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'''Johann Baptist Fabricius''' (geb. [[1532]]; gest. [[27. November]] [[1578]] in Fürth) studierte in Wittenberg bei Melanchthon, durch den er auch die Magisterwürde erlangte. [[1556]] wurde er dann an der Nürnberger Kirche [[wikipedia:St. Egidien (Nürnberg)|St. Egidien]] Diakon<ref>Andreas Würfel ''Diptycha Ecclesiae Egydianae'', 1757, S. 70 [https://books.google.de/books?id=-mI_AAAAcAAJ&pg=PA21&dq=M.+Johann+Baptista+Fabricius,+Diptycha,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjL_9WC6I3eAhXLGuwKHTVuDfQQ6AEIJzAA#v=onepage&q=M.%20Johann%20Baptista%20Fabricius%2C%20Diptycha%2C&f=false - online abrufbar]</ref> | '''Johann Baptist Fabricius''' (geb. [[1532]]; gest. [[27. November]] [[1578]] in Fürth) studierte in Wittenberg bei Melanchthon, durch den er auch die Magisterwürde erlangte. [[1556]] wurde er dann an der Nürnberger Kirche [[wikipedia:St. Egidien (Nürnberg)|St. Egidien]] Diakon<ref>Andreas Würfel ''Diptycha Ecclesiae Egydianae'', 1757, S. 70 [https://books.google.de/books?id=-mI_AAAAcAAJ&pg=PA21&dq=M.+Johann+Baptista+Fabricius,+Diptycha,&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjL_9WC6I3eAhXLGuwKHTVuDfQQ6AEIJzAA#v=onepage&q=M.%20Johann%20Baptista%20Fabricius%2C%20Diptycha%2C&f=false - online abrufbar]</ref> | ||
und schließlich [[1557]] Pastor in Fürth.<ref>''Pantheon der Litteraten und Künstler Bambergs'', 1812, S. 266 - [https://books.google.de/books?id=2mpdAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online abrufbar]</ref> | und schließlich [[1557]] Pastor in Fürth.<ref>''Pantheon der Litteraten und Künstler Bambergs'', 1812, S. 266 - [https://books.google.de/books?id=2mpdAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false online abrufbar]</ref>Die Stelle von [[St. Michael]] bekleidete er bis 1578.<ref> Andreas Würfel: ''Diptycha Ecclesiarum Oppidis et Pagis Norimbergensibus'', 1759, S. 162</ref> | ||
Anlässlich seiner Ernennung zum Pfarrer von Fürth, wurde Fabricius ermahnt, sich eines ''ehrbaren, züchtigen Wandels zu befleißigen'' und sich nicht mit dem ''leichtfertigen Gesindel'' einzulassen und sich in keine ''disputierlichen Lehren'', die er hernach nicht verteidigen könne, einzulassen. | Anlässlich seiner Ernennung zum Pfarrer von Fürth, wurde Fabricius ermahnt, sich eines ''ehrbaren, züchtigen Wandels zu befleißigen'' und sich nicht mit dem ''leichtfertigen Gesindel'' einzulassen und sich in keine ''disputierlichen Lehren'', die er hernach nicht verteidigen könne, einzulassen.<ref>Dr. Heinz Dannenbauer: ''Die Nürnberger Landgeistlichen bis zur zweiten Nürnberger Kirchenvisitation (1560/61)'', Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte, IV. Jahrgang, 1929, S. 233</ref><br /> | ||
<ref>Dr. Heinz Dannenbauer | 1557 berichtete Fabricius, dass er die kirchlichen Verhältnisse an St. Michael zu dieser Zeit in einem traurigen Zustand vorgefunden habe (eine leise Kritik am Vorgänger). "''Kein einziger Schüler war da (in der Kirche zum Gottesdienst) und stunde der Gerichtsschreiber, ein Vagant und Idiota, so zuvor ein Soldat gewesen, vor dem Puldt mit einem kurzen Küttelein, mit zerrissenen und zerlumpten Hosen, sang vor der Predigt einen Psalmen und da er vermeinte, es sollte die Predigt mit einem Gesang und Collekten beschlossen werden, da lief das Volk alles zur Kirchen hinaus wie die Säue vom Trog.''"<ref>Fronmüllerchronik, 1887, S. 39 - (dort wörtl. zitiert aus Scheuerls Chronik von Fürth, S. 32)</ref> | ||
1557 berichtete Fabricius, dass er die kirchlichen Verhältnisse an St. Michael zu dieser Zeit in einem traurigen Zustand vorgefunden habe (eine leise Kritik am Vorgänger). "''Kein einziger Schüler war da (in der Kirche zum Gottesdienst) und stunde der Gerichtsschreiber, ein Vagant und Idiota, so zuvor ein Soldat gewesen, vor dem Puldt mit einem kurzen Küttelein, mit zerrissenen und zerlumpten Hosen, sang vor der Predigt einen Psalmen und da er vermeinte, es sollte die Predigt mit einem Gesang und Collekten beschlossen werden, da lief das Volk alles zur Kirchen hinaus wie die Säue vom Trog.''" <ref>Fronmüllerchronik, 1887, | |||
Bei der Kirchenvisitation 1561 wird aus guten Ursachen beschlossen in Fürth nicht die Gemeinde, sondern nur den Pfarrer - also Johann Baptist Fabricius - zu examinieren. <ref>aufgrund der Dreiherrschaft war die hohe Obrigkeit in Fürth strittig | Bei der Kirchenvisitation 1561 wird aus guten Ursachen beschlossen in Fürth nicht die Gemeinde, sondern nur den Pfarrer - also Johann Baptist Fabricius - zu examinieren.<ref>aufgrund der Dreiherrschaft war die hohe Obrigkeit in Fürth strittig, Nürnberg wollte dem dompröpstlichen Bamberg und dem hohenzollerschen Ansbach durch die Visitation keine leichtfertigen Streitgründe an die Hand geben</ref> | ||
Die Examination wurde am 13. Oktober 1561 in Gründlach durchgeführt. Der Pfarrer hat ''wohl bestanden''. Aktenkundig wurde dabei, dass Fabricius Werke von Luther und Melanchthon hat und diese auch liest, genauso wie Bücher, die er von seinem Vater geerbt hat. | Die Examination wurde am 13. Oktober 1561 in Gründlach durchgeführt. Der Pfarrer hat ''wohl bestanden''. Aktenkundig wurde dabei, dass Fabricius Werke von Luther und Melanchthon hat und diese auch liest, genauso wie Bücher, die er von seinem Vater geerbt hat.<ref>Dr. Heinz Dannenbauer: ''Die Nürnberger Landgeistlichen bis zur zweiten Nürnberger Kirchenvisitation (1560/61)'', Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte, III. Jahrgang, 1928, S. 77</ref><br /> | ||
<ref>Dr. Heinz Dannenbauer | |||
Allerdings wurde bei der Kirchenvisitation negativ bemerkt, dass der Schulmeister (vom Dompropst eingesetzt) ''unfleißig'' sei, sodass die Eltern ihre Kinder wieder aus der Schule nehmen. | Allerdings wurde bei der Kirchenvisitation negativ bemerkt, dass der Schulmeister (vom Dompropst eingesetzt) ''unfleißig'' sei, sodass die Eltern ihre Kinder wieder aus der Schule nehmen. | ||