Erste Fürther Lumpensortieranstalt: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
[[1936]] übernehmen die Brüder Leo und Jean Mandel die Geschäftsführung. Allerdings werden die beiden Brüder, die aus einer polnisch-jüdischen Familie abstammen, am [[28. Oktober]] [[1938]] im Rahmen der sog. Polenaktion nach Polen deportiert. Das Geschäft und der größtenteils zurückgelassene Familienbesitz wird in der Nacht vom 9. auf den [[10. November]] [[1938]] im Rahmen der Pogromnacht verwüstet von den [[Nationalsozialisten]] gezielt zerstört bzw. verwüstet.  
[[1936]] übernehmen die Brüder Leo und Jean Mandel die Geschäftsführung. Allerdings werden die beiden Brüder, die aus einer polnisch-jüdischen Familie abstammen, am [[28. Oktober]] [[1938]] im Rahmen der sog. Polenaktion nach Polen deportiert. Das Geschäft und der größtenteils zurückgelassene Familienbesitz wird in der Nacht vom 9. auf den [[10. November]] [[1938]] im Rahmen der Pogromnacht verwüstet von den [[Nationalsozialisten]] gezielt zerstört bzw. verwüstet.  


Während der Geschäftsinhaber Leo Mandel mit seiner Frau Babeth und dem Sohn Jackie in Polen von den [[Nationalsozialsten]] ermordet wurde, gelang dem Bruder [[Jean Mandel]] das Überleben der NS-Zeit in Polen bzw. Russland. Bereits kurz nach Kriegsende kam  Jean Mandel als einer der ersten ehem. jüdischen Bürger der Stadt Fürth wieder in seine alte Heimatstadt und baute das elterliche Geschäft wieder auf. In der Hirschenstraße 65 entstand die neue Textilfabrik [[Adema - Jean Mandel Fürth]], die Mandel gemeinsam mit seiner Frau bis zu seinem Tod [[1974]] betrieb. Danach wird das Unternehmen von der Witwe [[Malka Mandel]] noch als Stoffexportfirma genutzt, bis auch sie - vermutlich [[1978]] - das Unternehmen endgültig schloss.  
Während der Geschäftsinhaber Leo Mandel mit seiner Frau Babeth und dem Sohn Jackie in Polen von den [[Nationalsozialisten]] ermordet wurde, gelang dem Bruder [[Jean Mandel]] das Überleben der NS-Zeit in Polen bzw. Russland. Bereits kurz nach Kriegsende kam  Jean Mandel als einer der ersten ehem. jüdischen Bürger der Stadt Fürth wieder in seine alte Heimatstadt und baute das elterliche Geschäft wieder auf. In der Hirschenstraße 65 entstand die neue Textilfabrik [[Adema - Jean Mandel Fürth]], die Mandel gemeinsam mit seiner Frau bis zu seinem Tod [[1974]] betrieb. Danach wird das Unternehmen von der Witwe [[Malka Mandel]] noch als Stoffexportfirma genutzt, bis auch sie - vermutlich [[1978]] - das Unternehmen endgültig schloss.  


Das ursprüngliche Fabrikationsgebäude in der [[Lilienstraße 7]] fiel der [[Flächensanierung]] des [[Gänsberg]] zum Opfer. Heute steht hier ein Mehrfamilienmietshaus, in dessen Hinterhof sich eine Plastik des heiligen St. Martin befindet - geschaffen von der Künstlerin [[Gudrun Kunstmann]].  
Das ursprüngliche Fabrikationsgebäude in der [[Lilienstraße 7]] fiel der [[Flächensanierung]] des [[Gänsberg]] zum Opfer. Heute steht hier ein Mehrfamilienmietshaus, in dessen Hinterhof sich eine Plastik des heiligen St. Martin befindet - geschaffen von der Künstlerin [[Gudrun Kunstmann]].  
91.021

Bearbeitungen