Königstraße 70: Unterschied zwischen den Versionen

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: Dieses Anwesen ist dann im Jahre 1634 durch Feuer mit zerstört worden. Diese Tatsache ist dem Gerichtsbuch 1028 auf Seite 260/358 zu entnehmen, woselbst vermerkt ist:
: Dieses Anwesen ist dann im Jahre 1634 durch Feuer mit zerstört worden. Diese Tatsache ist dem Gerichtsbuch 1028 auf Seite 260/358 zu entnehmen, woselbst vermerkt ist:


: a) Am Dienstag, den 25.11.1651 verkaufte um 325 fl. Paulußen Salomon zu Fürth an Hierony-mus De Venne von Regenspurg sein bißher Innen gehabt, in Asche liegendes Paßgütlein in der Rosengaßen, darzu gehörig 5 Morgen Veldts und 17 Jahr rückständiger Führberger Holzclafter.
: a) Am Dienstag, den 25. November 1651 verkaufte um 325 fl. Paulußen Salomon zu Fürth an Hieronymus De Venne von Regenspurg sein bisher Innen gehabt, in Asche liegendes Paßgütlein in der Rosengaßen, darzu gehörig 5 Morgen Veldts und 17 Jahr rückständiger Führberger Holzclafter.
: b) Am Dienstag, den 24. August / 3. September alten und neuen Kalenders 1652 verkaufte Margareta, weyland Hannßen Fischer’s seel. nachgelassener Wittib an Hieronymo De Vene Ein Fleckhlein Erdtboden von ihrer Hofraith, welches in der Länge 63 Schuh und 8 Zoll, dann in der Braiten vom neuen Hauß an, wo dasselbe ein Endte hat, 17 Schuh, Item der Schnur nach vom neuen Hauß an 19 Schuh und 8 Zoll, welches besagter De Vene zu Erweiterung seines Hauses anwenden und verbauhen will, umb 24 Reichsthaler.
: b) Am Dienstag, den 24. August / 3. September alten und neuen Kalenders 1652 verkaufte Margareta, weyland Hannßen Fischer’s seel. nachgelassener Wittib an Hieronymo De Vene Ein Fleckhlein Erdtboden von ihrer Hofraith, welches in der Länge 63 Schuh und 8 Zoll, dann in der Braiten vom neuen Hauß an, wo dasselbe ein Endte hat, 17 Schuh, Item der Schnur nach vom neuen Hauß an 19 Schuh und 8 Zoll, welches besagter De Vene zu Erweiterung seines Hauses anwenden und verbauhen will, umb 24 Reichsthaler.


: Den einwandfreien Nachweis, dass die bisher bekannt gewordenen Besitzungen alle auf Königsstraße 70 zuzutreffen, gibt die Besitzbeschreibung im Salbuch 1700 auf Seite 117: Ein Paßguth, worauf ein große Behausung mit ein steinern Gübel, dann ein Hinter Hauß, gleichfalls mit ein neuaufgeführten steinern Gübel stehet, vornher bey der Straße in der Rosengasse zwischen Georg Brenner seiner Würthsbehausung zur blauen Glocke selbigen Gäßlein, dann Salomon Joel Beßl, Wolff Hirsch, Amschl und Cordula Schlenker Juden ihren Häusern gelegen.
: Den einwandfreien Nachweis, dass die bisher bekannt gewordenen Besitzungen alle auf Königsstraße 70 zuzutreffen, gibt die Besitzbeschreibung im Salbuch 1700 auf Seite 117: Ein Paßguth, worauf ein große Behausung mit ein steinern Gübel, dann ein Hinter Hauß, gleichfalls mit ein neuaufgeführten steinern Gübel stehet, vornher bey der Straße in der Rosengasse zwischen Georg Brenner seiner Würthsbehausung zur blauen Glocke selbigen Gäßlein, dann Salomon Joel Beßl, Wolff Hirsch, Amschl und Cordula Schlenker Juden ihren Häusern gelegen.


