Handwerk in Fürth: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 15: Zeile 15:
Mit dem Zuzug der Reformierten aus den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich im 17. Jh. war nicht nur ein liberaler Geist in Fürth eingezogen, sondern die [[Hugenotten]] hatten auch ihre Gewerbe und Handwerke mitgebracht und damit wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Region beigetragen. Bekannt ist hier zum Beispiel der [[Buchdrucker]] [[Abraham von Werth]], ganz wichtig waren aber auch die Strumpfwirker und Kleinuhrmacher, wovon wiederum andere Handwerker wie die [[Schlosser]] profitierten. Das neue Handwerk der Strumpfwirker erlebte einen regelrechten Boom, weil für die damalige Mode schöne Strümpfe ein wichtiges Accessoire waren. Die Männer trugen Kniebundhosen und brauchten deshalb fein gewirkte Strümpfe. Sie waren aus Wolle, Baumwolle oder aus Seide und wurden auf dem Strumpfwirkerstuhl gewebt, den man vorher in Franken nicht gekannt hatte.<ref>Katalog Hugenottenstadt Erlangen, S. 160 ff.</ref> Im 18. Jahrhundert leisteten die Strumpfwirker einen bedeutenden Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung Fürths.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=84-85}}</ref> In dieser Zeit führten die Hugenotten auch neue Produktionsmethoden ein, zum Beispiel das Verlagssystem und die Manufaktur. Im Verlagssystem gab es einen Unternehmer, den Verleger, der die Rohstoffe besorgte und an die Arbeiter weitergab und er betrieb auch den Absatz der Produkte. Er versorgte die Wirker mit den Garnen, Wollen und Seiden und vertrieb dann die fertigen Strümpfe. Ein Handwerker musste sich dagegen selbst um alles kümmern, um die Rohstoffe und um den Absatz. Ein Fürther Schumacher beschwerte sich 1765 über die ''Professionisten, die ihre Arbeit durch Gesellen, Mägde, Kinder und Tagelöhner sehr groß und weitläufig machen können, da hingegen ich mit meinen Händen ganz alleine arbeiten muss.'' Er umschrieb damit den Unterschied zwischen Handwerks Frakturbetrieb.<ref>Stadtarchiv Fürth, B 160, Bl. 265</ref>
Mit dem Zuzug der Reformierten aus den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich im 17. Jh. war nicht nur ein liberaler Geist in Fürth eingezogen, sondern die [[Hugenotten]] hatten auch ihre Gewerbe und Handwerke mitgebracht und damit wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Region beigetragen. Bekannt ist hier zum Beispiel der [[Buchdrucker]] [[Abraham von Werth]], ganz wichtig waren aber auch die Strumpfwirker und Kleinuhrmacher, wovon wiederum andere Handwerker wie die [[Schlosser]] profitierten. Das neue Handwerk der Strumpfwirker erlebte einen regelrechten Boom, weil für die damalige Mode schöne Strümpfe ein wichtiges Accessoire waren. Die Männer trugen Kniebundhosen und brauchten deshalb fein gewirkte Strümpfe. Sie waren aus Wolle, Baumwolle oder aus Seide und wurden auf dem Strumpfwirkerstuhl gewebt, den man vorher in Franken nicht gekannt hatte.<ref>Katalog Hugenottenstadt Erlangen, S. 160 ff.</ref> Im 18. Jahrhundert leisteten die Strumpfwirker einen bedeutenden Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung Fürths.