Josef Neuhierl: Unterschied zwischen den Versionen

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Kriegsbedingt musste Neuhierl - wie die meisten seiner Mitbewerber - zunehmend den Betrieb einschränken. Ab 1940 kam die Produktion weitestgehend zum erliegen - und spätestens ab den ersten Luftangriffen auf die Fürther Südstadt, bei der seine Produktionsgebäude mehrfach beschädigt wurden, konnte Neuhierl den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten.  
Kriegsbedingt musste Neuhierl - wie die meisten seiner Mitbewerber - zunehmend den Betrieb einschränken. Ab 1940 kam die Produktion weitestgehend zum erliegen - und spätestens ab den ersten Luftangriffen auf die Fürther Südstadt, bei der seine Produktionsgebäude mehrfach beschädigt wurden, konnte Neuhierl den Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten.  


Noch im Mai 1945 beschlagnahmte die US-Militärregierung nach dem Ende des 2. Weltkrieges sowohl seine Betriebsräume und das Wohnhaus in der Waldstraße, als auch seine Gerätschaften. Auch ein von Neuhierl unmittelbar nach dem Krieg errichteter Behelfsbau wurde durch die Militärregierung wieder beschlagnahmt. Neben Neuhierl mussten u.a. auch vier weitere Spielwarenhersteller ihren angestammten Prouktionsort verlassen, jeweils begründet damit - dass in unmittelbarer Nähe sich das neu errichtete amerikanische "Medical Depot" befand. Neuhierl und seine Kollegen versuchten durch Verhandlungen an diesem Umstand etwas zu ändern, jedoch waren alle Verhandlungen selbst mit dem US-Hauptquartier in Heidelberg und unter Einschaltung des damaligen Bay. Wirtschaftsministers Ludwig Erhard nicht von Erfolg gekrönt. Erst 1947 gelang es Neuhierl in der Waldstraße 90 erneut den Aufbau eines Fabrikbehelfshauses zur Produktion neuer Spielsachen, während er sich behelfsweise in einer Scheune im benachbarten Höfen bei einem Bauer eingemietet hatte, um wenigstens eine kleine Stückzahl an Verkaufsmaterial herstellen zu können. In der langsam wieder anlaufenden Produktion wurden die Waren fast ausschließlich für den Export nach Amerika hergestellt - stets mit dem Zusatz "Made in US-Zone Germany". Vermutlich verwendete Neuhierl in den ersten Nachkriegsjahren noch seine Werkzeuge und Formen aus der (Vor-)Kriegszeit, da es zunächst keine Neuerscheinungen gab. Neuhiel beschränkte sich zunächst auf seine "alten" Modelle - mit Ausnahme des Silberpfeils - dessen Modell vermutlich während des 2. Weltkrieges zerstört wurde. So wurde u.a. der Volkswagen (Käfer) erneut als sog. "3-Gear-Car" wieder hergestellt und exportiert. Die tatsächlich ersten Neuerscheinungen erfolgten im Jahr 1949. Die Entwicklung neuer Modelle war stets "Chefsache", dabei saß Neuhierl nach einigen Überlieferungen oft bis nach Mitternacht mit einer Zigarette rauchend am Fenster, während er an den neusten Ideen tüftelte. 1951 hatte das Unternehmen wieder eine beachtliche Größe angenommen, so beschäftigte Neuhierl wieder ca. 40 Angestellte in seinem Betrieb.  
Noch im Mai 1945 beschlagnahmte die US-Militärregierung nach dem Ende des 2. Weltkrieges sowohl seine Betriebsräume und das Wohnhaus in der Waldstraße, als auch seine Gerätschaften. Auch ein von Neuhierl unmittelbar nach dem Krieg errichteter Behelfsbau wurde durch die Militärregierung wieder beschlagnahmt. Neben Neuhierl mussten u.a. auch vier weitere Spielwarenhersteller ihren angestammten Produktionsort verlassen, jeweils begründet damit - dass in unmittelbarer Nähe sich das neu errichtete amerikanische "Medical Depot" befand. Neuhierl und seine Kollegen versuchten durch Verhandlungen an diesem Umstand etwas zu ändern, jedoch waren alle Verhandlungen selbst mit dem US-Hauptquartier in Heidelberg und unter Einschaltung des damaligen Bay. Wirtschaftsministers Ludwig Erhard nicht von Erfolg gekrönt. Erst 1947 gelang es Neuhierl in der Waldstraße 90 erneut den Aufbau eines Fabrikbehelfshauses zur Produktion neuer Spielsachen, während er sich Behelfsweise in einer Scheune im benachbarten Höfen bei einem Bauer eingemietet hatte, um wenigstens eine kleine Stückzahl an Verkaufsmaterial herstellen zu können. In der langsam wieder anlaufenden Produktion wurden die Waren fast ausschließlich für den Export nach Amerika hergestellt - stets mit dem Zusatz "Made in US-Zone Germany". Vermutlich verwendete Neuhierl in den ersten Nachkriegsjahren noch seine Werkzeuge und Formen aus der (Vor-)Kriegszeit, da es zunächst keine Neuerscheinungen gab. Neuhierl beschränkte sich zunächst auf seine "alten" Modelle - mit Ausnahme des Silberpfeils - dessen Modell vermutlich während des 2. Weltkrieges zerstört wurde. So wurde u.a. der Volkswagen (Käfer) erneut als sog. "3-Gear-Car" wieder hergestellt und exportiert. Die tatsächlich ersten Neuerscheinungen erfolgten im Jahr 1949. Die Entwicklung neuer Modelle war stets "Chefsache", dabei saß Neuhierl nach einigen Überlieferungen oft bis nach Mitternacht mit einer Zigarette rauchend am Fenster, während er an den neusten Ideen tüftelte. 1951 hatte das Unternehmen wieder eine beachtliche Größe angenommen, so beschäftigte Neuhierl wieder ca. 40 Angestellte in seinem Betrieb. Neuhierl war nach eigenen Angaben bei den Beschäftigten sehr beliebt. Täglich wurde an die Mitarbeiter ein im Wohnhaus gekochtes Essen an die Beschäftigen ausgegeben, und die Ehefrau Frieda Neuhierl gab persönlich am Freitag allen Mitarbeitern persönlich den Lohn. Die Unternehmensprinzipien Neuhierls waren: "Was die Leute arbeiten, sollen sie auch verdienen."
 
