Zum Wilden Mann: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
Die Geschichte des Wilden Mannes geht vermutlich weit vor den 30jährigen Krieg. Die erste Erwähnung des Gebäudes findet sich laut Gottlieb Wunschel im Stadtarchiv Fürth am [[29. März]] [[1460]]: "''ein Gut zu Fürth, des Weinleiner Pautners Erb ist''. Als Besitzer werden die Gebrüder Haller zu Nürnberg genannt, die ein Zinsrevers inne hatten. Im Jahre [[1560]] erbaute Martin Büttner ein ''"Heußlein in eine Breukuffe. Das Häußlein riß aber die Gemeinde wieder nieder, worgegen dann Cadolzburg von Ansbach die Anweisung erhielt, den Bau zu schützen."''  
Die Geschichte des Wilden Mannes geht vermutlich weit vor den [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] zurück. Die erste Erwähnung des Gebäudes findet sich laut Gottlieb Wunschel im Stadtarchiv Fürth am [[29. März]] [[1460]]: ''“ein Gut zu Fürth, des Weinleiner Pautners Erb ist”''. Als Besitzer werden die Gebrüder Haller zu Nürnberg genannt, die ein Zinsrevers inne hatten. Im Jahre [[1560]] erbaute Martin Büttner ein ''"Heußlein in eine Breukuffe. Das Häußlein riß aber die Gemeinde wieder nieder, worgegen dann Cadolzburg von Ansbach die Anweisung erhielt, den Bau zu schützen."''  


Die erste Erwähnung des Namen "Zum Wilden Mann" findet man ab [[1696]]. Hier heißt es: ''Laut Akt 930 wurde 1696 dem Adam Kißberger, domprobsteilicher Untertan zu Fürth, die vorhabende Wiederaufbauung des erkaufften  und abgebrochenen Würthshauses zum Wilden Mann erlaubet, die zu errichtende Präustatt aber abgeschlagen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, Sammlung 1269, Seite 60 - siehe: Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße</ref> Demnach war der Name und die Wirtschaft schon vorher für dieses Gebäude vorhanden, weil von dem "erkauften und abgebrochenen Wirtshaus Zum Wilden Mann" die Rede ist. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) durch das in Fürth gelegte Feuer nahezu vollständig zerstört wurde. Dies geht auch aus den vorliegenden Akten hervor, in denen es heißt: ''Laut Akt 1028 S. 135 verkaufte am 25. Septembris 1650 Geörg Kesselberger an Peter Bözinger zu Fürth sein Bechtoltisch Köblersgütlein zu Fürth, darauf die Gebäu dießer Zeit in Asche liegen, so brait und weit, daß mit der Hofraith umbfangen, stößt Einerseits an sein Keßelbergers noch Inhabende Brandstatt und Andererseits an Hannßen Gumprechts auch in Asche ligendes Bechtoldtisch Heußlein umb 100 Reichsthaler.''
Die erste Erwähnung des Namens "Zum Wilden Mann" findet man ab [[1696]]. Hier heißt es: ''„Laut Akt 930 wurde 1696 dem Adam Kißberger, domprobsteilicher Untertan zu Fürth, die vorhabende Wiederaufbauung des erkaufften  und abgebrochenen Würthshauses zum Wilden Mann erlaubet, die zu errichtende Präustatt aber abgeschlagen.''<ref>Stadtarchiv Fürth, Sammlung 1269, Seite 60 - siehe: Wunschel Chronik Alt Fürth, Band 6, E - Königstraße</ref> Demnach waren der Name und die Wirtschaft schon vorher für dieses Gebäude vorhanden, weil von dem "erkauften und abgebrochenen Wirtshaus Zum Wilden Mann" die Rede ist. Es ist anzunehmen, dass das Gebäude während des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) durch das in Fürth gelegte Feuer nahezu vollständig zerstört wurde. Dies geht auch aus den vorliegenden Akten hervor, in denen es heißt: ''„Laut Akt 1028 S. 135 verkaufte am 25. Septembris 1650 Geörg Kesselberger an Peter Bözinger zu Fürth sein Bechtoltisch Köblersgütlein zu Fürth, darauf die Gebäu dießer Zeit in Asche liegen, so brait und weit, daß mit der Hofraith umbfangen, stößt Einerseits an sein Keßelbergers noch Inhabende Brandstatt und Andererseits an Hannßen Gumprechts auch in Asche ligendes Bechtoldtisch Heußlein umb 100 Reichsthaler.''


Am Abend des [[7. August]] [[1811]] ''entstand in dem Büttner´schen Wirthshause zum wilden Mann ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden.'' <ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 234</ref> Der Eigentümer Horn errichtete erst 1877 an dieser Stelle eine Stallung, während die Fassade in der bis in die 1970er Jahren bestehenden Fassade gegen 1905 entsteht.  
Am Abend des [[7. August]] [[1811]] ''„entstand in dem Büttner´schen Wirthshause zum wilden Mann ein großer Brand, der so schnell um sich griff, daß in kurzer Zeit ein Hintergebäude und das Wohnhauß des jüdischen Einwohners Mendel Moses in der Markgrafsgasse, eingeäschert wurden.''<ref>J. G. Eger: [[Adressbuch von 1819|"Taschen- und Address-Handbuch von Fürth im Königreiche Baiern..."]], 1819, S. 234</ref> Der Eigentümer Horn errichtete erst 1877 an dieser Stelle eine Stallung, während die bis in die 1970er Jahre bestehenden Fassade gegen 1905 entsteht.


