister eintragen: "Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros", [[Moststraße]] 25.  
Einer Handwerkerfamilie entstammend, stieg er nach Absolvierung einer kaufmännischen Lehre und des Kriegsdienstes 1922 in eine Großhandlung für Kurz-, Weiß- und Wollwaren als Teilhaber ein. Bereits am [[7. Dezember]] [[1922]] ließ Schickedanz seine eigene Firma ins Handelsregister eintragen: "Gustav Schickedanz, Kurzwaren en gros", [[Moststraße]] 25.  


Am [[11. November]] [[1927]] ging aus dieser Kurzwarenhandlung das Versandhaus [[Quelle]] hervor und orientierte sich dabei an der amerikanischen Idee des Versandhandels. Dieses modifizierte er den deutschen Verhältnissen entsprechend um und perfektionierte es, um den deutschen Verbrauchergewohnheiten Rechnung zu tragen. Dabei setzte er von Anfang an auf die Maxime “Qualität zu einem angemessenen Preis”. Sitz war zunächst die [[Königswarterstraße]] 10.
Am [[11. November]] [[1927]] ging aus dieser Kurzwarenhandlung das Versandhaus [[Quelle]] hervor und orientierte sich dabei an der amerikanischen Idee des Versandhandels. Dieses modifizierte er den deutschen Verhältnissen entsprechend um und perfektionierte es, um den deutschen Verbrauchergewohnheiten Rechnung zu tragen. Dabei setzte er von Anfang an auf die Maxime “Qualität zu einem angemessenen Preis”. Sitz war zunächst die [[Königswarterstraße]] 10.
[[Bild:Gustav und Grete Schickedanz.jpg|left|thumb|Gustav Schickedanz neben [[Grete Schickedanz]]]]
Das von den Nazis geächtete Versandhausgeschäft machte es notwendig, sich Standbeine im produzierenden Gewerbe zu verschaffen: [[1935]] erwarb Schickedanz die Rechte an der Marke Tempo und die Vereinigten Papierwerke in Nürnberg. Auch die Mehrheit an der [[Brauerei Geismann]] erlangte er Ende der 1930er Jahre. Und so erreichte der Quelle-Konzern [[1939]] einen Umsatz von 40 Millionen Mark. Mit seiner zweiten Ehefrau [[Grete Schickedanz]], die seit 1922 seine Angestellte gewesen war, brachte er das Unternehmen nach Ende des 2. Weltkriegs, in dem bei einem Luftangriff am 16. März 1945 die Lager in Fürth zerstört wurden, wieder auf Erfolgskurs.
Das von den Nazis geächtete Versandhausgeschäft machte es notwendig, sich Standbeine im produzierenden Gewerbe zu verschaffen: [[1935]] erwarb Schickedanz die Rechte an der Marke Tempo und die Vereinigten Papierwerke in Nürnberg. Auch die Mehrheit an der [[Brauerei Geismann]] erlangte er Ende der 1930er Jahre. Und so erreichte der Quelle-Konzern [[1939]] einen Umsatz von 40 Millionen Mark. Mit seiner zweiten Ehefrau [[Grete Schickedanz]], die seit 1922 seine Angestellte gewesen war, brachte er das Unternehmen nach Ende des 2. Weltkriegs, in dem bei einem Luftangriff am 16. März 1945 die Lager in Fürth zerstört wurden, wieder auf Erfolgskurs.


Nach zahlreichen Eingliederungen weiterer Unternehmen in den Konzern, u.a. der Brauerei [[Brauerei_Humbser|Humbser]], die man mit der bereits im Konzern befindlichen [[Brauerei Geismann|Geismann]] zur "Humbser-Geismann AG" verschmolz, betrug der Umsatz [[1972]] bereits 5 Milliarden Mark.
Nach zahlreichen Eingliederungen weiterer Unternehmen in den Konzern, u.a. der Brauerei [[Brauerei_Humbser|Humbser]], die man mit der bereits im Konzern befindlichen [[Brauerei Geismann|Geismann]] zur "Humbser-Geismann AG" verschmolz, betrug der Umsatz [[1972]] bereits 5 Milliarden Mark.
[[Bild:Schickedanz Grab.jpg|thumb|right|Schickedanz' Grab auf dem [[Hauptfriedhof]]]]
Als Gustav Schickedanz am 27. März 1977 starb, übernahm seine Witwe Grete die Firmenleitung des Versandhauses "Quelle", den Vorstandsvorsitz Schwiegersohn Hans Dedi<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wollen-waegen-wagen;1058340 Wollen! Wägen! Wagen!], Handelsblatt vom 31.03.2006</ref>.  
Als Gustav Schickedanz am 27. März 1977 starb, übernahm seine Witwe Grete die Firmenleitung des Versandhauses "Quelle", den Vorstandsvorsitz Schwiegersohn Hans Dedi<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wollen-waegen-wagen;1058340 Wollen! Wägen! Wagen!], Handelsblatt vom 31.03.2006</ref>.  


Gustav Schickedanz ist auf dem Fürther [[Hauptfriedhof]] an der [[Erlanger Straße]] beigesetzt, den Grabspruch - ein Zitat Johann Wolfgang Goethes - hatte er noch selbst bestimmt: „Des Todes rührendes Bild steht nicht als Schrecken dem Weisen und nicht als Ende dem Frommen.“  
Gustav Schickedanz ist auf dem Fürther [[Hauptfriedhof]] an der [[Erlanger Straße]] beigesetzt, den Grabspruch - ein Zitat Johann Wolfgang Goethes - hatte er noch selbst bestimmt: „Des Todes rührendes Bild steht nicht als Schrecken dem Weisen und nicht als Ende dem Frommen.“  


== Schickedanz' Rolle während des NS-Regimes ==
== Schickedanz' Rolle während des NS-Regimes ==
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