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=84-85}}</ref> In dieser Zeit führten die Hugenotten auch neue Produktionsmethoden ein, zum Beispiel das Verlagssystem und die Manufaktur. Im Verlagssystem gab es einen Unternehmer, den Verleger, der die Rohstoffe besorgte und an die Arbeiter weitergab und er betrieb auch den Absatz der Produkte. Er versorgte die Wirker mit den Garnen, Wollen und Seiden und vertrieb dann die fertigen Strümpfe. Ein Handwerker musste sich dagegen selbst um alles kümmern, um die Rohstoffe und um den Absatz. Ein Fürther Schumacher beschwerte sich 1765 über die ''Professionisten, die ihre Arbeit durch Gesellen, Mägde, Kinder und Tagelöhner sehr groß und weitläufig machen können, da hingegen ich mit meinen Händen ganz alleine arbeiten muss.'' Er umschrieb damit den Unterschied zwischen Handwerks Frakturbetrieb.<ref>Stadtarchiv Fürth, B 160, Bl. 265</ref>


Ein ansbachischer Beamter hat 1731 eine ''Beschreibung des Marck Fleckhens Fürth'' verfasst, die sehr aufschlussreich ist.<ref>Beschreibung des Marck Fleckhens Fürth, Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 12o/II, Nr. 30</ref> In diesem Bericht werden auch die insgesamt 100 Berufe der Fürther aufgeführt, gegenüber 40 im Jahre 1604. Die allermeisten davon, 92, waren Handwerksberufe. Die größte Anzahl, 23 verschiedene Berufe mit 253 Meistern, arbeiteten im Textilbereich, vor allem als Schneider. Im Bereich Ernährung arbeiteten 40 Bäckermeister, zwei 24 Bierbrauer, die als Hausbrauer nur für das zum Haus gehörende Wirtshaus brauten, 15 Büttner, 7 Branntweinbrenner, 3 Fischer mit einem Angelmacher, dann 51 Metzger, 30 Müller und Melber (Mehlhändler), 2 Lebküchner und ein Zuckerbäcker. 24 Meister waren zudem in der Tabakverarbeitung tätig. Von großer Bedeutung war auch das metallverarbeitende Handwerk mit 15 unterschiedlichen Berufen und 51 Meistern. Es gab verschiedene Schmiede (Werkzeug-, Zirkel- und Nagelschmiede), Gürtler, Schleifer, Schlosser, Sporer, Drahtzieher, Büchsen-(Feuerwaffen-)macher und Nadler, die unterschiedlichen Nähnadeln herstellten. 14 Gewerbe mit 75 Meistern waren im Bereich ''Haus und Hof'' tätig. Es waren Maurer, Glaser, Zimmerer, Maler, Schreiner, Kaminfeger, aber auch Dosen- und Korbmacher, Kandel-(Zinn)gießer, Hafner, Gärtner und sogar einen Porzellanhersteller und einen Teppichmacher gab es. Wagner, Riemer und Sattler waren für Wagen und Kutschen sowie für das Pferdezaumzeug zuständig. Studierte Ärzte und Doctores betrieben die Innere Medizin und auch 18 Bader leisteten chirurgische Dienste. Ferner gab es 2 Brillenmacher und 6 Seifensieder. Es finden sich zwei Buchbinder, ein Buchdrucker und ein Bleistiftmacher, der damals Bleiweißschneider hieß und aus Granit kleine Stäbe schnitt, die er in Holz fasste. Zudem gab es vier Goldpapiermacher, einen Kupferstecher und einen Kupferstückmaler, der die gedruckten Kupferstiche kolorierte, es gab zwei Kartenmacher und Kartenmaler, einen Steinbildhauer, bereits 20 Goldschläger, sechs Meister, die als Glasschneider, Glasschleifer und Spiegelbeleger in der Spiegelherstellung tätig waren, 19 Goldschmiede, drei Kleinuhrmacher und einen Sanduhrmacher. Eine wichtige Gruppe waren die 20 Drechslermeister, die mit Holz, Bein und Messing arbeiteten. Sie stellten Teller, Becher, Schüsseln, Drehteile für die Möbelschreiner, Spinnräder, Stühle, Spielzeug und zum Teil auch Musikinstrumente her. Die insgesamt 758 Meister besaßen Kenntnisse und Fähigkeiten, die uns heute großenteils nicht mehr bekannt sind.