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== Verkehr == | == Verkehr == | ||
Die ursprüngliche Verkehrsplanung der Hardhöhe folgte den Ideen des Städteplaners [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bernhard_Reichow Hans Bernhard Reichow], die Reichow 1959 mit dem plakativen Motto der [https://de.wikipedia.org/wiki/Autogerechte_Stadt "Autogerechten Stadt"] umschrieb, u. a. mit der Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Aber auch seine Ideen von einem aufgelockertem, durchgrünten Stadtraum mit eigener Infrastruktur finden sich im neuen Stadteil wieder<ref>Publikation "Organische Stadtbaukunst. Von der Großstadt zur Stadtlandschaft", Hans Bernhard Reichow, Georg Westermann, Braunschweig 1948</ref> | Die ursprüngliche Verkehrsplanung der Hardhöhe folgte den Ideen des Städteplaners [https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Bernhard_Reichow Hans Bernhard Reichow], die Reichow 1959 mit dem plakativen Motto der [https://de.wikipedia.org/wiki/Autogerechte_Stadt "Autogerechten Stadt"] umschrieb, u. a. mit der Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Aber auch seine Ideen von einem aufgelockertem, durchgrünten Stadtraum mit eigener Infrastruktur finden sich im neuen Stadteil wieder<ref>Publikation "Organische Stadtbaukunst. Von der Großstadt zur Stadtlandschaft", Hans Bernhard Reichow, Georg Westermann, Braunschweig 1948.</ref> Typische Beispiele dieses städtebaulichen Konzepts sind neben den Grünflächen die Stich- und Sammelstraßen für den Autoverkehr und die separaten Fußwege. | ||
===Straßenverkehr=== | ===Straßenverkehr=== | ||
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===Soziales Leben=== | ===Soziales Leben=== | ||
Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit Ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD. <ref>Ergebnisse der Stadtratswahl 2014: /www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf, Seite 50, 58, 65 </ref> <br> | Als junger Stadtteil fehlt der Hardhöhe eine gewachsene Vereinskultur, es gibt keinen Stadtteil-Sportverein, keine kulturellen Vereine, keine freiwillige Feuerwehr. Nur die Kirchengemeinden bieten verschiedene Gruppen und Arbeitskreise an, die Arbeiterwohlfahrt betreibt einen Seniorentreff, das Jugendhaus bietet Kindern und Jugendlichen ein reiches Programm. Einen wichtigen Beitrag zum Entstehen einer Stadtteil-Identität leisten die Kindergärten und Schulen, u. a. mit Ihren Sommerfesten. Spezielle Vereine sind der Siedlerverein Hard, die Kleingartenvereine und die Fördervereine für die Schulen. Politisch gilt der Stadtteil als Hochburg der SPD. <ref>Ergebnisse der Stadtratswahl 2014: /www.fuerth.de/Portaldata/1/Resources/fuertherrathaus/dokumente/wahl/AuswertungenStadtratswahl2014.pdf, Seite 50, 58, 65 </ref> <br> | ||
Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet. Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“<ref>Refarat IV für Soziale, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen</ref> | Für Familien mit Kindern ist die Hardhöhe mit 3 Kindergärten, Hort und Krippe, [[Grund- und Mittelschule Soldnerstraße]], Spielplätzen, Bolzplätzen und Jugendhaus ein gutes Wohngebiet. Aber nach 50 Jahren ist der Anteil an Senioren hoch. Dies veranlasste die Stadtverwaltung 2014 zu einem Projekt „Lokales Konzept zur selbständigen Lebensführung im Alter“<ref>Refarat IV für Soziale, Jugend und Kultur, März 2014, mit Unterstützung durch das Bundesprogramm „Anlaufstellen für ältere Menschen“, mit Workshops und Befragungen.</ref> Vermisst wurden ein Ansprechpartner vor Ort (Kümmerer) und ein öffentlicher Stadtteiltreffpunkt. Die Planungen für die Umsetzung der Ergebnisse laufen noch, ein Ergebnis des Projekts ist seit Oktober 2015 die Stelle einer Stadtteilbeauftragten mit Stadtteilbüro. | ||
