Alexander von Reitzenstein-Hartungs: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Person
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|Namenszusatz=Freiherr von
|Namenszusatz=Freiherr von
|Vorname=Alexander Christof Ludwig Friedrich Karl Christian
|Vorname=Alexander Karl Heinrich [Christof Ludwig Friedrich Karl Christian]
|Nachname=Reitzenstein-Hartungs
|Nachname=Reitzenstein
|Geschlecht=männlich
|Geschlecht=männlich
|Abweichende Namensform=Reitzenstein
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|Geburtsdatum=1797/11/28
|Geburtsdatum=1797/11/28
|Todesdatum=1890/12/20
|Todesdatum=1890/12/20
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{{Auszeichnung
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|Auszeichnung=Ehrenbürger der Stadt Fürth
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|Verleihung am=1834
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|Auszeichnung=Ritter des Preußischen Johanniterordens
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|Verleihung am=1826
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|AuszeichnungBemerkung=rettete einem  preuß. Offizier während des Befreiungskriegs das Leben
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|Auszeichnung=Ritter des Sachsen-Weimar-Eisenachischen Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken
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|Verleihung am=1839
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|Auszeichnung=Ritter I. Klasse des Bayerischen Verdienstordens vom Heiligen Michael
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|Auszeichnung=Bayerischer Ludwigsorden
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'''Alexander Christof Ludwig Friedrich Karl Christian von Reitzenstein-Hartungs''' (geb. [[28. November]] [[1797]], gest. [[20. Dezember]] [[1890]]) wurde am [[11. März]] [[1830]] zum bayer. [[Zollbeamter|Zollbeamten]] (= Halloberbeamter und Kammerherr) in Fürth ernannt. Er war Oberst des kgl. Landwehrinfanterieregiments in Fürth und wurde [[1834]] zum [[Ehrenbürger]] der Stadt Fürth ernannt.
'''Alexander Karl Heinrich''' [Christof Ludwig Friedrich Karl Christian]<ref>Namensnennung nach Schwammberger: Fürther Ehrenbürger. In: Fürther Heimatblätter 1959, Nr. 7</ref> '''Freiherr von Reitzenstein''' (geb. [[28. November]] [[1797]], gest. [[20. Dezember]] [[1890]]) wurde am [[11. März]] [[1830]] zum bayer. [[Zollbeamter|Zollbeamten]] (= Halloberbeamter und Kammerherr) in Fürth ernannt. Er war Oberst des kgl. Landwehrinfanterieregiments in Fürth und wurde [[1834]] zum [[Ehrenbürger]] der Stadt Fürth ernannt.


== Leben<ref>Marko Kreutzmann: Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012</ref> ==
== Leben<ref>Marko Kreutzmann: Die höheren Beamten des Deutschen Zollvereins, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012</ref> ==
Alexander von Reitzenstein entstammte einer alten fränkischen Adelsfamilie. Sein Vater war Offizier, der zuletzt in preußischen Diensten stand. Während der Befreiungskriege – im November 1813 – trat Reitzenstein in das freiwillige Jägerbataillon des Obermainkreises ein und wurde hier 1815 Leutnant. In den Jahren 1816 und 1817 studierte er an der Universität Würzburg. 1822 trat er in den zivilen Staatsdienst über und wurde Praktikant beim Rentamt in Bayreuth. 1823 heiratete Reitzenstein Philippine Freiin von Branca, Tochter des Oberappellationsgerichtspräsidenten Karl Ludwig Freiherr von Branca.
Alexander von Reitzenstein entstammte einer alten fränkischen Adelsfamilie, dem 2. Zweig des Stammes Schwarzenstein und Schwarzenbach am Wald – genannt "aus dem Hause Hartungs". Sein Vater Heinrich Anton Freiherr von Reitzenstein (1761 - 1800) war Offizier, der zuletzt in preußischen Diensten stand. Während der Befreiungskriege – im November 1813 – trat Reitzenstein in das freiwillige Jägerbataillon des Obermainkreises ein und wurde hier 1815 Leutnant. In den Jahren 1816 und 1817 studierte er an der Universität Würzburg. 1822 trat er in den zivilen Staatsdienst über und wurde Praktikant beim Rentamt in Bayreuth. 1823 heiratete Reitzenstein Philippine Freiin von Branca (1800 - 1864), Tochter des Oberappellationsgerichtspräsidenten Karl Ludwig Freiherr von Branca. Aus dieser Ehe, die aber geschieden wurde, gingen 8 Kinder hervor. Die zweite, 1845 geschlossene, Ehe mit Edmunde von Fürer-Haimendorf blieb kinderlos.<ref>Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 27. Jg. 1877, S. 681 - [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8644267 Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf]</ref><ref>Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, 38. Jg. 1888, S. 658 - [http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/8862081 Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf]</ref>


