Burgfarrnbacher Mühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Burgfarrnbacher Mühle''' ist eine ehemalige Mühle im Fürther Ortsteil [[Burgfarrnbach]]; sie wird heute allgemein - nach den langjährigen Besitzern, der Familie Wein - auch Weinmühle genannt. Sie liegt an der [[Regelsbacher Straße]] 30 und wurde vom [[Mühlbach]] (einer Ableitung des [[Farrnbach]]) angetrieben.
Die '''Burgfarrnbacher Mühle''' ist eine ehemalige Mühle im Fürther Ortsteil [[Burgfarrnbach]]; sie wird heute allgemein - nach den langjährigen Besitzern, der Familie Wein - auch Weinmühle genannt. Sie liegt an der [[Regelsbacher Straße]] 30 und wurde vom [[Mühlbach]] (einer Ableitung des [[Farrnbach]]s) angetrieben.


== Geschichtlicher Überblick ==
== Geschichtlicher Überblick ==
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Ursprünglich war die Getreidemühle in der Technik einer alten deutschen Mühle durch tradierte [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]sarbeit hauptsächlich aus Holzwerkstoffen errichtet worden. Die Industrialisierung der Mühlen begann in den USA bereits 1785, während in Europa und Deutschland längere Zeit technische Weiterentwicklungen ausblieben. Abgesehen von einzelnen Projekten in Preußen und Württemberg fand die mechanisierte amerikanische Mahlmühle, die sich unter der Bezeichnung „Kunstmühle” einbürgerte, in Franken erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts Eingang.
Ursprünglich war die Getreidemühle in der Technik einer alten deutschen Mühle durch tradierte [[Handwerk in Fürth|Handwerk]]sarbeit hauptsächlich aus Holzwerkstoffen errichtet worden. Die Industrialisierung der Mühlen begann in den USA bereits 1785, während in Europa und Deutschland längere Zeit technische Weiterentwicklungen ausblieben. Abgesehen von einzelnen Projekten in Preußen und Württemberg fand die mechanisierte amerikanische Mahlmühle, die sich unter der Bezeichnung „Kunstmühle” einbürgerte, in Franken erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts Eingang.


War die herrschaftliche Mühle lange als Mahl- und Malzmühle mit zwei Mahlgängen nebst Sägemühle betrieben worden, so erfolgte wohl im Jahr [[1862]] ein grundlegender Umbau auf vier Gänge, der Sägebetrieb entfiel. Seither wurde von einer Kunstmühle gesprochen. Hauptgrund der Umgestaltung war der stark gestiegene Bedarf an der begrenzten Wasserkraftressource für das Malzbrechen der herrschaftlichen Brauerei, weshalb die Brauerei nun eine eigene Partikularmalzmühle in Betrieb nahm. Der Mühlpächter wurde jedoch gegen Entschädigung verpflichtet, bei auftretenden Ausfällen der brauereieigenen Malzmühle ''"vor Abfertigung seiner übrigen Kundschaft (...) jederzeit auf der Pachtmühle brechen zu lassen".''
War die herrschaftliche Mühle lange als Mahl- und Malzmühle mit zwei Mahlgängen nebst Sägemühle betrieben worden, so erfolgte wohl im Jahr [[1862]] ein grundlegender Umbau auf vier Gänge, der Sägebetrieb entfiel. Seither wurde von einer Kunstmühle gesprochen. Hauptgrund der Umgestaltung war der stark gestiegene Bedarf an der begrenzten Wasserkraftressource für das Malzbrechen der herrschaftlichen Brauerei, weshalb diese nun eine eigene Partikularmalzmühle in Betrieb nahm. Der Mühlpächter wurde jedoch gegen Entschädigung verpflichtet, bei auftretenden Ausfällen der brauereieigenen Malzmühle ''"vor Abfertigung seiner übrigen Kundschaft (...) jederzeit auf der Pachtmühle brechen zu lassen".''


Die erhaltenen Inventare der Burgfarrnbacher Mühle von [[1869]] und [[1897]] zeigen beispielhaft, wie die neue Müllereimaschinentechik Einzug hält (siehe auch Pachtperiode Bäumler). Im Jahr 1869 war eine technische Einrichtung vorhanden, die noch weitgehend der altdeutschen Mühle entlehnt war. Zwei oberschlächtige Wasserräder trieben vier Mahlgänge an, die sich auf einer sog. Bied (Lager für Wellbaum und Unterbau für die schweren Steinmahlgänge) befanden, die von vier eisernen und zwölf hölzernen Säulen getragen wurden. Zu jedem Mahlgang gehörte ein Beutelkasten, der über eine Transmission angetrieben wurde. Allerdings verfügte man schon über eine Grießputzerei, hier „Wienerstauber” genannt, die die weitere Sichtung (Größensortierung) der Mahlprodukte neben den überkommenen Beutelkästen verrichtete. Für den Getreidetransport waren zwei Elevatoren vorhanden.
Die erhaltenen Inventare der Burgfarrnbacher Mühle von [[1869]] und [[1897]] zeigen beispielhaft, wie die neue Müllereimaschinentechik Einzug hält (siehe auch Pachtperiode Bäumler). Im Jahr 1869 war eine technische Einrichtung vorhanden, die noch weitgehend der altdeutschen Mühle entlehnt war. Zwei oberschlächtige Wasserräder trieben vier Mahlgänge an, die sich auf einer sog. Bied (Lager für Wellbaum und Unterbau für die schweren Steinmahlgänge) befanden, die von vier eisernen und zwölf hölzernen Säulen getragen wurden. Zu jedem Mahlgang gehörte ein Beutelkasten, der über eine Transmission angetrieben wurde. Allerdings verfügte man schon über eine Grießputzerei, hier „Wienerstauber” genannt, die die weitere Sichtung (Größensortierung) der Mahlprodukte neben den überkommenen Beutelkästen verrichtete. Für den Getreidetransport waren zwei Elevatoren vorhanden.
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