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=97-99}}</ref> Der Historiker [[Georg Tobias Christoph Fronmüller|Fronmüller]] merkt in seiner Chronik zum Jahr 1700 an, dass etliche der Drechslermeister aus Nürnberg vertrieben worden waren, weil sie sich an Frauenzimmern vergangen hatten.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 114 und 118</ref> Dies zeigt, dass in Fürth deutlich liberalere Verhältnisse herrschten als in Nürnberg. Fürth nutzte seine spezifische Chance und nahm Handwerker auf, die in Nürnberg gegen die strikten Gebote ihres Handwerks verstoßen hatten und mit Berufsverbot belegt worden waren. Hier konnten sie ohne die Einengung veralteter Handwerksordnungen arbeiten, denn in Fürth waren die Ordnungen bei weitem nicht so rigoros wie in Nürnberg, wo noch wie im Mittelalter genau festgelegt war, wer, was, wie viel und wie fertigen durfte. Nur 29 Handwerke hart hatten eine Ordnung. Alle anderen arbeiteten dagegen frei und ohne Vorschrift. In Fürth herrschte also eine weitgehende Gewerbefreiheit. Die Bürgermeister verteidigten die Fürther Gewerbefreiheit auch gegen die Monopolansprüche der Zünfte. Um das zu erreichen, wurden, wie in Fürth üblich, die drei Herren der Stadt gegeneinander ausgespielt. Im Jahr 1749 kam eine Broschüre heraus mit dem Titel ''4 Briefe, darinnen der ehemalige blühende, jetzt so verderblichen Zustand der Stadt Nürnberg''. Dort heißt es: ''Wenn zum Exempel an Messen drei Wägen in Nürnberg geladen werden, so erhalten dagegen sieben ihre Ladung zu Fürth. Der Handelsstand in Nürnberg musste den aus Nürnberg verjagten und in Fürth ansässig gewordenen Handwerkern mit der Arbeit folgen; denn Handwerkerwaren, wie man sie auswärts verlangt, sind in Nürnberg gar nicht zu bekommen.''<ref>[[Friedrich Marx]], Gewerbe- und Handelsgeschichte, S.4</ref>
Ein ansbachischer Beamter verfasste [[1731]] eine ''Beschreibung des Marck Fleckhens Fürth'', die sehr aufschlussreich ist.<ref>Beschreibung des Marck Fleckhens Fürth, Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 12o/II, Nr. 30</ref> In diesem Bericht werden auch die insgesamt 100 Berufe der Fürther aufgeführt, gegenüber 40 im Jahre 1604. Die allermeisten davon, 92, waren Handwerksberufe. Die größte Anzahl, 23 verschiedene Berufe mit 253 Meistern, arbeiteten im Textilbereich, vor allem als [[Schneider]]. Im Bereich Ernährung arbeiteten 40 Bäckermeister, zwei 24 [[Bierbrauer]], die als Hausbrauer nur für das zum Haus gehörende Wirtshaus brauten, 15 Büttner, 7 Branntweinbrenner, 3 Fischer mit einem Angelmacher, dann 51 [[Metzger]], 30 [[Müller]] und Melber (Mehlhändler), 2 Lebküchner und ein Zuckerbäcker. 24 Meister waren zudem in der Tabakverarbeitung tätig. Von großer Bedeutung war auch das metallverarbeitende Handwerk mit 15 unterschiedlichen Berufen und 51 Meistern. Es gab verschiedene Schmiede (Werkzeug-, Zirkel- und Nagelschmiede), [[Gürtler]], Schleifer, [[Schlosser]], Sporer, Drahtzieher, Büchsen-(Feuerwaffen-)macher und Nadler, die unterschiedlichen Nähnadeln herstellten. 