1950 wurde erstmals das Automodell Porsche 356 hergestellt. Die Herstellung dieses Fahrzeugs stellt einen Wendepunkt im bisherigen Unternehmen dar. Während die Fahrzeugmodelle in der Vorzeit häufig Phantasiemodelle waren bzw. nur einige Bezüge zur Realität darstellten, entwickelte Neuhierl mit dem Porsche 356 erstmals ein am Original sehr reales Fahrzeug. Mit dem Erfolg beim Verkauf dieses Fahrzeugmodells kamen weitere Spielzeugautos auf dem Markt, immer stets bemüht sich so nah wie möglich an den realen Vorbildern zu orientieren. Bekannt ist auch, dass der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Erhard den JNF-Porsche während der Spielwarenmesse in Nürnberg positiv und wertschätzend begutachtete, was den Verkaufserfolg weiter beschleunigte. Auch der Bundeskanzler Konrad Adenauer gilt als Werber für dieses Modell, indem er 1954 während eines Amerikabesuches den Enkelkindern Präsidents Eisenhowers als Geschenk einen JNF-Porsche im Gepäck hatte.  


[[1954]] und in seinem Todesjahr [[1957]] erweiterte Neuhierl seine Produktionsstätte jeweils um einen Neubau. Bereits zwei Jahre vorher, 1955 übernahm der Sohn [[Hermann Neuhierl]] mit die Geschäft, bzw. nach dem Tod übernahm er vollständig den Betrieb des Vaters gemeinsam mit seiner Mutter Frieda Neuhierl.
[[1954]] und in seinem Todesjahr [[1957]] erweiterte Neuhierl seine Produktionsstätte jeweils um einen Neubau. Bereits zwei Jahre vorher, 1955 übernahm der Sohn [[Hermann Neuhierl]] mit die Geschäft, bzw. nach dem Tod übernahm er vollständig den Betrieb des Vaters gemeinsam mit seiner Mutter Frieda Neuhierl.
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