Gemeinschaftsschule Stadeln: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Gemeinschaftsschule Stadeln''' ist der dritte Schulbau in der Schulgeschichte in Stadeln.
Die '''Gemeinschaftsschule Stadeln''' ist der dritte Schulbau in der Schulgeschichte in [[Stadeln]]. Er diente von 1939 bis 1972 als Schule und Veranstaltungsort und musste 1999 einem Neubaugebiet weichen.




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Bis zum Bau der ersten Schule in Stadeln, dem sogenannten „Storchenhaus“ am [[Fischerberg 1]], im Jahr 1740 (jetzt Kindergarten), wurde einige Jahrzehnte in Privathäusern unterrichtet, aber schon von einem angestellten Lehrer. Vorher mussten die Schüler nach Fürth gehen. Diese Schule war bis [[1866]] in Betrieb, bevor eine neue Schule mit zwei Schulsälen, Lehrerwohnung und Gemeindekanzlei in der [[Stadelner Hauptstraße 96]] (heute Bürgeramt Nord) erbaut und am [[16. Dezember]] [[1866]] eröffnet wurde.  
Bis zum Bau der ersten Schule in Stadeln, dem sogenannten „Storchenhaus“ am [[Fischerberg 1]], im Jahr 1740 (jetzt Kindergarten), wurde einige Jahrzehnte in Privathäusern unterrichtet, aber schon von einem angestellten Lehrer. Vorher mussten die Schüler nach Fürth gehen. Diese Schule war bis [[1866]] in Betrieb, bevor eine neue Schule mit zwei Schulsälen, Lehrerwohnung und Gemeindekanzlei in der [[Stadelner Hauptstraße 96]] (heute Bürgeramt Nord) erbaut und am [[16. Dezember]] [[1866]] eröffnet wurde.  


Als dritter Schulhaus-Neubau wurde [[1939]] ein sehr modernes und großzügiges Schulhaus mit Turnhalle, Lehrerwohnhaus, Kindergarten und Sportfeld an der heutigen [[Karl-Hauptmannl-Straße]]/Stadelner Hauptstraße erbaut. Die Ausstattung mit einer Reihe von Wannenbädern, einem kleinen Schwimmbad im Untergeschoss und Küche im Mittelbau lässt vermuten, dass bereits der spätere Einsatz als Lazarett, wie bei vielen Schulhäusern, in die Planung mit einfloss. Der Kindergarten wurde bis zum Kriegsende gleichzeitig als HJ-Heim genutzt. Die Schule fungierte zuerst als „Volksschule“ und wurde [[1953]] dann zur „Gemeinschaftsschule“ umbenannt.
Als dritter Schulhaus-Neubau wurde [[1939]] ein sehr modernes und großzügiges Schulhaus mit Turnhalle, Lehrerwohnhaus, Kindergarten und Sportfeld an der heutigen [[Karl-Hauptmannl-Straße]]/[[Stadelner Hauptstraße]] erbaut. Die Ausstattung mit einer Reihe von Wannenbädern, einem kleinen Schwimmbad im Untergeschoss und Küche im Mittelbau lässt vermuten, dass bereits der spätere Einsatz als Lazarett, wie bei vielen Schulhäusern, in die Planung mit einfloss. Der Kindergarten wurde bis zum Kriegsende gleichzeitig als HJ-Heim genutzt. Die Schule fungierte zuerst als „Volksschule“ und wurde [[1953]] dann zur „Gemeinschaftsschule“ umbenannt.


Die Amerikaner beschlagnahmten die ganze Anlage nach ihrem Einmarsch, es wurden Truppen einquartiert und später wurde alles zu einem Militärgefängnis umgewandelt. Dies dauerte bis 1948. Das heruntergekommene Gebäude konnte nach einer Renovierung 1949 wieder für Schulzwecke genutzt werden. Wegen der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen  und deren Kinder reichte der Platz nicht aus, so dass die ersten vier Klassen im alten Schulhaus, die höheren im neuen Schulhaus unterrichtet wurden. Darüber hinaus waren über einige Jahre noch Ausweichquartiere im Jugendheim oder in den Tanzsälen der Gasthäuser [[Stadelner Hauptstraße 79|Kalb]] und [[Stadelner Hauptstraße 101|Goldener Engel]] notwendig.
Die Amerikaner beschlagnahmten die ganze Anlage nach ihrem Einmarsch, es wurden Truppen einquartiert und später wurde alles zu einem Militärgefängnis umgewandelt. Dies dauerte bis 1948. Das heruntergekommene Gebäude konnte nach einer Renovierung 1949 wieder für Schulzwecke genutzt werden. Wegen der vielen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen  und deren Kinder reichte der Platz nicht aus, so dass die ersten vier Klassen im alten Schulhaus, die höheren im neuen Schulhaus unterrichtet wurden. Darüber hinaus waren über einige Jahre noch Ausweichquartiere im Jugendheim oder in den Tanzsälen der Gasthäuser [[Stadelner Hauptstraße 79|Kalb]] und [[Stadelner Hauptstraße 101|Goldener Engel]] notwendig.
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==Zeitzeugenberichte==
==Zeitzeugenberichte==
===Schulerlebnis 1954 – 1962 Gemeinschaftsschule Stadeln ===
===Schulerlebnis 1954 – 1962 Gemeinschaftsschule Stadeln ===
In den ersten Schuljahren ab 1954 wurde unsere Klasse im ehem. Rathaus, jetzt Bürgeramt Nord [[Stadelner Hauptstraße 96]]  im 1. Stock, wegen Überfüllung des Schulhauses mit Lehrerin Frau Bauer, einquartiert. Andere Notquartiere waren aber auch die Tanzböden in den Gasthäusern „Goldener Engel“ und „Kalb“, im Kindergarten und ehem. HJ-Heim (Kindergarten).
In den ersten Schuljahren ab 1954 wurde unsere Klasse im ehem. Rathaus, jetzt Bürgeramt Nord [[Stadelner Hauptstraße 96]]  im 1. Stock, wegen Überfüllung des Schulhauses mit Lehrerin Frau Bauer, einquartiert. Andere Notquartiere waren aber auch die Tanzböden in den Gasthäusern „Goldener Engel“ und „Kalb“, im Kindergarten und ehem. HJ-Heim (Kindergarten).  
Man betrat die Schule über die Eingangshalle mit großen Mittelpfeiler, wo ein Marmorkopf von Wagner sich befand  (bis 1945 stand da bestimmt ein anderer Gipskopf!!), wo rechts die Tür zum Verbindungsbau Turnhalle ging, geradeaus die Toiletten für Schüler und -rinnen und Lehrer, links das Treppenhaus und nochmal links der lange Gang auf schönen Eichendielen zu den 2 Klassenzimmern pro Stockwerk  ging.