===Stadtverein Hardhöhe=== | ===Stadtverein Hardhöhe=== | ||
[[Datei:Stadtverein Fürth Nachrichtenblatt 1 2 1977.jpg|thumb|right|Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth Hardhöhe, Ausgabe 1/2 1977]] | [[Datei:Stadtverein Fürth Nachrichtenblatt 1 2 1977.jpg|thumb|right|Nachrichtenblatt des Stadtvereins Fürth Hardhöhe, Ausgabe 1/2 1977]] | ||
Um für die Interessen des neuen Stadtteils und seiner Bewohner einzutreten wurde am 24. Mai 1964 der „Stadtverein ehem. Flughafen e. V.“ gegründet, später umbenannt in „Stadtverein Hardhöhe“ <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 115 </ref> | Um für die Interessen des neuen Stadtteils und seiner Bewohner einzutreten wurde am 24. Mai 1964 der „Stadtverein ehem. Flughafen e. V.“ gegründet, später umbenannt in „Stadtverein Hardhöhe“ <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 115 .</ref> Er war überparteiliches Sprachrohr gegenüber der Stadt und setzte sich für die Gestaltung des Wohngebiets ein. Die erste wichtige Aufgabe war die Findung eines Namens für den Stadtteil, der anfangs noch als Flughafen-Siedlung firmierte. Eine Befragung wurde organisiert, am Ende sprach sich in einer Bürgerversammlung die Mehrheit für „Hardhöhe“ aus. Der Verein wuchs schnell und hatte 1970 rund 5000 Mitglieder <ref> Fürther Nachrichten vom 28.12.1970 .</ref> In einem eigenen Nachrichtenblatt, das kostenlos verteilt wurde, hat der Verein aktuelle Stadtteilthemen diskutiert und Vorschläge der Bewohner aufgegriffen. Über 29 Jahre war der Vorsitzende Albrecht Dörfler die treibende Kraft des Vereins. <br> | ||
Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohngebiet zu fördern, wurde 1965 ein Sommerfest durchgeführt, das sich in den folgenden Jahren schnell zu einem der großen [[Hardkärwa |Stadtteilfeste]] in Fürth entwickelte. Ein unerfüllter Wunsch blieb aber die Forderung nach einem Gemeinschaftshaus. Nach 1993 wurde es ruhig in dem Stadtverein, seit der Jahrtausendwende ist der Verein nicht mehr aktiv. | Um das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohngebiet zu fördern, wurde 1965 ein Sommerfest durchgeführt, das sich in den folgenden Jahren schnell zu einem der großen [[Hardkärwa |Stadtteilfeste]] in Fürth entwickelte. Ein unerfüllter Wunsch blieb aber die Forderung nach einem Gemeinschaftshaus. Nach 1993 wurde es ruhig in dem Stadtverein, seit der Jahrtausendwende ist der Verein nicht mehr aktiv. | ||
<br clear="all" /> | <br clear="all" /> | ||
===Runder Tisch Hardhöhe=== | ===Runder Tisch Hardhöhe=== | ||
Am 15. Juli 1998 trafen sich im Jugendhaus Vertreter der Schulen, der Kirchengemeinden, des Jugendhauses, der SPD, der Polizei und mehrere Stadträte zu einem „Runden Tisch“ über Jugendarbeit auf der Hardhöhe <ref> Einladung der SPD Hardhöhe</ref> | Am 15. Juli 1998 trafen sich im Jugendhaus Vertreter der Schulen, der Kirchengemeinden, des Jugendhauses, der SPD, der Polizei und mehrere Stadträte zu einem „Runden Tisch“ über Jugendarbeit auf der Hardhöhe <ref> Einladung der SPD Hardhöhe.</ref> In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu gemeinsamen Aktionen verschiedener Gruppen. Dies führte 2006 zur Bildung eines regelmäßigen Arbeitskreises „Runder Tisch Hardhöhe“ aus Vertretern der Schulen, Parteien, Kirchen, Jugendhaus, Elternvertretungen, AWO, Siedlerverein, Stadträten und engagierten Privatpersonen, um gemeinsame Aufgaben für den Stadtteil zu diskutieren, umzusetzen und gegenüber der Stadtverwaltung zu vertreten. Die Umwandlung in einen regulären Verein wurde in den ersten Jahren zwar diskutiert, aber es blieb bis heute bei der lockeren Form der offenen Zusammenarbeit. Sprecher des Arbeitskreises sind seit 207 Elisabeth Reichert und Katja Seitz. <br> | ||