Von März 1830 bis März 1834 war er in Fürth tätig; hier wurde er zum Oberzollinspektor befördert und nach Bamberg versetzt. Dort war er nur kurz, denn nach Inkrafttreten des Deutschen Zollvereins wurde er in der Zeit von Mai 1834 bis März 1835 kommissarisch als Zollvereinsbevollmächtigter des Königreichs Bayern zur Generalinspektion des Thüringer Zoll- und Handelsvereins in Erfurt abgeordnet. Diese Aufgabe übernahm er nochmals im Jahr 1842 für 6 Monate nach der Erneuerung der Zollvereinsverträge.
Von März 1830 bis März 1834 war er in Fürth tätig; hier wurde er zum Oberzollinspektor befördert und nach Bamberg versetzt. Dort war er nur kurz, denn nach Inkrafttreten des Deutschen Zollvereins wurde er in der Zeit von Mai 1834 bis März 1835 kommissarisch als Zollvereinsbevollmächtigter des Königreichs Bayern zur Generalinspektion des Thüringer Zoll- und Handelsvereins in Erfurt abgeordnet. Diese Aufgabe übernahm er nochmals im Jahr 1842 für 6 Monate nach der Erneuerung der Zollvereinsverträge.
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== Verleihung der Ehrenbürgerwürde ==
== Verleihung der Ehrenbürgerwürde ==
Bei seiner Verabschiedung aus Fürth erhielt von Reitzenstein-Hartungs für seine Verdienste als Oberst des kgl. Landwehrinfanterieregiments in Fürth von der Stadt Fürth am [[17. März]] [[1834]] das Ehrenbürgerrecht verliehen.<ref>Dr. Fronmüller sen.: Chronik der Stadt Fürth, 2. verbesserte Auflage 1887 Fürth, S. 256</ref> Initiiert wurde die [[Ehrenbürger]]würde durch ein Schreiben der Oberoffiziere des könglichen Landwehrinfanterieregiments in Fürth (mit Unterschriften von Oberstleutnant Eckhardt, Major Humbser, Hauptmann Billing, Leutnant Farnbacher, Leutnant Reißig, Leutnant Löhe und Hauptmann Gebhardt) am [[12. März]] [[1834]] an den [[Magistrat]] der Stadt Fürth. Geehrt werden sollte der "Obrist des Regiments", königlich bay. Kammerherr und Halloberbeamter in Fürth und Ritter des königlich preußischen St. Johanniter-Ordens. Reizenstein-Hartungs sei am [[9. April]] [[1831]] an die Spitze des Fürther Landwehrregiments gestellt worden, zur musterhaften Haltung und Erhaltung des königlichen Hauses und des Staates. Unter seiner Führung sind "die stürmischen Tage, die teils in Norden und Süden Europas, teils auch da und dort in Deutschland erlebt wurden, in voller Ruhe überstanden worden".<ref name="Schwammberger">Dr. Schwammberger: Fürther Ehrenbürger. In: [[Fürther Heimatblätter]] 1959, Nr. 7, S. 126</ref> Gemeint sind offensichtlich die Folgen der sog. [[wikipedia:Julirevolution von 1830|Julirevolution von 1830]] in Frankreich, die sich auch in deutschen Städten auswirkte. Nach Dafürhalten der Unterzeichner, sei "die Verleihung des Ehrenbürgerrechts die schönste Belohnung für einen Mann, der sich Verdienste um den Staat und um die Gemeinde erworben hat".
Bei seiner Verabschiedung aus Fürth erhielt von Reitzenstein-Hartungs für seine Verdienste als Oberst des kgl. Landwehrinfanterieregiments in Fürth von der Stadt Fürth am [[17. März]] [[1834]] das Ehrenbürgerrecht verliehen.<ref>Dr. Fronmüller sen.: Chronik der Stadt Fürth, 2. verbesserte Auflage 1887 Fürth, S. 256</ref> Initiiert wurde die [[Ehrenbürger]]würde durch ein Schreiben der Oberoffiziere des königlichen Landwehrinfanterieregiments in Fürth (mit Unterschriften von Oberstleutnant Eckhardt, Major Humbser, Hauptmann Billing, Leutnant Farnbacher, Leutnant Reißig, Leutnant Löhe und Hauptmann Gebhardt) am [[12. März]] [[1834]] an den [[Magistrat]] der Stadt Fürth. Geehrt werden sollte der "Obrist des Regiments", königlich bay. Kammerherr und Halloberbeamter in Fürth und Ritter des königlich preußischen St. Johanniter-Ordens. Reitzenstein-Hartungs sei am [[9. April]] [[1831]] an die Spitze des Fürther Landwehrregiments gestellt worden, zur musterhaften Haltung und Erhaltung des königlichen Hauses und des Staates. Unter seiner Führung sind "die stürmischen Tage, die teils in Norden und Süden Europas, teils auch da und dort in Deutschland erlebt wurden, in voller Ruhe überstanden worden".<ref name="Schwammberger">Dr. Schwammberger: Fürther Ehrenbürger. In: [[Fürther Heimatblätter]] 1959, Nr. 7, S. 126</ref> Gemeint sind offensichtlich die Folgen der sog. [[wikipedia:Julirevolution von 1830|Julirevolution von 1830]] in Frankreich, die sich auch in deutschen Städten auswirkte. Nach Dafürhalten der Unterzeichner, sei "die Verleihung des Ehrenbürgerrechts die schönste Belohnung für einen Mann, der sich Verdienste um den Staat und um die Gemeinde erworben hat".


Am [[17. März]] [[1834]] beschloss der [[Magistrat]] Baron von Reitzenstein-Hartungs das [[Ehrenbürger]]recht zu erteilen. Als Grund nannte der [[Magistrat]]:  
Am [[17. März]] [[1834]] beschloss der [[Magistrat]], Baron von Reitzenstein-Hartungs das [[Ehrenbürger]]recht zu erteilen. Als Grund nannte der [[Magistrat]]:  
* durch die Übernahme der Landwehroberstenstelle hätte Baron v. Reitzenstein-Hartungs "einen sehr erfreulichen Beweis von Gemeinsinn und Patriotismus" gezeigt,
* durch die Übernahme der Landwehroberstenstelle hätte Baron v. Reitzenstein-Hartungs "einen sehr erfreulichen Beweis von Gemeinsinn und Patriotismus" gezeigt,
* "durch edle Anstrengung die schleunige Wiederbelebung des nützlichen Instituts der Landwehr" und
* "durch edle Anstrengung die schleunige Wiederbelebung des nützlichen Instituts der Landwehr" und