Im Keller waren ca. 6 abgetrennte Wannenbäder eingebaut. Die Anfangs der fünfziger Jahre wegen fehlender eigener Badezimmer für 30 Pfennige am Badetag Samstag gut frequentiert waren. Auch ein kleines Schwimm Bassin war im Keller vorhanden.  
Man betrat die Schule über die Eingangshalle mit großem Mittelpfeiler, wo ein Marmorkopf von Wagner sich befand (bis 1945 stand da bestimmt ein anderer Gipskopf!!), wo rechts die Tür zum Verbindungsbau Turnhalle ging, geradeaus die Toiletten für Schüler und -rinnen und Lehrer, links das Treppenhaus und nochmal links der lange Gang auf schönen Eichendielen zu den 2 Klassenzimmern pro Stockwerk.
Ob diese Einbauten von den Amerikaner herrührten, wo die Schule u.a. auch Militärgefängnis war, die die Schule von 1945-1948 beschlagnahmten, oder schon 1939 so geplant war, ist unklar.
 
Der Hausmeister Bodenschatz stand jeden früh an der Eingangstür um zu überwachen, dass auch die Schuhe ordentlich sauber abgetreten wurden. Später wurde sogar ein Hausschuhzwang („Schlappen Erlass“) für die Klassenzimmer eingeführt.   
Im Keller waren ca. 6 abgetrennte Wannenbäder eingebaut, die anfangs der fünfziger Jahre wegen fehlender eigener Badezimmer für 30 Pfennige am Badetag Samstag gut frequentiert waren. Auch ein kleines Schwimmbassin war im Keller vorhanden.  
In diesem Eingangsbereich wurde auch zur Pause vom Lebensmittelladen Zaschke Brezen für 10 Pfennige und anderes Gebäck verkauft. Getränke wurden über die Schule verteilt. Es gab Kakao oder Milch erst in kleinen Glasflaschen, dann in Tetrapak´s, die schön laut knallten, wenn man auf die leeren ordentlich drauf tat. Wobei mancher Kakaorest der damit raus schoss auch mal ein Hosenbein oa. verzierte. Die Getränke wurden wöchentlich in der Klasse mittels Listen vorbestellt und auch da bezahlt. Nach dem klingeln zum Ende der Pause stellten sich die Klassen vor dem Mittelbau mit dem Uhrentürmchen im Pausenhof immer zu Zweit  nebeneinander geordnet auf und genauso ordentlich wurde dann einmarschiert .   
Ob diese Einbauten von den Amerikanern herrührten, die die Schule von 1945-1948 beschlagnahmt hatten und auch als Militärgefängnis nutzten, oder schon 1939 so geplant war, ist unklar.
Der Hausmeister Bodenschatz stand jeden früh an der Eingangstür um zu überwachen, dass auch die Schuhe ordentlich sauber abgetreten wurden. Später wurde sogar ein Hausschuhzwang („Schlappen Erlass“) für die Klassenzimmer eingeführt.   
In diesem Eingangsbereich wurden auch zur Pause vom Lebensmittelladen Zaschke Brezen für 10 Pfennige und anderes Gebäck verkauft. Getränke wurden über die Schule verteilt. Es gab Kakao oder Milch erst in kleinen Glasflaschen, dann in Tetrapaks, die schön laut knallten, wenn man auf die leeren ordentlich drauftrat. Wobei mancher Kakaorest der damit raus schoss auch mal ein Hosenbein o. a. verzierte. Die Getränke wurden wöchentlich in der Klasse mittels Listen vorbestellt und auch da bezahlt. Nach dem Klingeln zum Ende der Pause stellten sich die Klassen vor dem Mittelbau mit dem Uhrentürmchen im Pausenhof immer zu zweit nebeneinander geordnet auf und genauso ordentlich wurde dann einmarschiert.   


Da fällt zum Thema „klassenweise aufstellen“ noch ein, dass beim Antrittsbesuch des neuen Rektors [[Karl Hauptmannl]] alle Klassen mit Lehrer im Pausenhof Aufstellung machen mussten und er eine kurze Rede hielt als Begrüßung.  
Da fällt zum Thema „klassenweise aufstellen“ noch ein, dass beim Antrittsbesuch des neuen Rektors [[Karl Hauptmannl]] alle Klassen mit Lehrer im Pausenhof Aufstellung machen mussten und er eine kurze Rede hielt als Begrüßung.