Ein Schwerpunkt ist die jährliche Organisation des Sommerfestes auf der Hardhöhe zusammen mit der Stadtverwaltung und den Schaustellern. Seit der Einweihung der U-Bahn-Station Hardhöhe am 8. Dez. 2007 veranstaltet der Runden Tisch jedes Jahr am Samstag vor dem 2. Advent einen kleinen Adventsmarkt in der Ladenzeile, mit Nikolaus und Christkind, Posaunenchor und den Musikklassen der Grundschule. Am 27.9.2009 wurde zum ersten Mal ein kleines Internationales Fest veranstaltet, um das Miteinander im Stadtteil mit Bewohnern mit Migrationshintergrund zu verbessern und um andere Kulturen besser kennenzulernen. Seitdem wird das Fest alle zwei Jahre wiederholt. <br> | Ein Schwerpunkt ist die jährliche Organisation des Sommerfestes auf der Hardhöhe zusammen mit der Stadtverwaltung und den Schaustellern. Seit der Einweihung der U-Bahn-Station Hardhöhe am 8. Dez. 2007 veranstaltet der Runden Tisch jedes Jahr am Samstag vor dem 2. Advent einen kleinen Adventsmarkt in der Ladenzeile, mit Nikolaus und Christkind, Posaunenchor und den Musikklassen der Grundschule. Am 27.9.2009 wurde zum ersten Mal ein kleines Internationales Fest veranstaltet, um das Miteinander im Stadtteil mit Bewohnern mit Migrationshintergrund zu verbessern und um andere Kulturen besser kennenzulernen. Seitdem wird das Fest alle zwei Jahre wiederholt. <br> | ||
Ein wichtiger Punkt bei allen Treffen ist die Diskussion von Problemen, Missständen und Veränderungen auf der Hardhöhe. Fragen zum Verkehr, zur Sauberkeit im Stadtteil, zu den Spiel- und Sportmöglichkeiten werden diskutiert, Forderungen und Lösungsvorschläge für Stadtrat und Stadtverwaltung werden erarbeitet. Zu wichtigen Punkten werden Fachleute der Stadt eingeladen, z. B. zum Nahverkehr oder zur Wohnsituation. Für die Stadtverwaltung ist der Arbeitskreis der wichtigste Ansprechpartner für den Stadtteil. 2014 waren bei der Studie „Lokales Konzept zum selbstbestimmten Leben im Alter“ der Stadt viele Mitglieder aus dem Runden Tisch bei den Diskussionen, Arbeitsgruppen und Umfragen miteinbezogen. <ref> Protokolle des Runden Tisches von 2008 bis 2015 </ref> | Ein wichtiger Punkt bei allen Treffen ist die Diskussion von Problemen, Missständen und Veränderungen auf der Hardhöhe. Fragen zum Verkehr, zur Sauberkeit im Stadtteil, zu den Spiel- und Sportmöglichkeiten werden diskutiert, Forderungen und Lösungsvorschläge für Stadtrat und Stadtverwaltung werden erarbeitet. Zu wichtigen Punkten werden Fachleute der Stadt eingeladen, z. B. zum Nahverkehr oder zur Wohnsituation. Für die Stadtverwaltung ist der Arbeitskreis der wichtigste Ansprechpartner für den Stadtteil. 2014 waren bei der Studie „Lokales Konzept zum selbstbestimmten Leben im Alter“ der Stadt viele Mitglieder aus dem Runden Tisch bei den Diskussionen, Arbeitsgruppen und Umfragen miteinbezogen. <ref> Protokolle des Runden Tisches von 2008 bis 2015 </ref> | ||
===Sommerfest ("Hardkärwa")=== | ===Sommerfest ("Hardkärwa")=== | ||
Vom 3. – 11. Juli 1965 wurde das erste Sommerfest im neuen Stadtteil Hardhöhe veranstaltet, mit Karussell und Budenstadt, großem Bierzelt und Kärwabaum. Bei strahlendem Sonnenschein zog ein Festzug mit 28 Gruppen durch den Stadtteil zum Festplatz zwischen Kirche und Soldnerstraße. <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 142</ref> | Vom 3. – 11. Juli 1965 wurde das erste Sommerfest im neuen Stadtteil Hardhöhe veranstaltet, mit Karussell und Budenstadt, großem Bierzelt und Kärwabaum. Bei strahlendem Sonnenschein zog ein Festzug mit 28 Gruppen durch den Stadtteil zum Festplatz zwischen Kirche und Soldnerstraße. <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 142.</ref> Stadtverein und Siedlervereinigung organisierten zusammen mit der Stadt das Fest, das schon im ersten Jahr tausende Besucher auch aus der Innenstadt anlockte. | ||
