Hermann-Löns-Straße: Unterschied zwischen den Versionen

keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:
== Exkurs Hermann Löns ==
== Exkurs Hermann Löns ==
[[Datei:Hermann Löns.jpg|miniatur|rechts|Hermann Löns, ca. 1900]]
[[Datei:Hermann Löns.jpg|miniatur|rechts|Hermann Löns, ca. 1900]]
Hermann Löns hat keinen Bezug zu Fürth, allerdings erlangte Löns nach seinem Tod [[1916]] nahezu einen Kultstatus im Deutschen Reich. Nach dem Abitur studierte Löns Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften. Nach drei Ehen und diversen amourösen Eskapaden mit deutlich jüngeren Frauen gab er sein Studium auf, vermutlich auch auf Grund seines exzessiven Alkoholkonsums. Er wechselte zum Hannoverschen Anzeiger als Journalist und arbeitete sich vom freien Mitarbeiter hoch bis zum Chefredakteur. Gleichzeitig begann er mit der Schriftstellerei und wurde ein erfolgreicher Buchautor, Dichter und Heimatdichter. Nach verschiedenen Anstellungen landete Löns Anfang der 1910er Jahre nach einem Nervenzusammenbruch in einem Sanatorium - nach heutiger Auffassung hat der nicht unerhebliche Alkoholkonsum auch mit zu seinem Sanatoriumsaufenthalt geführt.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>  
Hermann Löns hat keinen Bezug zu Fürth, allerdings erlangte Löns nach seinem Tod [[1916]] nahezu einen Kultstatus im Deutschen Reich. Nach dem Abitur studierte Löns Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften. Nach drei Ehen und diversen amourösen Eskapaden mit deutlich jüngeren Frauen gab er sein Studium auf, vermutlich auch auf Grund seines exzessiven Alkoholkonsums. Sein Frauenbild fasste er selbst wie folgt zusammen: " ''Weiber sind keine "Vollmenschen", denn sie hätten "keine Seele, sondern nur einen Uterus''" bzw. " ''Ein Mann wie ich braucht jede sieben Wochen eine andere Geliebte.'' "<ref>WDR Stichtag: 26. September 2004 - Vor 90 Jahren: Hermann Löns stirbt - online abgerufen am 7. November 2018 | 11:44 Uhr </ref>  


Kurz nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s meldete sich Löns als Freiwilliger. Obwohl er bisher keinen Militärdienst abgeleistet hatte, mit seinen 48 Jahren viel zu alt und sein körperlicher Zustand alles andere als akzeptabel war, gelang ihm der Einzug als Soldat in den Kriegsdienst scheinbar über seine guten Beziehungen. Eine ihm angebotene Position in den rückwärtigen Linien als Kriegsberichterstatter lehnte er ab, stattdessen wollte Löns direkt an die Front. Ein [[1986]] gefundenes Tagebuch Löns enthält stichwortartige Notizen, in der Löns die Grausamkeit des Kriegs beschreibt und diese mit lebhaften Naturbeobachtungen aus dem Schützengraben verbindet. Bereits nach nur vier Wochen Kriegsdienst fiel Löns durch einen Herz- oder Kopfschuss bei seinem ersten Sturmangriff gegen französische Truppen in der Nähe von Reims. Seine Leiche wurde angeblich in einem Granatentrichter verscharrt. Über den Fund seiner Leiche kursieren unterschiedliche Versionen, u.a. sei bereits [[1918]] ein deutsches Kommando zur Suche nach Reims geschickt worden. Anhand einer Lageskizze und seiner Erkennungsmarke habe man wohl die Gebeine gefunden. Eine andere Version lautet, dass die Überreste [[1933]] durch einen Bauer beim Pflügen gefunden wurden.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>
Er wechselte zum Hannoverschen Anzeiger als Journalist und arbeitete sich vom freien Mitarbeiter hoch bis zum Chefredakteur. Gleichzeitig begann er mit der Schriftstellerei und wurde ein erfolgreicher Buchautor, Dichter und Heimatdichter. Nach verschiedenen Anstellungen landete Löns Anfang der 1910er Jahre nach einem Nervenzusammenbruch in einem Sanatorium - nach heutiger Auffassung hat der nicht unerhebliche Alkoholkonsum auch mit zu seinem Sanatoriumsaufenthalt geführt.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>
 