14 Gewerbe mit 75 Meistern waren im Bereich ''Haus und Hof'' tätig. Es waren [[Maurer]], [[Glaser]], [[Zimmerermeister|Zimmerer]], Maler, [[Schreiner]], Kaminfeger, aber auch Dosen- und Korbmacher, Kandel-(Zinn)gießer, [[Hafner]], Gärtner und sogar einen Porzellanhersteller und einen Teppichmacher gab es. Wagner, Riemer und Sattler waren für Wagen und Kutschen sowie für das Pferdezaumzeug zuständig. Studierte Ärzte und Doctores betrieben die Innere Medizin und auch 18 [[Bader]] leisteten chirurgische Dienste. Ferner gab es 2 [[Brillenmacher]] und 6 Seifensieder. Es finden sich zwei [[Buchbinder]], ein [[Buchdrucker]] und ein Bleistiftmacher, der damals Bleiweißschneider hieß und aus Granit kleine Stäbe schnitt, die er in Holz fasste. Zudem gab es vier Goldpapiermacher, einen [[Kupferstecher]] und einen Kupferstückmaler, der die gedruckten Kupferstiche kolorierte, es gab zwei Kartenmacher und Kartenmaler, einen Steinbildhauer, bereits 20 [[Goldschläger]], sechs Meister, die als Glasschneider, [[Glasschleifer]] und Spiegelbeleger in der Spiegelherstellung tätig waren, 19 Goldschmiede, drei Kleinuhrmacher und einen Sanduhrmacher. Eine wichtige Gruppe waren die 20 Drechslermeister, die mit Holz, Bein und Messing arbeiteten. Sie stellten Teller, Becher, Schüsseln, Drehteile für die Möbelschreiner, Spinnräder, Stühle, Spielzeug und zum Teil auch Musikinstrumente her. Die insgesamt 758 Meister besaßen Kenntnisse und Fähigkeiten, die uns heute großenteils nicht mehr bekannt sind.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=97-99}}</ref> Der Historiker [[Georg Tobias Christoph Fronmüller|Fronmüller]] merkt in seiner Chronik zum Jahr 1700 an, dass etliche der Drechslermeister aus Nürnberg vertrieben worden waren, weil sie sich an Frauenzimmern vergangen hatten.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 114 und 118</ref> Dies zeigt, dass in Fürth deutlich liberalere Verhältnisse herrschten als in Nürnberg. Fürth nutzte seine spezifische Chance und nahm Handwerker auf, die in Nürnberg gegen die strikten Gebote ihres Handwerks verstoßen hatten und mit Berufsverbot belegt worden waren. Hier konnten sie ohne die Einengung veralteter Handwerksordnungen arbeiten, denn in Fürth waren die Ordnungen bei weitem nicht so rigoros wie in Nürnberg, wo noch wie im Mittelalter genau festgelegt war, wer, was, wie viel und wie fertigen durfte. Nur 29 Handwerke hart hatten eine Ordnung. Alle anderen arbeiteten dagegen frei und ohne Vorschrift. In Fürth herrschte also eine weitgehende Gewerbefreiheit. Die Bürgermeister verteidigten die Fürther Gewerbefreiheit auch gegen die Monopolansprüche der Zünfte. Um das zu erreichen, wurden, wie in Fürth üblich, die drei Herren der Stadt gegeneinander ausgespielt. Im Jahr 1749 kam eine Broschüre heraus mit dem Titel ''4 Briefe, darinnen der ehemalige blühende, jetzt so verderblichen Zustand der Stadt Nürnberg''. Dort heißt es: ''Wenn zum Exempel an Messen drei Wägen in Nürnberg geladen werden, so erhalten dagegen sieben ihre Ladung zu Fürth. Der Handelsstand in Nürnberg musste den aus Nürnberg verjagten und in Fürth ansässig gewordenen Handwerkern mit der Arbeit folgen; denn Handwerkerwaren, wie man sie auswärts verlangt, sind in Nürnberg gar nicht zu bekommen.''<ref>[[Friedrich Marx]], Gewerbe- und Handelsgeschichte, S.4</ref>


