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Der Kaufmannssohn Ernst Alfred Seckendorf legte [[1911]] das Abitur erfolreich ab und studierte im Anschluss acht Semester Medizin an der FAU in Erlangen und LMU in München ([[1912]] bis [[1914]]). Seckendorf beendete [[1919]] sein Studium nach dem Ende des 1. Weltkrieges, an dem er bereits seit dem Kriegsantritt [[1914]] teilgenommen hatte. [[1917]] wurde Seckendorf verwundet und erhielt für seine Verdienste die Tapferkeitsmedaille. Seine Approbation als Arzt erhielt er am [[17. Dezember]] [[1919]], [[1920]] promovierte er zum Doktor der Humanmedizin (Dr. med.).  
 
Der Kaufmannssohn Ernst Alfred Seckendorf legte [[1911]] das Abitur erfolreich ab und studierte im Anschluss acht Semester Medizin an der FAU in Erlangen und LMU in München ([[1912]] bis [[1914]]). Seckendorf beendete [[1919]] sein Studium nach dem Ende des 1. Weltkrieges, an dem er bereits seit dem Kriegsantritt [[1914]] teilgenommen hatte. [[1917]] wurde Seckendorf verwundet und erhielt für seine Verdienste die Tapferkeitsmedaille. Seine Approbation als Arzt erhielt er am [[17. Dezember]] [[1919]], [[1920]] promovierte er zum Doktor der Humanmedizin (Dr. med.).  
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[[1918]] heiratete er bereits die katholische Elisabeth Meyners. Ein geistig behinderter Sohn war [[1919]] geboren, der später in einem Kloster betreut wurde bis er in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen verlegt wurde. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Ein zweiter Sohn, Hans Peter Seckendorf kam am [[25. Februar]] [[1921]] in Fürth zur Welt.  
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[[1918]] heiratete er bereits die katholische Elisabeth Meyners. Ein geistig behinderter Sohn war [[1919]] geboren, der später in einem Kloster betreut wurde bis er in die Heil- und Pflegeanstalt Erlangen verlegt wurde. Ein zweiter Sohn, Hans Peter Seckendorf kam am [[25. Februar]] [[1921]] in Fürth zur Welt.  
    
== Beruf und Deportation ==
 
== Beruf und Deportation ==
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In einer Ausstellung anlässlich des ''70. Jahrestags des Entzugs der Approbation jüdischer Ärztinnen und Ärzte'' [[2009]] wurde u.a. auch sein Schicksal dargestellt. Die Ausstellung war in vielen Bayerischen Städten zu sehen, so auch in der Zeit vom 14. September bis [[4. Oktober]] [[2009]] am [[Klinikum Fürth]].
 
In einer Ausstellung anlässlich des ''70. Jahrestags des Entzugs der Approbation jüdischer Ärztinnen und Ärzte'' [[2009]] wurde u.a. auch sein Schicksal dargestellt. Die Ausstellung war in vielen Bayerischen Städten zu sehen, so auch in der Zeit vom 14. September bis [[4. Oktober]] [[2009]] am [[Klinikum Fürth]].
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== Familie ==
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Aus der Ehe mit Elisabeth Meyners stammten zwei Söhne. Der erstgeborene Wolfgang Seckendorf kam 1919 auf die Welt. Von Geburt an lag eine geistige Behinderung des Kindes vor. Während die Familie sich anfänglich um den Sohn selbst kümmerte, wurde er vermutlich im Rahmen der sog. [https://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_T4 T4-Aktion] am 21. April 1941 in das Bezirksklinikum in Erlangen eingewiesen. Seine Überführung in eine private Pflegschaft wurde auf Grund der Auswirkungen seiner Behinderung abgelehnt, womit er einer Zwangssterilisation entging. Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen eines Nachfahren aus der Familie ist es erst jüngst gelungen, näheres über den Verbleib des Sohnes während seines Aufenthaltes in der Erlanger Anstalt in Erfahrung zu bringen. So war aus den inzwischen freigegeben Akten zu entnehmen, dass Wolfgang Seckendorf zunächst in der "Kohlegruppe" und dann in die "Gartengruppe" eingesetzt wurde. Bereits am 13. Februar 1942 verstarb er in der Einrichtung. Als Todesursache wird eine Typhuserkrankung angegeben, mit der sich einige Insassen und Personalangehörige angesteckt haben sollen.<ref>Ernst Seckendorf, Schreiben (Mail) an FürthWiki vom 10. April 2019 </ref>
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Der zweite Sohn, Peter Seckendorf, kam am 25. Februar 1921 in Fürth auf die Welt. Er konnte dem Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg durch permanente Flucht entgehen und siedelte sich nach dem Krieg als Geschäftsmann in Garmisch-Partenkirchen an. Dort verstarb er im Alter von 86 Jahren am 9. Mai 2007. Sein Sohn Ernst Seckendorf widmet sich seit längerem der eigenen Familiengeschichte, dem vorallem die Informationen über Wolfgang Seckendorf zu verdanken sind.
    
== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
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* [[Irma Kraus]]
 
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* [[Nathanstift]]
 
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* [[Opfer des Nationalsozialismus]]
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==Einzelnachweise==
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<references/>
    
== Bilder ==
 
== Bilder ==
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