Kurz nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]s meldete sich Löns als Freiwilliger. Obwohl er bisher keinen Militärdienst abgeleistet hatte, mit seinen 48 Jahren viel zu alt und sein körperlicher Zustand alles andere als akzeptabel war, gelang ihm der Einzug als Soldat in den Kriegsdienst scheinbar über seine guten Beziehungen. Eine ihm angebotene Position in den rückwärtigen Linien als Kriegsberichterstatter lehnte er ab, stattdessen wollte Löns direkt an die Front. Hierzu schrieb er: " ''Mein rotestes Gelüste ist, eine Schlacht mitzumachen, aber mit der Waffe in der Hand, so eine, wo man das Weiße im Auge sehen kann beim Gegner"''.<ref>WDR Stichtag: 26. September 2004 - Vor 90 Jahren: Hermann Löns stirbt - online abgerufen am 7. November 2018 | 11:44 Uhr </ref>
 
Ein [[1986]] gefundenes Tagebuch Löns enthält stichwortartige Notizen, in der Löns die Grausamkeit des Kriegs beschreibt und diese mit lebhaften Naturbeobachtungen aus dem Schützengraben verbindet. So notiert er u.a. am 15. September 1914 in sein Notizbuch: „''Überall Feuer, nah und fern. Turteltaube schwingt sich in Baum am Weg, da Granaten sie aus dem Wald verjagt.''“<ref>Hermann Löns - Wikipedia - online abgerufen am 7. November 2018 - 11:47 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>  Bereits nach nur vier Wochen Kriegsdienst fiel Löns durch einen Herz- oder Kopfschuss bei seinem ersten Sturmangriff gegen französische Truppen in der Nähe von Reims. Seine Leiche wurde angeblich in einem Granatentrichter verscharrt. Über den Fund seiner Leiche kursieren unterschiedliche Versionen, u.a. sei bereits [[1918]] ein deutsches Kommando zur Suche nach Reims geschickt worden. Anhand einer Lageskizze und seiner Erkennungsmarke habe man wohl die Gebeine gefunden. Eine andere Version lautet, dass die Überreste [[1933]] durch einen Bauer beim Pflügen gefunden wurden.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>


In beiden Fällen wird auf Befehl Adolf Hitlers die unverzügliche Überführung der Leiche nach Deutschland angeordnet. Die Bestattung des Naturdichters sollte in der Lüneburger Heide stattfinden, allerdings konnte kein passender Platz für sein Grab gefunden werden. Seine Witwe drohte öffentlich, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem Schild: „''Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet sich dort kein Platz für ihn''.“ Nach der peinlichen Angelegenheit beschäftigten sich mit dem Fall gleich mehrere örtlichen Verwaltungseinrichtungen sowie höhere Parteistellen der [[NSDAP]] und höchste Vertreter des NS-Regimes, z. B. Hermann Göring, Rudolf Heß, Joseph Goebbels und Reichswehrminister Werner von Blomberg. Die Geschichte der Beisetzung endete fast damit, dass [[1934]] SA-Angehörige den Sarg Löns' in einer Nacht- und Nebelaktion stahlen und Löns in der niedersächsischen Stadt Fallingbostel beerdigten. Doch damit nicht genug, jetzt grub die mit der SA rivalisierende Reichswehr seinen Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattete Löns am [[2. August]] [[1935]] bei Walsrode. Dem Grab wurde ein von Adolf Hitler unterzeichnetes Dokument beigefügt.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>
In beiden Fällen wird auf Befehl Adolf Hitlers die unverzügliche Überführung der Leiche nach Deutschland angeordnet. Die Bestattung des Naturdichters sollte in der Lüneburger Heide stattfinden, allerdings konnte kein passender Platz für sein Grab gefunden werden. Seine Witwe drohte öffentlich, die Gebeine vor dem Hauptbahnhof Hannover auszustellen mit dem Schild: „''Wir wollten Hermann Löns in der Heide beisetzen, aber es findet sich dort kein Platz für ihn''.“ Nach der peinlichen Angelegenheit beschäftigten sich mit dem Fall gleich mehrere örtlichen Verwaltungseinrichtungen sowie höhere Parteistellen der [[NSDAP]] und höchste Vertreter des NS-Regimes, z. B. Hermann Göring, Rudolf Heß, Joseph Goebbels und Reichswehrminister Werner von Blomberg. Die Geschichte der Beisetzung endete fast damit, dass [[1934]] SA-Angehörige den Sarg Löns' in einer Nacht- und Nebelaktion stahlen und Löns in der niedersächsischen Stadt Fallingbostel beerdigten. Doch damit nicht genug, jetzt grub die mit der SA rivalisierende Reichswehr seinen Sarg rund ein Jahr später wieder aus und bestattete Löns am [[2. August]] [[1935]] bei Walsrode. Dem Grab wurde ein von Adolf Hitler unterzeichnetes Dokument beigefügt.<ref>Wikipedia: Hermann Löns, abgerufen am 21. März 2016 / 23:09 Uhr [https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_L%C3%B6ns online abrufbar]</ref>
91.021

Bearbeitungen