Im Jahr 1799 erschien Weimar ein ''Fabriken und Manufacturen- Adreßlexicon von Teutschland'', in dem auch Fürth ausführlich angeführt wird: Der größte Teil der Einwohner besteht aus Kaufleuten, Künstlern, Manufacturisten und Handwerkern, die Kompositionswaren, Karten, Knöpfe, Lederwaren, Rechenpfennige, Siegellack, Spiegel, Staniol, Tabak usw. herstellen.<ref>Johann Christian Gädicke, Fabricen und Manufacturen-Addreß-Lexicon von Teutschland und einigen angränzenden Ländern, 2. Teil, Weimar 1799, S. 158</ref> Unter Künstlern verstand man damals zum Beispiel folgende Berufe: Apotheker, Chemiker, Buchdrucker, Geometer, Graveur, Kupferstecher, Medailleur, Bildhauer, Steinschneider, Tanzmeister.<ref>[[Johann Gottfried Eger]], Adreßhandbuch, S. 54 f.</ref> Nach diesem Lexikon war die Hauptfabriken führt Spiegelfabrik. Als die weiteren wichtigsten Fürther Gewerbe werden aufgezählt: Uhrmacher, die ausschließlich Taschenuhren produzierten, Goldschläger, Gürtler und Drechsler, die ''alle Arten von metallenen Knöpfen in ungeheurer Menge'' herstellten, Schnallenmacher, Schlosser, die auch ''Coffee und Gewürzmühlen'' fertigten, Sattler und Riemer, Zinngießer, die Zinnfiguren herstellten, Buchbinder, Bortenwirker, Brillenfabrikanten, die auch Ferngläser und Mikroskope machten, sowie Strumpfmanufakturen mit 146 Stühlen. Über Fürths Grenzen hinaus berühmt wurden der Uhrmacher [[Johann Jakob Grosser]] und der Hofmedailleur [[Johann Christian Reich]].
Im Jahr 1799 erschien Weimar ein ''Fabriken und Manufacturen- Adreßlexicon von Teutschland'', in dem auch Fürth ausführlich angeführt wird: Der größte Teil der Einwohner besteht aus Kaufleuten, Künstlern, Manufacturisten und Handwerkern, die Kompositionswaren, Karten, Knöpfe, Lederwaren, Rechenpfennige, Siegellack, Spiegel, Staniol, Tabak usw. herstellen.<ref>Johann Christian Gädicke, Fabricen und Manufacturen-Addreß-Lexicon von Teutschland und einigen angränzenden Ländern, 2. Teil, Weimar 1799, S. 158</ref> Unter Künstlern verstand man damals zum Beispiel folgende Berufe: Apotheker, Chemiker, Buchdrucker, Geometer, Graveur, Kupferstecher, Medailleur, Bildhauer, Steinschneider, Tanzmeister.<ref>[[Johann Gottfried Eger]], Adreßhandbuch, S. 54 f.</ref> Nach diesem Lexikon war die Hauptfabriken führt Spiegelfabrik. Als die weiteren wichtigsten Fürther Gewerbe werden aufgezählt: Uhrmacher, die ausschließlich Taschenuhren produzierten, Goldschläger, Gürtler und Drechsler, die ''alle Arten von metallenen Knöpfen in ungeheurer Menge'' herstellten, Schnallenmacher, Schlosser, die auch ''Coffee und Gewürzmühlen'' fertigten, Sattler und Riemer, Zinngießer, die Zinnfiguren herstellten, Buchbinder, Bortenwirker, Brillenfabrikanten, die auch Ferngläser und Mikroskope machten, sowie Strumpfmanufakturen mit 146 Stühlen. Über Fürths Grenzen hinaus berühmt wurden der Uhrmacher [[Johann Jakob Grosser]] und der Hofmedailleur [[Johann Christian Reich]].