Nach dem [[1. Weltkrieg]] wurden im Wilden Mann die ersten Mitgliederversammlungen der [[Tuspo Fürth|TuSpo Fürth]] abgehalten. Die Teilnahme war zum Teil sehr groß.  
Nach dem [[1. Weltkrieg]] wurden im Wilden Mann die ersten Mitgliederversammlungen der [[Tuspo Fürth|TuSpo Fürth]] abgehalten. Die Teilnahme war zum Teil sehr groß.  


Das Gebäude wurde im Rahmen der [[Flächensanierung]] vollständig abgerissen. Der Bauträger - die städtische Wohnbaugenossenschafft WBG - baute [[1976]] allerdings nach dem Vorbild des ehem. Gebäudes die Fassade nahezu identisch wieder auf. Hierzu wurden zum Teil noch erhaltenen Sandsteindelemente der alten Fassade für die neue Fassade wiederverwendet, so dass die Gebäude der Königstraße 30, 32, 34 und 36 ihr altes "Gesicht" wieder bekamen.<ref>Fürther Nachrichten, Altes Fassadenbild bleibt.  17. Juni 1976</ref>  
Das Gebäude wurde im Rahmen der [[Flächensanierung]] vollständig abgerissen. Der Bauträger - die städtische Wohnbaugenossenschafft WBG - baute [[1976]] allerdings nach dem Vorbild des ehem. Gebäudes die Fassade nahezu identisch wieder auf. Hierzu wurden zum Teil noch erhaltene Sandsteinelemente der alten Fassade für die neue wiederverwendet, so dass die Gebäude der Königstraße 30, 32, 34 und 36 ihr altes "Gesicht" wieder bekamen.<ref>Fürther Nachrichten, Altes Fassadenbild bleibt.  17. Juni 1976</ref>  


===Frühere Adressbezeichnungen<ref>laut Adressbücher</ref>===
===Frühere Adressbezeichnungen<ref>laut Adressbücher</ref>===
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===Besitzer/Wirte===
===Besitzer/Wirte===
* 1572: Burlin Dorothea
* 1572: Burlin Dorothea
* 1573: Hanns Pfeffelin (Tefflein?) <ref>1 Köblersgütlein, das er von Dorothea Burlin ererbt lt. Zinsbrief vom 26. Januar 1573</ref>
* 1573: Hanns Pfeffelin (Tefflein?)<ref>1 Köblersgütlein, das er von Dorothea Burlin ererbt lt. Zinsbrief vom 26. Januar 1573</ref>
* 1576: Lorzenz Reinhard zu Fürth, welcher von Hanns Pfefflein gekauft hat<ref>1 Behausung allda mit 1 Stadel und Gärtlein laut Brief vom 18. Januar 1576 </ref>
* 1576: Lorzenz Reinhard zu Fürth, welcher von Hanns Pfefflein gekauft hat<ref>1 Behausung allda mit 1 Stadel und Gärtlein laut Brief vom 18. Januar 1576 </ref>
* 1589: Hanns Pautner<ref>1 Behausung, so ein Köblersgut ist und er von Lorenz Reinhard zu Fürth gekauft lauft Brief vom 25. Februar 1589 </ref>
* 1589: Hanns Pautner<ref>1 Behausung, so ein Köblersgut ist und er von Lorenz Reinhard zu Fürth gekauft lauft Brief vom 25. Februar 1589 </ref>
* 1609: Martin Büttner
* 1609: Martin Büttner
* 1613: Georg Kesselberger <ref>1 Behausung, daruff ein Behaußung zwischen Wolff Fratzen und Linhart Schuch’s sel. Wittib Häusern gelegen, Stadtarchiv Fürth Salbuch 1615 S. 72</ref>
* 1613: Georg Kesselberger<ref>1 Behausung, daruff ein Behaußung zwischen Wolff Fratzen und Linhart Schuch’s sel. Wittib Häusern gelegen, Stadtarchiv Fürth, Salbuch 1615, S. 72</ref>
* ...: Peter Börzinger
* ...: Peter Börzinger
* ...: Simon Gellinger (Bellinger?)
* ...: Simon Gellinger (Bellinger?)
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: Mail: info(at)zumwildenmann-fürth.de
: Mail: info(at)zumwildenmann-fürth.de


== Weblinnks ==
== Weblinks ==
* Zum Wilden Mann [https://berndmario0.wixsite.com/zum-wilden-mann Homepage]
* Zum Wilden Mann - [https://berndmario0.wixsite.com/zum-wilden-mann Homepage]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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