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Als zu Mitte der 1850er Jahre in der gräflichen Brauerei die Dampfkraft eingeführt wurde, musste zur Sicherstellung der Wasserversorgung ein neuer Brunnen am „Holzgarten“ (früher Bezeichnung für Holzlagerplatz, etwa links der Farrnbach unterhalb der Meierei gelegen) gegraben werden. Trotzdem reichte für die Brauerei das Wasser nicht. Man führte daher auch Wasser aus der alten Wasserleitung in den neuen Brunnen im „Holzgarten“ und erweiterte die Quellfassung am Quellenweiher mit einem zusätzlichen „eingedämmten Kasten“, von dem die Ableitung mit einem neuen Rohrstrang aus Bleirohr mitten durch die Weiher geführt und unterhalb derselben im Bereich der ehemaligen Staatsstraße Nr. 102 Nürnberg – Würzburg (heute Geißäckerstraße) an die alte Leitung angebunden wurde.
 
Als zu Mitte der 1850er Jahre in der gräflichen Brauerei die Dampfkraft eingeführt wurde, musste zur Sicherstellung der Wasserversorgung ein neuer Brunnen am „Holzgarten“ (früher Bezeichnung für Holzlagerplatz, etwa links der Farrnbach unterhalb der Meierei gelegen) gegraben werden. Trotzdem reichte für die Brauerei das Wasser nicht. Man führte daher auch Wasser aus der alten Wasserleitung in den neuen Brunnen im „Holzgarten“ und erweiterte die Quellfassung am Quellenweiher mit einem zusätzlichen „eingedämmten Kasten“, von dem die Ableitung mit einem neuen Rohrstrang aus Bleirohr mitten durch die Weiher geführt und unterhalb derselben im Bereich der ehemaligen Staatsstraße Nr. 102 Nürnberg – Würzburg (heute Geißäckerstraße) an die alte Leitung angebunden wurde.
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Beim Bau der benachbarten [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Eisenbahnbrücke)|Eisenbahnbrücke]] im Jahr 1861 wurden nicht nur die Staatsstraße Nr. 102 und die [[Farrnbach]] umgelegt, auch die alte Wasserleitung musste verlegt werden, weil sie genau unter einen Brückenpfeiler gekommen wäre.<ref>Schreiben von Graf Ludwig von Pückler-Limpurg vom 30.03.1891 an sein gräfliches Rentamt, Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 889</ref>
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Beim Bau der benachbarten [[Bahnlinie Fürth - Würzburg (Eisenbahnbrücke)|Eisenbahnbrücke]] im Jahr 1861 wurden nicht nur die Staatsstraße Nr. 102 und die [[Farrnbach]] umgelegt, auch die alte Wasserleitung musste verlegt werden, weil sie genau unter einen Brückenpfeiler gekommen wäre.
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Weil in der Vergangenheit wegen Mängeln an der Röhrenfahrt das zugeleitete Wasser oft trüb und geschmacklich beeinträchtigt - zeitweise sogar ungenießbar - war, hatte noch der Vater von Graf Ludwig, Graf Ludwig sen. (1790 - 1854), auf seine Kosten (d. h. ohne anteilige Kostenübernahme der Friedrich’schen Linie) einen besonderen Brunnen im Schlosshof graben lassen, der bei regelmäßiger Nutzung sehr gutes, frisches Wasser lieferte. Seit die Erweiterung mit der Bleirohrleitung im Bereich der Weiher dazukam, verschlechterte sich das Leitungswasser noch und verstopfte oft. Dabei soll sogar Vandalismus vorgekommen sein, indem die Bleileitung ''„vom Publikum […] angehackt und angebohrt“''  und folglich stark verunreinigt wurde. Graf Ludwig beobachtete sogar: ''„Seit die Bleirohrleitung vom Quellweiher oft verstopft ist, unrein schmeckt u. nicht selten den Dienst versagt, kommen in meiner Familie oft Krankheitserscheinungen vor, welche man sonst im hiesigen Schloß gar nicht kannte. Schon wiederholt haben sich Aerzte dahin geäußert, daß diese Krankheitserscheinungen ganz dieselben seien, wie sie bei leichten fortgesetzten Vergiftungen vorkommen.“'' Aufgrund seiner Erkenntnisse ordnete Graf Ludwig am 30. März [[1891]] an, dass das herkömmliche Leitungswasser nur noch zum Waschen, nicht aber zum Genuss gebraucht werden soll und beauftragte sein Rentamt, eine Leitung aus dem gegrabenen Brunnen im Schlosshof zu Küche und Haus einzurichten.<ref>Schreiben von Graf Ludwig von Pückler-Limpurg vom 30.03.1891 an sein gräfliches Rentamt, Archivakte StadtAFÜ Sign.-Nr. PLA 889</ref>
    
== Siehe auch ==
 
== Siehe auch ==
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