Handwerk in Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

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Für das Jahr [[1394]] wird im [[Wikipedia: Pfinzing-Atlas|Pfinzing-Atlas]] von 1594 die ''Papier- und Schleifmühle'' als ''Mühlenwerk in Fürth'' erwähnt.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 21</ref> Sie befand sich bei der Mühle an der [[Pegnitz]], der späteren [[Wolfsgrubermühle]], und nutzte die Wasserkraft aus. Die Darstellung ist die älteste erhaltene Abbildung eines Fürther Gewerbebetriebes.
Für das Jahr [[1394]] wird im [[Wikipedia: Pfinzing-Atlas|Pfinzing-Atlas]] von 1594 die ''Papier- und Schleifmühle'' als ''Mühlenwerk in Fürth'' erwähnt.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 21</ref> Sie befand sich bei der Mühle an der [[Pegnitz]], der späteren [[Wolfsgrubermühle]], und nutzte die Wasserkraft aus. Die Darstellung ist die älteste erhaltene Abbildung eines Fürther Gewerbebetriebes.


Um [[1500]] war Fürth überwiegend bäuerlich geprägt. Aber es gab auch die Handwerker wie [[Bäcker]], [[Metzger]], [[Müller]], Wagner oder Schmiede, die für den täglichen Bedarf gearbeitet haben. Die Quellen für diese Zeit sind recht spärlich, lediglich Gerichtsakten, die sich mit Schwerverbrechern befassten, geben einen Einblick. Genannt werden dort [[Obere Mühle|Messingschläger]], Harnischpolierer, Perlenmacher (spezialisierte Glasbläser), Seidennetter (Seidensticker), Ringmacher und der Ahlenschmied. Ein weiterer Beruf ist für diese Zeit überliefert: der Bader. In der Gemeindeordnung von [[1497]] wird der ''Badberg oder [[Gänsberg]]'' erwähnt. Für das selbe Jahr kommen auch bei Fronmüller Badergesellen vor.''<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=38-39}}</ref> Bader waren im Mittelalter unverzichtbar und kümmerten sich neben dem Betrieb von Badehäusern auch um Wundversorgung oder auch das Zähneziehen. Das Badhaus, eine Einrichtung der Gemeinde Fürth, befand sich bis 1692 in der Königstraße 4, also am Ortseingang bald nach Überquerung der Rednitz-Brücke unterhalb des Gänsbergs, der deshalb auch Badberg hieß. Die Handwerksbetriebe und Kleingewerbe begannen in dieser Zeit, eine Rolle für den Marktflecken Fürth aber auch als Zulieferer für den Nürnberger Markt zu spielen.
Um [[1500]] war Fürth überwiegend bäuerlich geprägt. Aber es gab auch die Handwerker wie [[Bäcker]], [[Metzger]], [[Müller]], Wagner oder Schmiede, die für den täglichen Bedarf gearbeitet haben. Die Quellen für diese Zeit sind recht spärlich, lediglich Gerichtsakten, die sich mit Schwerverbrechern befassten, geben einen Einblick. Genannt werden dort [[Obere Mühle|Messingschläger]], Harnischpolierer, Perlenmacher (spezialisierte Glasbläser), Seidennetter (Seidensticker), Ringmacher und der Ahlenschmied. Ein weiterer Beruf ist für diese Zeit überliefert: der Bader. In der Gemeindeordnung von [[1497]] wird der ''Badberg oder [[Gänsberg]]'' erwähnt. Für das selbe Jahr kommen auch bei Fronmüller Badergesellen vor.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=38-39}}</ref> Bader waren im Mittelalter unverzichtbar und kümmerten sich neben dem Betrieb von Badehäusern auch um Wundversorgung oder auch das Zähneziehen. Das Badhaus, eine Einrichtung der Gemeinde Fürth, befand sich bis [[1692]] in der [[Königstraße]] 4, also am Ortseingang bald nach Überquerung der [[Maxbrücke|Rednitz-Brücke]] unterhalb des Gänsbergs, der deshalb auch Badberg hieß. Die Handwerksbetriebe und Kleingewerbe begannen in dieser Zeit, eine Rolle für den Marktflecken Fürth aber auch als Zulieferer für den Nürnberger Markt zu spielen.


Eine erste gute Auflistung über Fürth und seine Handwerker erhalten wir durch das Gedicht von [[Jakob Feßlein]] über Fürth im Jahre [[1604]], das auf einer selbst von ihm durchgeführten Umfrage basiert. Darin werden für den damals etwa 2.000 Einwohner umfassenden Ort 184 Wirts- und Meisterfamilien in 40 verschiedenen Handwerken aufgeführt. Insbesondere sind dabei 9 Bierbrauer zu erwähnen, denn die Lage an einer wichtigen Straße, auf der viele Menschen unterwegs waren, brachte einen großen Bedarf an Gasthöfen und Übernachtungsmöglichkeiten mit sich. Ferner bildete das Schneiderhandwerk mit 23 Meistern eine besonders große Gruppe.
Eine erste gute Auflistung über Fürth und seine Handwerker erhalten wir durch das Gedicht von [[Jakob Feßlein]] über Fürth im Jahre [[1604]], das auf einer selbst von ihm durchgeführten Umfrage basiert. Darin werden für den damals etwa 2.000 Einwohner umfassenden Ort 184 Wirts- und Meisterfamilien in 40 verschiedenen Handwerken aufgeführt. Insbesondere sind dabei 9 [[Bierbrauer]] zu erwähnen, denn die Lage an einer wichtigen Straße, auf der viele Menschen unterwegs waren, brachte einen großen Bedarf an Gasthöfen und Übernachtungsmöglichkeiten mit sich. Ferner bildete das [[Schneider]]handwerk mit 23 Meistern eine besonders große Gruppe.


== Die rasante Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert ==
== Die rasante Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert ==
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* [[Walter Fischer]]: ''Zur Geschichte der alten Fürther Schmiedewerkstätten''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1989/2, S.53 - 68
* [[Walter Fischer]]: ''Zur Geschichte der alten Fürther Schmiedewerkstätten''. In: [[Fürther Heimatblätter]], 1989/2, S.53 - 68
* {{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=79-81}}
* {{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=79-81}}


==Einzelnachweise==
==Einzelnachweise==
<references />
<references />
[[Kategorie: Geschichte]]