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[[Datei:Saisonkarte Flussbad 1912.jpg|thumb|right|Saisonkarte für Männer, 1912]]
 
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Das Fürther Flussbad befand sich am [[Rednitz|Rednitzufer]] an der [[Badstraße]] zwischen dem Anwesen [[Badstraße 8]] und der Einmündung [[Mondstraße]]. Etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts existierte hier ein Badebetrieb, der dann als ''Aßmann'sche Flussbadeanstalt'' privat geführt wurde.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=267}}</ref> Nach einem Umbau des privaten Vorgängerbetriebes wurde sie ab [[1906]] städtisch betrieben.<ref>[http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-714/1202_read-17759/ Stadtmuseum Fürth]</ref>
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Das Fürther Flussbad befand sich am [[Rednitz|Rednitzufer]] an der [[Badstraße]] zwischen dem Anwesen [[Badstraße 8]] und der Einmündung [[Mondstraße]]. Etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts existierte hier ein Badebetrieb. Im Mai [[1846]] machte der Zimmermeister Jakob Rietheimer (an anderer Stelle auch Riethammer) mit einer Anzeige Reklame für seine Badeanstalt in der Rednitz. Er bot "Badehäuschen" an, in denen für 6 Kreuzer gebadet werden könnte.<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr. 5/455; AGr. 5/458</ref> Badehäuschen waren Holzhütten, die über dem Fluss angebracht waren. In ihnen konnte man Badekleidung anziehen und dann in das darunter Wasser steigen. Vor allem Frauen nutzten Badehäuschen, denn unter freiem Himmel durften nur Männer schwimmen.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''Badevergnügen in Fürth - Badhaus, Flussbad, Brausebad, Sommerbad oder Kurbad''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2020, S. 17</ref> Nach zwei weiteren Besitzern wurde das Bad dann als ''Aßmann'sche Flussbadeanstalt'' privat geführt.<ref>{{BuchQuelle|Fürth - Geschichte der Stadt (Buch)|Seite=267}}</ref> Nach einem Umbau des privaten Vorgängerbetriebes wurde sie ab [[1906]] städtisch betrieben.<ref>[http://www.stadtmuseum-fuerth.de/desktopdefault.aspx/tabid-714/1202_read-17759/ Stadtmuseum Fürth]</ref>
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Es war unterteilt in ein Männer- und Frauen-Zahlbad. In der Mitte bot ein Holzkiosk, von beiden Seiten aus zugänglich, Erfrischungen an. [[1929]] wurde an der gesamten Uferzone der Familienbadebetrieb eingeführt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde parallel dazu ein Badebetrieb am [[Waldmannsweiher]] eingerichtet. An heißen Tagen soll es bis zu 12.000 Badegäste gegeben haben. 1968 wurde das Bad wegen der Konkurrenz durch das 1954-57 errichtete [[Sommerbad Fürth|Sommerbad]] und Bedenken bezüglich der Wasserqualität geschlossen.<ref>''Die Zeit des Flußbads ist vorbei''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. Mai 1968</ref> Nach Jahrzehnten der Verwahrlosung und des Niedergangs der Anlage wurde das Gelände ab 2006 zur [[Uferpromenade]] umgestaltet.
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In dem 370 Meter langen Bereich zwischen [[Hardsteg]] flussaufwärts bis fast zur [[Siebenbogenbrücke]] gab es verschiedene Schwimmbereiche für Frauen, Männer, Mädchen und Knaben. Flussabwärts kamen als erstes Frauen- und Mädchen-Zahlbad, dann Frauen- und Mädchen-Freibad ohne Eintrittsgebühren, daran anschließend Männer- und Knaben-Zahlbad und schließlich Männer- und Knaben-Freibad. Es gab Rettungsgeräte (einen Kahn, einen Fangrechen, Stangen), zwei Brausen, 100 verschließbare Einzelkabinen, Aborthäuschen und ein Kassenhäuschen. Den Unterschied zwischen Zahl- und Freibad machten die Umkleidemöglichkeiten aus: Im Zahlbad hatte man eine abschließbare Kabine, im Freibad nur offene Umkleidehallen. In der Mitte bot ein Holzkiosk, von beiden Seiten aus zugänglich, Erfrischungen an. Auf dem linken Rednitzufer befanden sich die Liege- und Spielwiesen.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''Badevergnügen in Fürth - Badhaus, Flussbad, Brausebad, Sommerbad oder Kurbad''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2020, S. 19</ref> [[1929]] wurde an der gesamten Uferzone der Familienbadebetrieb eingeführt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde parallel dazu ein Badebetrieb am [[Waldmannsweiher]] eingerichtet. An heißen Tagen soll es bis zu 12.000 Badegäste gegeben haben. 1968 wurde das Bad wegen der Konkurrenz durch das 1954-57 errichtete [[Sommerbad Fürth|Sommerbad]] und Bedenken bezüglich der Wasserqualität geschlossen.<ref>''Die Zeit des Flußbads ist vorbei''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 10. Mai 1968</ref> Nach Jahrzehnten der Verwahrlosung und des Niedergangs der Anlage wurde das Gelände ab 2006 zur [[Uferpromenade]] umgestaltet.
    
Vorher bzw. parallel dazu gab es noch ein Flussbad an der [[Dambacher Brücke]], das [[1912]] eröffnet wurde und ein privat betriebenes Badebecken bei der [[Gustav-Adolf-Quelle]].
 
Vorher bzw. parallel dazu gab es noch ein Flussbad an der [[Dambacher Brücke]], das [[1912]] eröffnet wurde und ein privat betriebenes Badebecken bei der [[Gustav-Adolf-Quelle]].
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* ''Bad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34
 
* ''Bad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 33 - 34
 
* ''[[Flussbad-Idyll am Rednitzstrand (Buch)|Flussbad-Idyll am Rednitzstrand]], [[Fürther Geschichtswerkstatt]], [[2005]]
 
* ''[[Flussbad-Idyll am Rednitzstrand (Buch)|Flussbad-Idyll am Rednitzstrand]], [[Fürther Geschichtswerkstatt]], [[2005]]
 
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* [[Barbara Ohm]]: ''Badevergnügen in Fürth - Badhaus, Flussbad, Brausebad, Sommerbad oder Kurbad''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], 1/2020, S. 17 - 28
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
* [[Badsteg]]
 
* [[Badsteg]]