In den folgenden Jahren entwickelte sich das Sommerfest zum größten Fürther Stadtteilfest, das Festzelt musste auf 5000 Plätze vergrößert werden. Höhepunkt war jeweils der „Bunte Abend“ mit vielen Stars der damaligen Schlager- und Volksmusik, darunter so bekannte Sänger wie Roberto Blanco, Tony Marshall und Rex Gildo. Fernsehen war noch nicht weit verbreitet, große Open-Air-Konzerte noch unbekannt – die Auftritte auf Volksfesten war eine der Möglichkeiten, die Stars hautnah zu erleben. <br> | In den folgenden Jahren entwickelte sich das Sommerfest zum größten Fürther Stadtteilfest, das Festzelt musste auf 5000 Plätze vergrößert werden. Höhepunkt war jeweils der „Bunte Abend“ mit vielen Stars der damaligen Schlager- und Volksmusik, darunter so bekannte Sänger wie Roberto Blanco, Tony Marshall und Rex Gildo. Fernsehen war noch nicht weit verbreitet, große Open-Air-Konzerte noch unbekannt – die Auftritte auf Volksfesten war eine der Möglichkeiten, die Stars hautnah zu erleben. <br> | ||
Als 1970 der Festplatz für den Bau der Grundschule geopfert wurde, verlegte man das Fest auf die Soldnerstaße. Von der Post bis zum Zebrastreifen bei der Mittelschule wurden die Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut, das große Bierzelt stand auf der Grünfläche an der Gaußstraße. Der Autoverkehr und selbst die Busse mussten über die kleinen Wohnstraßen umgeleitet werden. <br> | Als 1970 der Festplatz für den Bau der Grundschule geopfert wurde, verlegte man das Fest auf die Soldnerstaße. Von der Post bis zum Zebrastreifen bei der Mittelschule wurden die Buden und Fahrgeschäfte aufgebaut, das große Bierzelt stand auf der Grünfläche an der Gaußstraße. Der Autoverkehr und selbst die Busse mussten über die kleinen Wohnstraßen umgeleitet werden. <br> | ||
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==Ökosystem des Stadtteils == | ==Ökosystem des Stadtteils == | ||
===Vom Wald zum Industrieflughafen=== | ===Vom Wald zum Industrieflughafen=== | ||
Die Hardhöhe war bis zum Ende des Mittelalters bewaldet und Teil des großen Waldgebiets zwischen Cadolzburg und Fürth, dem heutigen [[Stadtwald]]. Er gehörte als „Gemeinwald“ zum Fürther Königshof, später dem Bamberger Dompropst. Sein Holz war wichtiges Baumaterial für Fürth, deshalb wurde der Waldbestand immer weiter gerodet („umgelegt“), eine nachhaltige Forstwirtschaft gab es noch nicht <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 10</ref> | Die Hardhöhe war bis zum Ende des Mittelalters bewaldet und Teil des großen Waldgebiets zwischen Cadolzburg und Fürth, dem heutigen [[Stadtwald]]. Er gehörte als „Gemeinwald“ zum Fürther Königshof, später dem Bamberger Dompropst. Sein Holz war wichtiges Baumaterial für Fürth, deshalb wurde der Waldbestand immer weiter gerodet („umgelegt“), eine nachhaltige Forstwirtschaft gab es noch nicht <ref> Roschmann, Sponsel, Jesussek: Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, 1999, Seite 10.</ref> | ||
Bereits im 18. Jahrhundert war der ursprüngliche Hardwald zu großen Teilen verschwunden. Teile des Gebiets wurden urbar gemacht, andere als Hutweide genutzt. Noch war die Hard wildreich, nach alten Berichten wurden die Felder immer wieder durch Jagden des Adels verwüstet <ref>Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, Seite 10</ref> | Bereits im 18. Jahrhundert war der ursprüngliche Hardwald zu großen Teilen verschwunden. Teile des Gebiets wurden urbar gemacht, andere als Hutweide genutzt. Noch war die Hard wildreich, nach alten Berichten wurden die Felder immer wieder durch Jagden des Adels verwüstet <ref>Die Fürther Hardhöhe, Städtebilder Verlag, Seite 10.</ref> Aber als 1907 auf der Hardhöhe der Bismarckturm errichtet wurde, war der Höhenzug eine kahle, baumlose Fläche. Der Verschönerungsverein ließ 1910 um den Turm 43 Eichen pflanzen. | ||