: Auch das Salbuch von 1723 behandelt auf Seite 166 das gleiche Paßguth, während der Grundakt 295 ein Haus in der Rosengasse betrifft. Bis jetzt ist in keinem der Nachrichten davon die Rede, daß auf diesem Anwesen eine Schankstätte oder eine Würthschaft ausgeübt wurde. Nicht einmal im Grundakt konnte etwas diesbezügliches gefunden werden. Es kann daher auch niemals davon die Rede sein, daß die einst auf Königsstraße 58 betriebene Wirtschaft zur goldenen Rose und die jetzt auf Königsstraße 70 ausgeübte Wirtschaft zur weißen Rose ein und dieselbe sein können. Und auf Marktplatz 2 die alten Nachrichten als anwendbar zu erklären, ist erst recht nicht möglich, weil ja auf Königsstraße Nr. 70 niemals in früheren Zeiten eine Wirtschaft betrieben wurde. Wäre das der Fall, dann müßte doch mindestens im Salbuch von 1723 oder im Grundakt ein diesbezüglicher Anhaltspunkt vorhanden sein. Nach den Besitzern zu schließen, muß die Wirtschaft zur weißen Rose erst nach dem Jahre 1872 errichtet worden sein. Im Jahre 1872 war noch der Privatier Balthasar Müller, ein früherer Buntpapierfabrikant, der Besitzer, während im Jahre 1880 bereits Johann Michael Stößel, von Beruft Wirt, als Besitzer erscheint.
: Auch das Salbuch von [[1723]] behandelt auf Seite 166 das gleiche Paßguth, während der Grundakt 295 ein Haus in der Rosengasse betrifft. Bis jetzt ist in keinem der Nachrichten davon die Rede, daß auf diesem Anwesen eine Schankstätte oder eine Würthschaft ausgeübt wurde. Nicht einmal im Grundakt konnte etwas diesbezügliches gefunden werden. Es kann daher auch niemals davon die Rede sein, daß die einst auf Königsstraße 58 betriebene Wirtschaft zur goldenen Rose und die jetzt auf Königsstraße 70 ausgeübte Wirtschaft zur weißen Rose ein und dieselbe sein können. Und auf Marktplatz 2 die alten Nachrichten als anwendbar zu erklären, ist erst recht nicht möglich, weil ja auf Königsstraße Nr. 70 niemals in früheren Zeiten eine Wirtschaft betrieben wurde. Wäre das der Fall, dann müßte doch mindestens im Salbuch von 1723 oder im Grundakt ein diesbezüglicher Anhaltspunkt vorhanden sein. Nach den Besitzern zu schließen, muß die Wirtschaft zur weißen Rose erst nach dem Jahre 1872 errichtet worden sein. Im Jahre 1872 war noch der Privatier Balthasar Müller, ein früherer Buntpapierfabrikant, der Besitzer, während im Jahre 1880 bereits Johann Michael Stößel, von Beruft Wirt, als Besitzer erscheint.


: Nach der bereits verwerteten Beschreibung des Besitztums im Salbuch 1700 Seite 117 hat das Hauptgebäude zwei steinerne Giebel. Aus der nebenstehenden Abbildung ist dieses Hauptgebäude mit den beiden steinernen Giebeln zu erkennen. Der Giebel an der Königsstraße trägt oben etwa zwei Meter unterhalb der Spitze die sogar von der Straße aus erkenntliche Jahreszahl 1652. Nun kann aus dieser Jahreszahl keinesfalls auf die Zeit der Bebauung des Grundstückes an und für sich geschlossen werden. Vielmehr stellt diese Jahreszahl den Zeitpunkt des Wiederaufbaues dieses Hauses nach dem im Jahre 1634 erfolgten Niederbrennen dar.
: Nach der bereits verwerteten Beschreibung des Besitztums im Salbuch 1700 Seite 117 hat das Hauptgebäude zwei steinerne Giebel. Aus der nebenstehenden Abbildung ist dieses Hauptgebäude mit den beiden steinernen Giebeln zu erkennen. Der Giebel an der Königsstraße trägt oben etwa zwei Meter unterhalb der Spitze die sogar von der Straße aus erkenntliche Jahreszahl 1652. Nun kann aus dieser Jahreszahl keinesfalls auf die Zeit der Bebauung des Grundstückes an und für sich geschlossen werden. Vielmehr stellt diese Jahreszahl den Zeitpunkt des Wiederaufbaues dieses Hauses nach dem im Jahre 1634 erfolgten Niederbrennen dar.


