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[[Datei:Wolfgrubermühle 1905.jpg|miniatur|rechts|Briefkopf Wolfsgrubermühle, 1905.]]
 
[[Datei:Wolfgrubermühle 1905.jpg|miniatur|rechts|Briefkopf Wolfsgrubermühle, 1905.]]
 
Die Wolfsgrubermühle ist aus dem ältesten Fürther Mühlenkomplex hervorgegangen, der [[obere Mühle|oberen]] und unteren Pegnitzmühle, die sich um einen Platz herumgruppierten. Im 18. und 19. Jahrhundert im Besitz der Familie [[Eckart]], gingen die Gebäude am Ende des 19. Jahrhunderts an die Familie Wolfsgruber über, nach der die Mühle heute benannt ist.<ref>''Mühltalstraße 23''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Im späten 19. Jahrhundert dienten die Gebäude mit Hausnummer 23 (Fachwerkhaus) und 25 auch als Glasschleife zum Polieren von [[Spiegelfabriken|Spiegeln]], weshalb das Gebäude zum Teil [[Quecksilber|quecksilberverseucht]] war.  
 
Die Wolfsgrubermühle ist aus dem ältesten Fürther Mühlenkomplex hervorgegangen, der [[obere Mühle|oberen]] und unteren Pegnitzmühle, die sich um einen Platz herumgruppierten. Im 18. und 19. Jahrhundert im Besitz der Familie [[Eckart]], gingen die Gebäude am Ende des 19. Jahrhunderts an die Familie Wolfsgruber über, nach der die Mühle heute benannt ist.<ref>''Mühltalstraße 23''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Im späten 19. Jahrhundert dienten die Gebäude mit Hausnummer 23 (Fachwerkhaus) und 25 auch als Glasschleife zum Polieren von [[Spiegelfabriken|Spiegeln]], weshalb das Gebäude zum Teil [[Quecksilber|quecksilberverseucht]] war.  
Das rechte Nebengebäude, welches die Jahreszahl [[1737]] trägt (zum Teil vermutlich älter), ist ein zweigeschossiges Wirtschaftgebäude aus Sandstein mit einem Hauszeichen über dem Stichbogenportal. Das Müller-Hauszeichen (Mühlrad und Mühlsteinpicke) trägt außer dem Datum die Initialien des Bauherrn Peter Eckart. Im Innenraum finden sich noch Balkenbohlen- und Spundbohlendecken, im ehem. Mühlraum ist ein mächtiger Unterzug auf drei massiven Rundstützen mit dekorativen Sattelhölzern zu finden.<ref>''Mühlstraße 31''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Unter anderem hatte hier der berühmte Münzmacher [[Conrad Stutz]] seine Werkstatt.
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Das rechte Nebengebäude, welches die Jahreszahl [[1737]] trägt (zum Teil vermutlich älter), ist ein zweigeschossiges Wirtschaftgebäude aus Sandstein mit einem Hauszeichen über dem Stichbogenportal. Das Müller-Hauszeichen (Mühlrad und Mühlsteinpicke) trägt außer dem Datum die Initialien des Bauherrn Peter Eckart. Im Innenraum finden sich noch Balkenbohlen- und Spundbohlendecken, im ehem. Mühlraum ist ein mächtiger Unterzug auf drei massiven Rundstützen mit dekorativen Sattelhölzern zu finden.<ref>''Mühlstraße 31''. In: Heinrich Habel: [[Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth (Buch)|Denkmäler in Bayern - Stadt Fürth]], Lipp, 1994, S. 294</ref> Unter anderem hatte hier der berühmte Münzmacher [[Conrad Stutz]] seine Werkstatt. Der letzte Bewohner wohnte hier bis Ende der 1990er Jahre und hieß Konrad Horsting.  
    
Dahinter befinden sich das Wasserkraftwerk und die zugehörige Wehranlage. Hier wurde die Wasserkraft seit alters her genutzt, die Wurzeln sollen bis ins 14. Jahrhundert belegt sein. Im Jahr 1911 wurden Wasserräder durch Turbinen ersetzt. Installiert wurden zwei identische französische Schneider-Schaquet-Turbinen, die jahrzehntelang in Betrieb waren. Eine dieser Turbinen wurde Anfang der 1980er Jahre gegen eine modernere Drees-Turbine ausgetauscht (Fallhöhe 3,1 m, Ausbaudurchfluss 10,5 m<sup>3</sup>/s, 260 kW Leistung im Einzelbetrieb). Später ersetzten die Betreiber die zweite Altturbine durch eine gebrauchte Francis-Schacht-Turbine des Herstellers Voith (Ausbaudurchfluss 7,5 m<sup>3</sup>/s, 180 kW Leistung im Einzelbetrieb). Eine moderne Automations- und Steuerungstechnik für die zwei Wasserkraftmaschinen (Engpassleistung: ca. 390 kW, Jahresarbeitsvermögen: ca. 2,4 GWh) wurde [[2009]] von einem Südtiroler Spezialunternehmen installiert. Die Anlage wurde vor einigen Jahren auch mit einer kompakten Rechenreinigungsanlage am Zufluss für Maschine II ausgerüstet und zur ökologischen Verbesserung der Stauanlage ist ein naturnahes Umgehungsgerinne als Wanderweg für Fische und andere Wasserlebewesen über eine Länge von rund 350 Meter angelegt worden.
 
Dahinter befinden sich das Wasserkraftwerk und die zugehörige Wehranlage. Hier wurde die Wasserkraft seit alters her genutzt, die Wurzeln sollen bis ins 14. Jahrhundert belegt sein. Im Jahr 1911 wurden Wasserräder durch Turbinen ersetzt. Installiert wurden zwei identische französische Schneider-Schaquet-Turbinen, die jahrzehntelang in Betrieb waren. Eine dieser Turbinen wurde Anfang der 1980er Jahre gegen eine modernere Drees-Turbine ausgetauscht (Fallhöhe 3,1 m, Ausbaudurchfluss 10,5 m<sup>3</sup>/s, 260 kW Leistung im Einzelbetrieb). Später ersetzten die Betreiber die zweite Altturbine durch eine gebrauchte Francis-Schacht-Turbine des Herstellers Voith (Ausbaudurchfluss 7,5 m<sup>3</sup>/s, 180 kW Leistung im Einzelbetrieb). Eine moderne Automations- und Steuerungstechnik für die zwei Wasserkraftmaschinen (Engpassleistung: ca. 390 kW, Jahresarbeitsvermögen: ca. 2,4 GWh) wurde [[2009]] von einem Südtiroler Spezialunternehmen installiert. Die Anlage wurde vor einigen Jahren auch mit einer kompakten Rechenreinigungsanlage am Zufluss für Maschine II ausgerüstet und zur ökologischen Verbesserung der Stauanlage ist ein naturnahes Umgehungsgerinne als Wanderweg für Fische und andere Wasserlebewesen über eine Länge von rund 350 Meter angelegt worden.
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