Kindergarten Poppenreuth: Unterschied zwischen den Versionen

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===Die Kleinkinderschule ab 1900===
===Die Kleinkinderschule ab 1900===
Noch bevor der Ort Poppenreuth in die Stadt Fürth eingemeindet wurde, beschloss der Armenpflegschaftsrat im September 1899 die Gründung einer "Kleinkinderschule" in Poppenreuth. Dafür gründete man ein "Comité für die Errichtung einer Kleinkinderschule in Fürth-Poppenreuth". Erster Vorstand war Pfarrer [[Franz Karl Brehm]] und der zweite Vorstand der letzte Bürgermeister Poppenreuths.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''[[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes]]'',  Seite 116</ref> <br/>
Noch bevor der Ort Poppenreuth in die Stadt Fürth eingemeindet wurde, beschloss der Armenpflegschaftsrat im September 1899 die Gründung einer "Kleinkinderschule" in Poppenreuth. Dafür gründete man ein "Comité für die Errichtung einer Kleinkinderschule in Fürth-Poppenreuth". Erster Vorstand war Pfarrer [[Franz Karl Brehm]] und der zweite Vorstand der letzte Bürgermeister Poppenreuths.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''[[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes]]'',  Seite 116</ref> <br/>
[[Datei:Kindergarten Poppenreuth.JPG|thumb|right| Kindergartenbetrieb im ehemaligen Gemeindehaus - heute Poppenreuther Straße 118]]
[[Datei:Kindergarten Poppenreuth.JPG|250px|thumb|right| Kindergartenbetrieb im ehemaligen Gemeindehaus - heute Poppenreuther Straße 118]]


Mit der vollzogenen Eingemeindung nach Fürth zum 1.1.1900 war das Standes- und Bürgermeisteramt frei geworden. Ein paar kleinere Umbaumaßnahmen in dem Klinkerbau - der heutigen Nr. 118 der Poppenreuther Straße – und der Kindergartenbetrieb konnte am 1. Oktober 1900 beginnen. Zwei Räume im Erdgeschoss waren für den Betrieb der ''Kleinkinderschule'' vorgesehen. Außerdem wurde auch noch die Wohnung der ''Kleinkinderlehrerin'' darin untergebracht. Im Hof war der Spielplatz.  
Mit der vollzogenen Eingemeindung nach Fürth zum 1.1.1900 war das Standes- und Bürgermeisteramt frei geworden. Ein paar kleinere Umbaumaßnahmen in dem Klinkerbau - der heutigen Nr. 118 der Poppenreuther Straße – und der Kindergartenbetrieb konnte am 1. Oktober 1900 beginnen. Zwei Räume im Erdgeschoss waren für den Betrieb der ''Kleinkinderschule'' vorgesehen. Außerdem wurde auch noch die Wohnung der ''Kleinkinderlehrerin'' darin untergebracht. Im Hof war der Spielplatz.  
Augsburger Diakonissen – sozusagen das Wunschpersonal – wurden für den laufenden Betrieb nicht gewonnen, aber dafür wenigstens eine Dekanstochter als Leitung und eine Kantorentochter als Gehilfin.
Augsburger Diakonissen – sozusagen das Wunschpersonal – wurden für den laufenden Betrieb nicht gewonnen, aber dafür wenigstens eine Dekanstochter als Leitung und eine Kantorentochter als Gehilfin.
Neben dem Schulgeld, das die Eltern zu entrichten hatten, waren die Einnahmen aus der Glücksbude der [[Kirchweih Poppenreuth|Poppenreuther Kirchweih]] ein wichtiger Faktor der Finanzierung.<ref>vgl. die Poppenreuther Kirchengemeindezeitung "PPP" vom Oktober 2000 </ref> Der Erlös dieser Glücksbude wurde auch für die Weihnachtsbescherung der ärmeren Kinder verwendet. "Jedes Kind bekam ein Hemd, Spielzeug sowie Lebkuchen und Äpfel".<ref>[[Barbara Ohm]]: ''[[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes]]'',  Seite 117</ref> <br/>
Neben dem Schulgeld, das die Eltern zu entrichten hatten, waren die Einnahmen aus der Glücksbude der [[Kirchweih Poppenreuth|Poppenreuther Kirchweih]] ein wichtiger Faktor der Finanzierung.<ref>vgl. die Poppenreuther Kirchengemeindezeitung "PPP" vom Oktober 2000 </ref> Der Erlös dieser Glücksbude wurde auch für die Weihnachtsbescherung der ärmeren Kinder verwendet. "Jedes Kind bekam ein Hemd, Spielzeug sowie Lebkuchen und Äpfel".<ref>[[Barbara Ohm]]: ''[[Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes (Buch)|Poppenreuth - Geschichte eines Fürther Dorfes]]'',  Seite 117</ref> <br/>
Der Kindergartenalltag erinnerte stark an Schule. Die Kinder saßen in Reihen, lernten Disziplin und Lieder, - die Zeiten waren autoritär. Das blieben sie im Wesentlichen auch in den folgenden 50 Jahren, allerdings hielt das spielerische Element im Kindergartenalltag immer mehr Einzug. Rollenspiele, damals sehr geschlechtsspezifisch ausgerichtet, setzten sich durch - Gesundheitserziehung und körperliche Ertüchtigung nahmen großen Stellenwert ein.  
Der Kindergartenalltag erinnerte stark an Schule. Die Kinder saßen in Reihen, lernten Disziplin und Lieder, - die Zeiten waren autoritär. Das blieben sie im Wesentlichen auch in den folgenden 50 Jahren, allerdings hielt das spielerische Element im Kindergartenalltag immer mehr Einzug. Rollenspiele, damals sehr geschlechtsspezifisch ausgerichtet, setzten sich durch - Gesundheitserziehung und körperliche Ertüchtigung nahmen großen Stellenwert ein.


===Kindergarten im alten Schulhaus===
===Kindergarten im alten Schulhaus===
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