: Eingangs der Ausführungen wurde darauf hingewiesen, daß als wahrscheinlich angenommen werden kann, das ganze Besitztum ist schon um 1300 gegründet worden. Diese Wahrscheinlichkeit wird durch den Lageplan verstärkt. Die Besitzungen Königsstraße 64, 66, 68, 70 und Mohrenstraße 6, 8, 10, 12 erscheinen nach dem Verlauf der Grundstücksgrenzen einst ein Gesamtgebilde Gesamtgebilde gewesen zu sein. Wann die Zertrümmerung einsetzte, war nicht zu ermitteln. Am 6. Juli 1802 ließ der damalige Hausbesitzer, der Bader Lechner, über dem Toreingang seines Hauses auf der Seite gegen die Glockengasse (heute Theaterstraße [ehem. [[Schwammbergerstraße]] ) den Kopf eines Satyr’s (Waldgott) anbringen. Diese Figur mußte Lechner aber auf Aufforderung der Baupolizei wieder entfernen, weil anstößig.
: Eingangs der Ausführungen wurde darauf hingewiesen, dass als wahrscheinlich angenommen werden kann, das ganze Besitztum ist schon um 1300 gegründet worden. Diese Wahrscheinlichkeit wird durch den Lageplan verstärkt. Die Besitzungen Königsstraße 64, 66, 68, 70 und [[Mohrenstraße 6]], 8, 10, 12 erscheinen nach dem Verlauf der Grundstücksgrenzen einst ein Gesamtgebilde Gesamtgebilde gewesen zu sein. Wann die Zertrümmerung einsetzte, war nicht zu ermitteln. Am 6. Juli 1802 ließ der damalige Hausbesitzer, der Bader Lechner, über dem Toreingang seines Hauses auf der Seite gegen die Glockengasse (heute Theaterstraße [ehem. [[Schwammbergerstraße]] ) den Kopf eines Satyr’s (Waldgott) anbringen. Diese Figur mußte Lechner aber auf Aufforderung der Baupolizei wieder entfernen, weil anstößig.


: Das größte Vorsicht bei Angaben und Behauptungen geboten ist, zeigt eine im Fürther Anzeiger vom 24. September 1938 erschienene Abhandlung über alte Fürther Winkel und Höfe von H. J. Dennemarck. Der Verfasser gibt an: Wieder führt uns der Weg auf den Streifzügen durch Alt Fürth in die Königsstraße und zwar zu der Stelle, an der der steile Abfall gegen die Rednitzniederung beginnt und zugleich die stärkste Einschnürung der Straße stattfindet. Zunächst ist an dieser Stelle einer von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s zu erwähnen. Naturgemäß haben sich an dieser uralten Verkehrsstraße solche Gasthöfe in größerer Zahl angesiedelt. Es ist der Gasthof zur weißen Rose.
: Das größte Vorsicht bei Angaben und Behauptungen geboten ist, zeigt eine im Fürther Anzeiger vom 24. September 1938 erschienene Abhandlung über alte Fürther Winkel und Höfe von H. J. Dennemarck. Der Verfasser gibt an: Wieder führt uns der Weg auf den Streifzügen durch Alt Fürth in die Königsstraße und zwar zu der Stelle, an der der steile Abfall gegen die Rednitzniederung beginnt und zugleich die stärkste Einschnürung der Straße stattfindet. Zunächst ist an dieser Stelle einer von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s zu erwähnen. Naturgemäß haben sich an dieser uralten Verkehrsstraße solche Gasthöfe in größerer Zahl angesiedelt. Es ist der Gasthof zur weißen Rose.
    
    
: In der Spitze des mächtigen Giebelaufbaues lesen wir die Jahreszahl 1652: also 18 Jahre nach Einäscherung der Stadt ist dieser Gasthof bereits wieder neu entstanden. Das prächtige Oberlichtgitter über dem Eingangstor aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts ist bemerkenswert. Dicht nebenan nun fällt uns ein merkwürdig schmaler, tief nach rückwärts füh
: In der Spitze des mächtigen Giebelaufbaues lesen wir die Jahreszahl 1652: also 18 Jahre nach Einäscherung der Stadt ist dieser Gasthof bereits wieder neu entstanden. Das prächtige Oberlichtgitter über dem Eingangstor aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts ist bemerkenswert. Dicht nebenan nun fällt uns ein merkwürdig schmaler, tief nach rückwärts fühführender Zugang auf, der an der Straßenfront mit einem Holzgitter abgeschlossen ist. Ein Fenster im Erdgeschoss und ein weiteres darüber im 1. Stock lugen aus der Tiefe hervor und mächtig steigt im Hintergrund der Fachwerkgiebel über ihnen in die Höhe.
 
: Soweit sich diese Ausführungen auf bauhistorische Dinge erstrecken, soll es dabei sein Bewenden haben. Nicht aber mit Feststellungen, die historischen Charak-ter haben. Zunächst ist es die Überschrift dieses Artikels: Ein dreihundert Jahre alter Gasthof in der Königsstraße, der zu beanstanden ist. Dann ist es die Einflechtung im Texte selbst: eine von den alten bedeutsamen Gasthöfen Fürth’s.
 
: In den vorausgegangenen Ausführungen geschichtlicher Art wurde bereits erwähnt, dass eine Feststellung, bei der Wirtschaft zur weißen Rose müsse es sich auch um einen alten Gasthof handeln, nicht möglich war. Nicht einmal aus dem Grundakt war so etwas zu entnehmen. Also muss bis zum Beweise des Gegenteils die Behauptung Dennemarcks als nicht den Tatsachen entsprechend gekennzeichnet werden.


== Besitzer ==
== Besitzer ==
91.170

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