Nach dem 1. Weltkrieg übernahm die Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke AG große Flächen und begann im Osten mit dem Bau mehrerer Werkshallen. Aber erst mit der Aufrüstung im 3. Reich wurde das Flugfeld quer über die Hardhöhe ausgebaut. Bismarckturm und Bäume mussten weg, Teile des Geländes wurden eingeebnet, andere Bereiche aufgeschüttet. Umwelt und Natur spielten damals keine Rolle. | Nach dem 1. Weltkrieg übernahm die Bayerische Waggon- und Flugzeugwerke AG große Flächen und begann im Osten mit dem Bau mehrerer Werkshallen. Aber erst mit der Aufrüstung im 3. Reich wurde das Flugfeld quer über die Hardhöhe ausgebaut. Bismarckturm und Bäume mussten weg, Teile des Geländes wurden eingeebnet, andere Bereiche aufgeschüttet. Umwelt und Natur spielten damals keine Rolle. | ||
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Nach dem 2. Weltkrieg waren die Industrieanlagen ein Trümmerfeld, der Flugplatz übersät mit Bombenkratern, der Boden ölverseucht. Erst 1949 wurde auf dem zerstörten, jahrelang ungenutzten Gelände ein provisorischer Flugplatz für die Region eingerichtet. Die Landebahn musste für die neuen, größeren Flugzeuge mehrmals nach Westen verlängert werden. Die nötigen Betriebsgebäude entstanden an der Würzburger Straße, die zerstörten, ausgebrannten Fabrikgebäude standen noch mehrere Jahre. Aus ökologischer Sicht ein wertloses Gelände. | Nach dem 2. Weltkrieg waren die Industrieanlagen ein Trümmerfeld, der Flugplatz übersät mit Bombenkratern, der Boden ölverseucht. Erst 1949 wurde auf dem zerstörten, jahrelang ungenutzten Gelände ein provisorischer Flugplatz für die Region eingerichtet. Die Landebahn musste für die neuen, größeren Flugzeuge mehrmals nach Westen verlängert werden. Die nötigen Betriebsgebäude entstanden an der Würzburger Straße, die zerstörten, ausgebrannten Fabrikgebäude standen noch mehrere Jahre. Aus ökologischer Sicht ein wertloses Gelände. | ||
1958 begann der Bau der neuen Trabantenstadt auf dem Gelände des Flugplatzes - nur ein Geländestück am Ende der Landebahn wurde an Bauern der Umgebung zurückgegeben. Bis zur Umwandlung in ein Industriegebiet 2010 wurden die westlichen Flächen landwirtschaftlich genutzt. Der Bau des Main-Donau-Kanals 1972 schnitt das Gebiet aber vom nahen Fürther Stadtwald ab. Trotzdem konnte hier bis zum Schluss noch eine kleine Population an Feldhasen und Rebhühnern beobachtet werden, auch Kiebitze brüteten hier einige Jahre <ref>Beobachtungen von Frau Goldmann, Hobby-Ornithologin auf der Hardhöhe</ref> | 1958 begann der Bau der neuen Trabantenstadt auf dem Gelände des Flugplatzes - nur ein Geländestück am Ende der Landebahn wurde an Bauern der Umgebung zurückgegeben. Bis zur Umwandlung in ein Industriegebiet 2010 wurden die westlichen Flächen landwirtschaftlich genutzt. Der Bau des Main-Donau-Kanals 1972 schnitt das Gebiet aber vom nahen Fürther Stadtwald ab. Trotzdem konnte hier bis zum Schluss noch eine kleine Population an Feldhasen und Rebhühnern beobachtet werden, auch Kiebitze brüteten hier einige Jahre <ref>Beobachtungen von Frau Goldmann, Hobby-Ornithologin auf der Hardhöhe.</ref> Mit der Bebauung des Industriegebiets wurde die ganze Hardhöhe eine Stadtlandschaft. | ||
===Grüne Stadtlandschaft=== | ===Grüne Stadtlandschaft=== |